Ständige Übelkeit oder häufiges Erbrechen deuten zunächst auf eine Erkrankung des Magens hin. Die Symptome können für eine harmlose Magen-Darm-Infektion sprechen, können jedoch auch die Folge eines Magengeschwürs sein oder auf ein Magenkarzinom (Magenkrebs) hinweisen. Viele Patienten hoffen auf das eindeutige Ergebnis einer Blutuntersuchung. Die Blutprobe liefert jedoch nur erste Hinweise. Um Magenkrebs zu diagnostizieren, sind verschiedene andere Untersuchungen notwendig.
Tumorerkrankungen gehören zu den Leiden, vor denen gesunde Menschen sich am meisten fürchten. In den meisten Fällen sind Krebserkrankungen mit einer anstrengenden und kräftezehrenden Behandlung verbunden und dennoch ist eine komplette Heilung nicht garantiert. Wer deswegen den Verdacht hegt, unter einer bestimmten Krebsart zu leiden, der möchte schnell Gewissheit. Viele Menschen hoffen auf eindeutige Blutergebnisse. Zeigt das Blutbild eine erhöhte Konzentration sogenannter Tumormarker, spricht das oftmals für eine bestimmte Krebserkrankung. Allerdings reicht eine Blutuntersuchung im Normalfall nicht aus, um Krebs eindeutig zu diagnostizieren.
Liegt ein Verdacht auf Magenkrebs vor, können folgende Eiweiße erhöht im Blut festgestellt werden:
Allerdings bildet nicht jedes Magenkarzinom diese Tumormarker aus. Zusätzlich lässt sich eine erhöhte Marker-Konzentration feststellen, wenn Betroffene beispielsweise unter einem gutartigen Magengeschwür leiden. Ebenso sind Tumormarker im Blut von gesunden Menschen vorhanden. Deswegen sollte eine erhöhte Konzentration zwar ernst genommen werden, allerdings sind neben der Blutuntersuchung noch weitere Diagnoseverfahren notwendig.
Etwas anders verhält es sich bei den sogenannten HER-2-Rezeptoren. Bei diesen handelt es sich um Proteine, die nur durch eine Gewebeprobe an einem bereits vorhandenen Tumor nachgewiesen werden können. Sollte sich im Anschluss an eine Biopsie (Entnahme von Gewebe zur weiteren Untersuchung) herausstellen, dass dort eine erhöhte Konzentration an HER-2-Rezeptoren vorliegt, so spricht das für eine Antikörpertherapie mit dem Wirkstoff Trastuzumab.
Ganz gleich, ob die erhöhte Konzentration an Tumormarkern oder individuelle Beschwerden für den Verdacht auf Magenkrebs verantwortlich sind – Betroffene wünschen sich eine schnelle und eindeutige Diagnose. Dafür hat der Arzt verschiedene Methoden.
Sobald man beim Arzt seine Beschwerden beschrieben hat und dieser eine allgemeine körperliche Untersuchung durchgeführt hat, wird er wahrscheinlich eine Magenspiegelung vornehmen. Bei dieser sogenannten Gastroskopie führt der Arzt eine kleine Kamera ins Innere des Magens ein, um die Magenschleimhaut auf Veränderungen zu überprüfen. Auf diese Weise lassen sich Magenschleimhautentzündungen sowie Magengeschwüre sehr gut feststellen. Sollte der Arzt ein Magenkarzinom vermuten, wird er im Rahmen der Magenspiegelung etwas Gewebe entnehmen (Biopsie).
Das entnommene Gewebe wird im Labor gründlich untersucht. Sollten Tumorzellen festgestellt werden, so muss geklärt werden, ob diese gut- oder bösartig sind. Eventuell handelt es sich auch nicht um die Zellen eines Magenkarzinoms, sondern um eine andere Tumorart wie ein Lymphom. Bei einem Lymphom handelt es sich um einen Tumor, der in den Lymphknoten oder Lymphbahnen seinen Ursprung hat.
Sollte sich der Verdacht bestätigt haben und der Patient leidet unter einem Magenkarzinom, so sind weitere Untersuchungen notwendig. Diese geben Auskunft über die Größe und Ausbreitung des Magentumors.
Ähnlich wie bei der Magenspiegelung wird auch hier ein Gerät in das Mageninnere eingeführt. Allerdings befindet sich in diesem Fall nicht eine Kamera am Endoskop, sondern ein kleiner Ultraschallkopf. Mit diesem lässt sich herausfinden, wie groß der Magentumor ist und ob er bereits umliegende Bereiche wie das Bauchfell oder Lymphbahnen befallen hat.
Das Magenkarzinom kann in seiner Ausdehnung und Ausbreitung beurteilt werden, indem die Computertomographie zum Einsatz kommt. Speziell können damit Metastasen gefunden werden, die der Tumor gebildet hat. Am häufigsten sind Lunge und Leber von den Metastasen eines Magenkarzinoms betroffen, die ab einer gewissen Größe durch die Untersuchung nachgewiesen werden können.
Die Bauchspiegelung erfolgt prinzipiell mit einem ähnlichen Gerät (Endoskop) wie die Magenspiegelung, allerdings wird das Endoskop über einen kleinen Schnitt in die Bauchdecke direkt in den Bauchraum eingeführt. Die Bauchspiegelung ermöglicht es dem Arzt, die Ausbreitung des Tumors zu beurteilen.
aktualisiert am 11.12.2023