Wurde ein Magenkrebs festgestellt, gibt es von Fall zu Fall erhebliche Unterschiede in der Größe und Ausbreitung des Tumors. Für Betroffene ist es unter anderem wichtig zu wissen, wie die Behandlungsmethode aussehen wird. Diese ist vom Stadium des Tumors abhängig. Die Größe, das Vorhandensein von Metastasen (Tumorherde in anderen Organen) sowie die Beteiligung von Lymphknoten sind die Kriterien, die die einzelnen Entwicklungsstufen charakterisieren. Neben der sogenannten TNM-Klassifikation spielt die Einteilung in Krankheitsstadien eine wichtige Rolle für die Diagnostik. Solche Klassifizierungen vorzunehmen wird auch als „staging“ bezeichnet.
Gerade für die erste Diagnostik ist das TNM-System eine häufig angewandte Methode, um den Tumor genauer zu beschreiben. Die Buchstaben TNM sind dabei die Abkürzungen für bestimmte Eigenschaften des Tumors.
Wird das Magenkarzinom im Rahmen der Diagnose also als T2N1M1 bezeichnet, handelt es sich um einen Tumor, der bereits eine gewisse Größe erreicht hat, nämlich in diesem Fall bis in die Muskelschicht des Magens reicht. Zusätzlich hat er einen bis zwei Lymphknoten befallen und Metastasen gestreut. Grundsätzlich gilt: Je höher die Ziffer nach dem Buchstaben ist, desto weiter ist der Krebs fortgeschritten. Darüber hinaus macht es einen Unterschied, ob ein „c“ vor der Beschreibung steht. Ein „c“ gibt Auskunft über einen Tumor, der noch nicht operiert worden ist. Steht dagegen ein „p“ vor der TNM-Klassifizierung, so handelt es sich um einen postoperativen Befund, also eine Klassifizierung nach einem operativen Eingriff.
Weiterhin gibt es die Einteilung in Krankheitsstadien, die den Verlauf der Krankheit beschreiben. Diese Charakterisierung gestaltet sich etwas anders als die TNM-Klassifikation. Jedoch sind die beiden Systeme miteinander verwandt. Insgesamt gibt es fünf unterschiedliche Stadien, die entweder vor oder nach einer Operation zur Beschreibung des Tumors dienen.
Meist findet sich zusätzlich zum Stadium die TNM-Einteilung, damit der Tumor konkret beschrieben werden kann. Weiterhin kann man anhand einer Gewebeprobe die Aggressivität des Tumors beschreiben („grading“). Bei einem diffusen Tumor handelt es sich um ein Karzinom, das sehr schnell wächst und sich ausbreitet. Das Pendant bildet ein Tumor des intestinalen Typs, der als weniger aggressiv beschrieben wird.
Einerseits wollen Betroffene natürlich wissen, wie groß der Tumor ist und welche Auswirkungen das für sie hat. Andererseits richtet sich die Behandlung nach dem vorliegenden Krankheitsstadium. So werden größere Tumore in der Regel operiert. Ist das Karzinom dagegen sehr klein, kann es womöglich mit dem Endoskop entfernt werden, das über die Speiseröhre in den Magen eingeführt wird. Betroffene, die unter einem inoperablen Tumor leiden, erhalten meist eine Chemotherapie, die mit Medikamenten kombiniert wird.
aktualisiert am 07.03.2023