Obwohl die Häufigkeit von Magenkrebs in den vergangenen Jahren abgenommen hat, erkranken jährlich immer noch rund 15.000 Menschen an Magenkrebs in Deutschland. Zu Beginn der Erkrankung treten keine Beschwerden auf. Häufig wird der Magenkrebs daher in einem relativ späten Stadium diagnostiziert, sodass eine Behandlung schwierig ist.
Kennt man die Ursachen von Magenkrebs, kann man das Risiko deutlich reduzieren. Experten sehen unter anderem ein bestimmtes Bakterium, schlechte Ernährungsgewohnheiten sowie eine genetische Veranlagung als hauptsächliche Risikofaktoren für die Entstehung von Magenkrebs.
Als einer der wichtigsten Risikofaktoren, die die Entstehung von Magenkrebs begünstigen, gilt das Bakterium Heliocobacter pylori. Infizierte haben ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko, an Magenkrebs zu erkranken.
Obwohl im Magen ein saures Milieu vorherrscht, kann das Bakterium dort leben und sich vermehren. Infiziert sich ein Mensch mit dem Bakterium, muss das nicht zwangsläufig zu einer Erkrankung führen. Viele Menschen tragen den Virus in sich, haben aber keine Symptome. Allein in Deutschland leben rund 25 Prozent der Bevölkerung mit dem Bakterium. Nur ein kleiner Teil dieser Menschen entwickelt eine Magenschleimhautentzündung, die ein Risiko für die Entstehung von Magenkrebs darstellt. Als gesichert gilt, dass sich das Risiko einer Entartung erhöht, wenn eine Infektion vorliegt und diese nicht behandelt wird.
Helicobacter pylori begünstigt grundsätzlich das Auftreten folgender Krankheiten:
Studien haben gezeigt, dass chronische Entzündungen sowie Geschwüre des Magens das Risiko für die Entstehung einer malignen Erkrankung deutlich erhöhen. Liegt ein Magengeschwür vor, dann sollten sich Patienten darauf untersuchen lassen, ob eine Helicobacter pylori Infektion vorliegt. Infektionen mit Helicobacter pylori können gut behandelt werden.
In diesen Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden, damit eine Infektion mit Helicobacter pylori ausgeschlossen wird:
Neben der Infektion mit Helicobacter pylori gibt es weitere Risikofaktoren, die das Auftreten von Magenkrebs fördern können. Folgende Faktoren stehen im Verdacht, die Wahrscheinlichkeit, an Magenkrebs zu erkranken, zu erhöhen:
Untersuchungen zeigen einen Zusammenhang zwischen diesen Krankheiten und dem Auftreten von Magenkrebs. Vor allem chronische Leiden sorgen dafür, dass die Schutzfunktion der Schleimhaut im Magen abnimmt. Dadurch kann die Schleimhaut selbst von der Magensäure geschädigt werden. Das Ergebnis sind dann möglicherweise veränderte oder krankhaft entartete Zellen. Ebenso erhöht sich das Risiko für Magenkrebs, wenn Menschen häufig unter Sodbrennen leiden. Fließt andauernd Magensäure in die Speiseröhre, wird diese geschädigt, sodass am Übergang zum Magen Zellen entarten können.
Schlechte Essgewohnheiten erhöhen das Risiko für die Entstehung eines Magenkarzinoms. Darunter fallen der Verzehr von stark gewürzten oder gesalzenen Speisen (unabhängig davon, ob es sich um Fleisch, Fisch oder Gemüse handelt) sowie zu dunkel gegrillte Gerichte. Normales Kochsalz scheint die Magenschleimhaut zu schädigen. Beim Pökeln von Lebensmitteln entstehen viele Nitrat- und Nitritsalze, die im Körper durch die Umwandlung zu Nitrosaminen eine krebserregende Wirkung haben können. Auch rotes Fleisch ist im Verdacht, das Risiko eines Magenkarzinoms zu erhöhen. Die Theorie ist, dass rotes Fleisch mit seinem hohen Eisengehalt das Wachstum von Helicobacter pylori Bakterien fördern könnte.
Ebenso sind Wissenschaftler der Meinung, dass Rauchen und der übermäßige Genuss von Alkohol die Entstehung von Magenkrebs begünstigen. In diesem Fall wird die Magenschleimhaut ständig gereizt, sodass sich eine chronische Magenschleimhautentzündung oder Magengeschwüre entwickeln können. Vor allem bei Vorliegen einer Infektion mit Helicobacter pylori scheint das Risiko erhöht.
Einen weiteren Risikofaktor für ein Magenkarzinom stellen genetische Faktoren dar. Studien haben gezeigt, dass das Risiko an Magenkrebs zu erkranken, stark erhöht ist, wenn bereits bei Verwandten Magenkrebs diagnostiziert worden ist. Zusätzlich haben Untersuchungen gezeigt, dass das Risiko bei bestimmten genetischen Mutationen ebenfalls erhöht ist.
Allerdings räumen die Forscher selbst ein, dass es schwierig ist, den Einfluss der Vererbung vom Einfluss der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zu unterscheiden. Sollten innerhalb der eigenen Familie Personen an Magenkrebs erkrankt sein, ist es wichtig, dass man auf einen gesunden Lebensstil achtet. Zusätzlich sollte man bei eventuellen Beschwerden wie Übelkeit oder Appetitmangel möglichst frühzeitig einen Arzt aufsuchen, um im Ernstfall umgehend mit der Behandlung beginnen zu können.
Psychische Beschwerden sollten ernst genommen werden. Es gibt aber keinen Nachweis dafür, dass Stress oder andere psychische Beschwerden das Risiko von Magenkrebs erhöhen. Allerdings begünstigen Stress und andere psychische Erkrankungen einen schlechten Ernährungs- und Lebensstil (vermehrter Alkoholkonsum oder vermehrtes Rauchen). Das sind bekannte Risikofaktoren. Es gibt auch Hinweise, dass Stress das Entstehen von Magengeschwüren begünstigt.
aktualisiert am 11.12.2023