Magenkrebs (oder Magenkarzinom) bezeichnet die bösartige Erkrankung des Magens mit einem Tumor. Tatsächlich handelt es sich bei Magenkrebs um eine eher häufige Tumorart. Rund fünf Prozent aller Krebserkrankungen in Deutschland betreffen den Magen. Aufgrund vielfältiger Symptome, die sich anfangs unspezifisch zeigen und sich nicht eindeutig von harmlosen Beschwerden unterscheiden lassen, wird Magenkrebs oft recht spät erkannt. Dabei ist gerade die frühe Diagnose ausschlaggebend für den Therapieerfolg.
In vielen Fällen geht die Krebserkrankung von der Schleimhaut des Magens aus. Es gibt neben dem eigentlichen Magenkarzinom auch viele andere Formen von Tumoren wie zum Beispiel Krebsgeschwülste, die vom Lymphgewebe oder dem Muskelgewebe des Magens ausgehen. Diese treten aber eher selten auf. Magenkrebs betrifft ältere Menschen deutlich häufiger als jüngere. Zwar gibt es Risikofaktoren, die einen Magenkrebs begünstigen können, eindeutige Ursachen lassen sich aber nicht diagnostizieren.
Grundsätzlich erkranken eher Menschen in der zweiten Lebenshälfte und insbesondere ab 70 Jahren an Magenkrebs. Tatsächlich liegt das Durchschnittsalter für eine Erkrankung bei Männern bei 72 Jahren und bei Frauen bei 75 Jahren. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Junge Menschen und Kinder leiden eher selten an Magenkrebs.
In den letzten Jahren ist ein deutlicher Rückgang an Erkrankungen mit Magenkrebs zu verzeichnen. Dies liegt vermutlich an einer geringer werdenden Rate an Infektionen mit dem Magenkeim Helicobacter pylori und an den veränderten Ernährungsgewohnheiten in den Industrieländern. Der Verzehr von haltbar gemachtem Fleisch nimmt eher ab und eine ausgewogene Ernährung mit Obst und Gemüse tritt zunehmend in den Vordergrund.
Trotzdem spielt Magenkrebs gerade im fortgeschrittenen Alter eine Rolle. Die Gründe dafür, warum Krebs eher im hohen Alter auftritt, sind vielfältig und lassen sich nicht eindeutig bestimmen. Im fortgeschrittenen Alter konnten Risikofaktoren wie ungünstige Ernährung, Rauchen oder starker Alkoholkonsum länger auf den Organismus einwirken. Trotzdem lässt sich eine Erkrankung an Magenkrebs nicht immer auf diese Faktoren zurückführen. In vielen Fällen sind genetische Veränderungen der Auslöser für das Wachstum von bösartigen Zellen. Damit eine Krebszelle entsteht, sind viele Schritte erforderlich. Viele Erkrankungen beginnen mit einer Mutation, einer Veränderung im Erbmaterial vereinzelter Zellen. Ursachen für diese Mutationen können Krebsrisikofaktoren, Infektionen oder erblich bedingte Veränderungen sein. Da im Alter die Fähigkeit des Körpers, veränderte Zellen zu korrigieren, immer mehr abnimmt, erhöht sich das Risiko, an Krebs zu erkranken.
Grundsätzlich lässt sich nach einer Erkrankung nicht feststellen, warum Magenkrebs im einzelnen Fall entstanden ist. Selbst Menschen mit mehreren Risikofaktoren müssen nicht unbedingt an Magenkrebs erkranken. Bei typischen Beschwerden, die länger anhalten, sollte eine Rücksprache mit einem Arzt erfolgen. Dieser entscheidet, ob eine Vorsorgeuntersuchung – also vor allem eine Magenspiegelung – sinnvoll ist.
aktualisiert am 05.03.2018