Magengeschwüre sind, zumal in der westlichen Welt, durchaus verbreitet. Genaue Zahlen über deren Häufigkeit fehlen jedoch, da viele dieser Geschwüre, die im Fachjargon Ulcus ventriculi genannt werden, schmerzfrei und damit ohne Symptome und gesicherten Befund sind.
Allerdings drohen auch Komplikationen, und das bis hin zu Blutungen und/oder dem gefürchteten Magendurchbruch. Das Erbrechen von Blut, aber auch schwarzer Stuhlgang (so genannter „Teerstuhl“) stellen Alarmzeichen dar, die auf ein akutes Geschehen und damit auf einen echten Notfall hindeuten. Rasch einsetzende Schmerzen im Bauch (akutes Abdomen) können auf einen Magendurchbruch hinweisen, wenngleich die Schmerzen auch von vielen anderen Erkrankungen ausgelöst werden können. In jedem Fall müssen sie ärztlich abgeklärt werden.
Vermutlich haben bis zu 10 Prozent aller Deutschen über 50 schon mal ein Geschwür gehabt oder leiden aktuell daran. Als Ursache gilt eine Magenschleimhautentzündung, die nicht rechtzeitig erkannt und therapiert wurde. Damit gelten Stress, aber auch übermäßiger Nikotin- und Alkoholkonsum als Risikofaktoren für ein Geschwür; ebenso können Magengeschwüre durch bestimmte Medikamente begünstigt werden oder Folge von Helicobacter pylori (einer Bakterienart) sein.
Typische Symptome für ein Magengeschwür sind regelmäßige Bauchschmerzen. Diese können sich mit der Nahrungsaufnahme verbessern oder auch verschlimmern. Zudem klagen Betroffene über Appetitlosigkeit und ständig wiederkehrende Übelkeit (bis hin zum Erbrechen). Rechtzeitig behandelt, ist die Prognose gut, und viele Magengeschwüre heilen von allein wieder aus.
Magengeschwüre können, wenngleich in seltenen Fällen, gefährliche Komplikationen mit sich bringen. Zu diesen gehören Blutungen, bei denen es zu einem Abgang via Stuhl oder einem Erbrechen von Blut kommt. Dies ist ein ernster, mitunter lebensbedrohlicher Zustand, der in Kliniken als Notfall versorgt wird.
Röntgenbefunde, Ultraschalluntersuchungen und/oder eine Spiegelung von Speiseröhre und Magen müssen dann die Blutung lokalisieren. Danach entscheiden die Ärzte über das weitere Vorgehen. Oftmals kann eine Blutung noch ohne OP, während der Magenspiegelung, gestoppt werden.
Bei einem Durchbruch des Geschwürs, der so genannten Magenperforation, ergießt sich dagegen der Mageninhalt in die Bauchhöhle. Dadurch droht eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) und ein operativer Eingriff wird unerlässlich. Betroffene klagen über „bohrende“ Schmerzen im Bauchraum. Typischerweise ist die Bauchdecke der Patienten stark angespannt. Je nach Größe und Ausdehnung des betroffenen Areals werden Teile des Magens entfernt oder die Geschwüre übernäht.
Die Magenperforation (Magendurchbruch) entsteht, wenn alle Schichten der Magenwand in die Schädigung durch ein Geschwür mit einbezogen sind. Das Gewebe stirbt ab und schließlich besteht eine offene Verbindung zwischen dem Mageninneren und der freien Bauchhöhle. Eine weitere Ursache des Magendurchbruchs kann ein Magenkrebs sein.
Um Magengeschwüren und damit auch den gefürchteten Komplikationen wie Blutungen oder einem Durchbruch vorzubeugen, gilt es also, rechtzeitig zu handeln. Wird das Stäbchenbakterium H. pylori durch einen Atemtest oder eine Probeentnahme (so genannte Biopsie) nachgewiesen, sollte dieser Befall mittels einer geeigneten Therapie (unter anderem Antibiotika) bekämpft werden.
Auch Magensäureblocker haben sich im Kampf gegen drohende Magengeschwüre bewährt. Setzt die Behandlung rechtzeitig ein, sind operative Maßnahmen kaum nötig. Allerdings müssen Betroffene ihr Leben umstellen, sich mehr Entspannung gönnen und gegebenenfalls auf bestimmte Lebens- und Genussmittel verzichten.
Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, sind Eigenverantwortung und Konsequenz gefragt. So müssen ständig wiederkehrende Magen-Darm-Probleme durch einen Hausarzt oder Spezialisten geklärt werden. Danach gilt es, die Auslöser von Magenschleimhautentzündung und Magengeschwüren, wie Stress, Nikotin und Alkohol, zu meiden. Gegebenenfalls muss eine übermäßige Säureproduktion durch geeignete Präparate bekämpft werden. Hausmittel wie Wärmeanwendungen oder eine vollwertige Ernährung können den Magen zusätzlich beruhigen.
aktualisiert am 11.12.2023