Hallo an alle da draußen, die Angst vor einer Op haben. - Das geht an euch.
Kurz vorweg: diesen Erfahrungsbericht möchte ich in die Foren posten, die ich vor meiner Op aufgesucht habe und die bei den Schlagworten aufgeploppt sind. So wie dieses hier. Ich hoffe, das wird akzeptiert und ich kann damit wem helfen.
Zu mir: Ich bin weiblich, frische 23, jemand der mit Schmerzen gut zurechtkommt, hatte zuvor noch nie eine Op und litt seit gefühlt 5 Jahren schon an einer Mariske, dem Hautlappen (in Richtung Genitalen = 12 Uhr?), die mich nicht nur optisch störte, sondern auch ein Nässen, Jucken und ein Unwohlsein oft auslöste. Ich habe einen Besuch immer aufgeschoben. Dann aber bin ich endlich zu einer Proktologin nach Bonn und sie stellte zusätzlich eine Analfissur fest, die das Bluten beim Stuhlgang verursachte (Ein Glück keine Hämorriden, wie eig irrtümlich erwartet).
Wir haben einen Termin zur Entfernung ausgemacht und am 04.06.2018 war es dann auch soweit. Ich hatte eig meine Angst wg der Vollnarkose (wohl nur diese Narkose kam in meinem Fall dabei infrage), aber ich wurde daraufhin aufgeklärt und ich hatte ein gutes Gefühl bei der Chirurgin und dem Team. Auch dachte ich: Komm. Ich will es endlich loswerden.
Alles lief problemlos ab. Ich wurde kurz bzgl der Risiken aufgeklärt, war umgezogen und nach meinem Einverständnis lag ich dann kurze Zeit darauf auch schon im Op. Ich schlief ein und keine 30min später war ich auch schon wieder wach. Es wurde mit einem, ich meine, elektr. Messer gearbeitet und die Wunde blieb offen. Ich fühlte mich lustig danach, als ob ich zu viel Vodka pur getrunken hätte, so schummrig. Untenrum fühlte ich nichts direkt, nur ein gewisses "Etwas". Wohl die Kompressen drinnen. Die Autofahrt anschließend (nach dem Schlussgespräch) war etwas anstrengend. Mein Vater versuchte nicht all zu holprig zu fahren, aber man hat jede Kurve etwas gemerkt, da es sich untenrum von Minute zu Minute wunder anfühlte, aber keine starken Schmerzen, sondern nur so ein Gefühl.
Und ja.. was soll ich sagen. 2 Wochen später und ich warte noch immer auf die großen Schmerzen. Ich habe mich nach der Internetrecherche vor der OP einfach so kirre gemacht, dass es eine Qual wird, man durch die Hölle gehen würde. Aber an dieser Stelle sei gesagt:
Oft posten Patienten nur in Foren, wenn sie Probleme haben und diese mitteilen wollen, um Hilfe zu erhalten. - Macht euch bitte nicht verrückt.
Seid euch bewusst, dass es evtll. zu Komplikationen und Schmerzen kommen KÖNNTE, aber nicht zwingend MUSS.
Jeder Mensch heilt und fühlt individuell. Kommt auch immer auf den Chirurgen an. Ihr müsst euch wohl fühlen und ihm vertrauen können.
Ich bekam von der Ärztin Ibu-Tabletten, noch so Tropfen und 100 Stück Kompressen verschrieben. Die Tabletten konnte ich sogar 3 Tage darauf wieder absetzen. Die Tropfen nahm ich am 4ten Tag nur kurz noch vor dem Stuhlgang. Seitdem nichts mehr. Allgemein kann ich sagen, dass ich keine wirklichen Schmerzen mehr empfinde. Ich hätte am Tag nach der Op einfach fast schon wieder arbeiten gehen können, so gut konnte ich mich bewegen. Außerdem hatte ich so Angst vor dem 1. Stuhlgang. Dieser war auch etwas unangenehm, ehrlich gesagt ist der das auch bis heute noch. Es ist die Angst vor dem Ziehen, was dann auch etwas eintritt, aber von Mal zu Mal fällt es einem leichter. Am Montag geht die Arbeit bei mir wieder los.
Kleine Tipps am Rande:
- Nie Papier nach jedem großen Stuhlgang benutzen - mit kaltem Wasser ausduschen gehen. ABTUPFEN könnt ihr mit so weichen Einweg-Lappen/Tüchern vom DM. -> Wunde trocken halten, Bakterien meiden.
- Benutzt eine Bepanthen-Salbe und dann steckt euch die Kompresse tief zwischen die Backen.
- Ich persönlich wechsle die Kompresse nach jedem so kleinen Stuhlgang und schmiere die Wunde neu ein - sicher ist sicher, dass auch kein Urin wo bleibt.
- 1. Tag Post-Op könnt ihr euch auf die Matratze so einen Schutz vom DM legen, damit kein Blut bzw Wundflüssigkeit draufgeht (ich brauchte die 0, da bei mir echt so wenig Flüssigkeit abgeht).
- Zusätzlich kaufte ich mir ein Eichenrinde-Sitzbad-Pulver, das beruhigt etwas und unterstützt die Heilung.
- Haltet euren Stuhlgang weich -> Flohsamen helfen da meist super. Man muss es aber vertragen können, da auch Gegenteiliges wie Verstopfung passieren kann.
Plus: Viel viel trinken! Und wenn möglich: sich bewegen, also spazieren gehen. -> regt den Darm an.
Wie lange man auf Sport verzichten muss, weiß ich leider nicht genau. Aber schont euch. Jede sportliche Anstrengung/Anspannung, ist auch eine Anspannung irgendwo am Schließmuskel.
Ich bin wirklich selber so so sehr darüber erstaunt, wie gut und problemlos das einfach mal heilt. Vom Ertasten her fühle ich da noch einen kleinen Lappen, wo die Wunde u.a. sitzt. Es ist frisch 2 Wochen her, eine gewisse Schwellung steckt da auch noch drinnen. Geduld ist gefragt. Ich bin gespannt, wie das verheilt aussehen wird, ob es komplett verschwindet, wie lange das Wundsekret laufen wird und ob wie früher Nässen, Jucken und Co. wieder auftreten werden. Aber bis dato geht es mir gut und mit diesen Worten möchte ich dem einen oder anderen etwas Mut machen, dass es auch positive Erfahrungen mit dieser Op gibt. Geht nochmals in euch und wägt ab, ob eine Op zwingend notwendig ist, da jeder Eingriff und Narkose für den Körper echt hart sein kann/ ist. Genauso solltet ihr euch aber auch wohlfühlen und keinen anderen Zustand in der heutigen Zeit mit den med. Möglichkeiten akzeptieren.
Falls es soweit sein sollte: Ich wünsche euch alles Gute und eine schnelle und komplikationslose Genesung.
Liebe Grüße
GiraffenAffe
Kurz vorweg: diesen Erfahrungsbericht möchte ich in die Foren posten, die ich vor meiner Op aufgesucht habe und die bei den Schlagworten aufgeploppt sind. So wie dieses hier. Ich hoffe, das wird akzeptiert und ich kann damit wem helfen.
Zu mir: Ich bin weiblich, frische 23, jemand der mit Schmerzen gut zurechtkommt, hatte zuvor noch nie eine Op und litt seit gefühlt 5 Jahren schon an einer Mariske, dem Hautlappen (in Richtung Genitalen = 12 Uhr?), die mich nicht nur optisch störte, sondern auch ein Nässen, Jucken und ein Unwohlsein oft auslöste. Ich habe einen Besuch immer aufgeschoben. Dann aber bin ich endlich zu einer Proktologin nach Bonn und sie stellte zusätzlich eine Analfissur fest, die das Bluten beim Stuhlgang verursachte (Ein Glück keine Hämorriden, wie eig irrtümlich erwartet).
Wir haben einen Termin zur Entfernung ausgemacht und am 04.06.2018 war es dann auch soweit. Ich hatte eig meine Angst wg der Vollnarkose (wohl nur diese Narkose kam in meinem Fall dabei infrage), aber ich wurde daraufhin aufgeklärt und ich hatte ein gutes Gefühl bei der Chirurgin und dem Team. Auch dachte ich: Komm. Ich will es endlich loswerden.
Alles lief problemlos ab. Ich wurde kurz bzgl der Risiken aufgeklärt, war umgezogen und nach meinem Einverständnis lag ich dann kurze Zeit darauf auch schon im Op. Ich schlief ein und keine 30min später war ich auch schon wieder wach. Es wurde mit einem, ich meine, elektr. Messer gearbeitet und die Wunde blieb offen. Ich fühlte mich lustig danach, als ob ich zu viel Vodka pur getrunken hätte, so schummrig. Untenrum fühlte ich nichts direkt, nur ein gewisses "Etwas". Wohl die Kompressen drinnen. Die Autofahrt anschließend (nach dem Schlussgespräch) war etwas anstrengend. Mein Vater versuchte nicht all zu holprig zu fahren, aber man hat jede Kurve etwas gemerkt, da es sich untenrum von Minute zu Minute wunder anfühlte, aber keine starken Schmerzen, sondern nur so ein Gefühl.
Und ja.. was soll ich sagen. 2 Wochen später und ich warte noch immer auf die großen Schmerzen. Ich habe mich nach der Internetrecherche vor der OP einfach so kirre gemacht, dass es eine Qual wird, man durch die Hölle gehen würde. Aber an dieser Stelle sei gesagt:
Oft posten Patienten nur in Foren, wenn sie Probleme haben und diese mitteilen wollen, um Hilfe zu erhalten. - Macht euch bitte nicht verrückt.
Seid euch bewusst, dass es evtll. zu Komplikationen und Schmerzen kommen KÖNNTE, aber nicht zwingend MUSS.
Jeder Mensch heilt und fühlt individuell. Kommt auch immer auf den Chirurgen an. Ihr müsst euch wohl fühlen und ihm vertrauen können.
Ich bekam von der Ärztin Ibu-Tabletten, noch so Tropfen und 100 Stück Kompressen verschrieben. Die Tabletten konnte ich sogar 3 Tage darauf wieder absetzen. Die Tropfen nahm ich am 4ten Tag nur kurz noch vor dem Stuhlgang. Seitdem nichts mehr. Allgemein kann ich sagen, dass ich keine wirklichen Schmerzen mehr empfinde. Ich hätte am Tag nach der Op einfach fast schon wieder arbeiten gehen können, so gut konnte ich mich bewegen. Außerdem hatte ich so Angst vor dem 1. Stuhlgang. Dieser war auch etwas unangenehm, ehrlich gesagt ist der das auch bis heute noch. Es ist die Angst vor dem Ziehen, was dann auch etwas eintritt, aber von Mal zu Mal fällt es einem leichter. Am Montag geht die Arbeit bei mir wieder los.
Kleine Tipps am Rande:
- Nie Papier nach jedem großen Stuhlgang benutzen - mit kaltem Wasser ausduschen gehen. ABTUPFEN könnt ihr mit so weichen Einweg-Lappen/Tüchern vom DM. -> Wunde trocken halten, Bakterien meiden.
- Benutzt eine Bepanthen-Salbe und dann steckt euch die Kompresse tief zwischen die Backen.
- Ich persönlich wechsle die Kompresse nach jedem so kleinen Stuhlgang und schmiere die Wunde neu ein - sicher ist sicher, dass auch kein Urin wo bleibt.
- 1. Tag Post-Op könnt ihr euch auf die Matratze so einen Schutz vom DM legen, damit kein Blut bzw Wundflüssigkeit draufgeht (ich brauchte die 0, da bei mir echt so wenig Flüssigkeit abgeht).
- Zusätzlich kaufte ich mir ein Eichenrinde-Sitzbad-Pulver, das beruhigt etwas und unterstützt die Heilung.
- Haltet euren Stuhlgang weich -> Flohsamen helfen da meist super. Man muss es aber vertragen können, da auch Gegenteiliges wie Verstopfung passieren kann.
Plus: Viel viel trinken! Und wenn möglich: sich bewegen, also spazieren gehen. -> regt den Darm an.
Wie lange man auf Sport verzichten muss, weiß ich leider nicht genau. Aber schont euch. Jede sportliche Anstrengung/Anspannung, ist auch eine Anspannung irgendwo am Schließmuskel.
Ich bin wirklich selber so so sehr darüber erstaunt, wie gut und problemlos das einfach mal heilt. Vom Ertasten her fühle ich da noch einen kleinen Lappen, wo die Wunde u.a. sitzt. Es ist frisch 2 Wochen her, eine gewisse Schwellung steckt da auch noch drinnen. Geduld ist gefragt. Ich bin gespannt, wie das verheilt aussehen wird, ob es komplett verschwindet, wie lange das Wundsekret laufen wird und ob wie früher Nässen, Jucken und Co. wieder auftreten werden. Aber bis dato geht es mir gut und mit diesen Worten möchte ich dem einen oder anderen etwas Mut machen, dass es auch positive Erfahrungen mit dieser Op gibt. Geht nochmals in euch und wägt ab, ob eine Op zwingend notwendig ist, da jeder Eingriff und Narkose für den Körper echt hart sein kann/ ist. Genauso solltet ihr euch aber auch wohlfühlen und keinen anderen Zustand in der heutigen Zeit mit den med. Möglichkeiten akzeptieren.
Falls es soweit sein sollte: Ich wünsche euch alles Gute und eine schnelle und komplikationslose Genesung.
Liebe Grüße
GiraffenAffe