Körperlich aktive, sportliche Menschen fragen sich, ob und wie weit eine Lungenentzündung ihre Leistungsfähigkeit herabsetzt. Der Zeitpunkt, an dem sie ihr Training wieder aufnehmen können, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Je schwerer und langwieriger die Erkrankung war, desto mehr Geduld ist für die Wiederaufbauphase erforderlich. In schweren Fällen erteilt der Arzt sogar ein striktes Sportverbot von vier bis acht Wochen. Für Leistungssportler kann diese Zwangspause einen schweren Rückschlag bedeuten.
Patienten, die achtsam auf die Signale ihres Körpers hören, können mit der nötigen Vorsicht bald wieder zu den gewohnten sportlichen Aktivitäten übergehen.
- Während des akuten Stadiums fühlt sich kaum ein Kranker in der Lage, körperliche Anstrengungen auf sich zu nehmen. Ob sie nun mit oder ohne Fieber verläuft: Eine Lungenentzündung schwächt und macht kurzatmig. Schweißausbrüche treten schon bei der geringsten Betätigung auf. So lange diese Symptome anhalten und die medizinische Behandlung im Gange sind, ist strenge Ruhe angezeigt. Ausreichender Schlaf bei frischer Luft im angenehm temperierten Krankenzimmer hilft dem Organismus, Kräfte für den Genesungsprozess zu mobilisieren.
- Gezielte Atemübungen helfen, die Lunge mehrmals täglich zu „lüften“. Anfangs löst dies oft noch Schmerzen oder Hustenreiz aus. Doch tiefes und bewusstes Ein- und Ausatmen in möglichst aufrechter Körperhaltung dehnt den Brustkorb und damit das Lungengewebe. Das hilft, die frühere Lungenkapazität wiederherzustellen.
- Bei anhaltenden Atembeschwerden und Kurzatmigkeit gibt ein Lungenfunktionstest Aufschluss über noch bestehende akute Beschwerden und Leistungshindernisse. Auch sollte die Herzfunktion überprüft werden. Auf gar keinen Fall dürfen sich Patienten in dieser Situation zu Anstrengungen zwingen, in dem Glauben, sie könnten eine bestehende Schwäche auf diese Weise überwinden. Ist durch die vorangegangene Lungenentzündung das Herz geschwächt oder geschädigt, wäre ein solches Verhalten fatal.
- Wer ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, hält den Kreislauf in Gang, erleichtert das Abhusten von Schleim und spült Schadstoffe aus dem Körper.
- Sind die akuten Symptome der Lungenentzündung abgeklungen und ist die Einnahme verordneter Antibiotika beendet, ist leichte Bewegung gestattet. Spaziergänge an frischer Luft sind ein erster Schritt. Kranke sollten dabei keinesfalls ihre Kräfte überschätzen. In der kalten Jahreszeit ist es wichtig, sich angemessen warm anzuziehen. Betroffene sollten es vermeiden, in Schweiß zu geraten oder allzu lange eisig kalte Luft einzuatmen.
Bis zu acht Wochen nach einer Lungenentzündung ist die körperliche Belastbarkeit herabgesetzt. Das Bedürfnis nach Ruhe wird sich immer wieder einstellen. Noch mehrere Wochen nach der Lungenentzündung kann es dazu kommen, dass der Patient am Morgen von Husten geplagt wird. Der Grund dafür ist das Sekret, das sich über Nacht in der Lunge sammelt. Extreme Schwäche und Atembeschwerden in dieser Phase müssen stets beim Arzt abgeklärt werden.
Wer ein ernsthaftes Sport-Training wieder aufnimmt, sollte die Leistungsanforderungen nur langsam steigern und sich nicht unter Druck setzen. Die gewohnten Kräfte und die frühere Ausdauer werden sich auf diese Weise bald wieder einstellen.