Gelegentlich wissen Patienten gar nicht, dass sie an einer Lungenentzündung (Pneumonie) leiden: Sie entwickeln weder Fieber noch produktiven Husten (Husten mit typischem gelblich-bräunlichem Auswurf). Relativ schnell stellt sich Kurzatmigkeit ein - für jede körperliche Belastung fehlt plötzlich die "Puste". Erst daran merken Betroffene oft, dass sie nicht bloß an einer harmlosen Erkältung leiden. In einigen Fällen treten einseitige Brustschmerzen, manchmal auch leichte Rückenschmerzen beim Atmen auf.
Insbesondere eine spezielle Form der Lungenentzündung (atypische Pneumonie) geht oft nur mit geringen Beschwerden einher. Da dabei kaum oder kein Fieber vorhanden ist, wird diese Verlaufsform auch als kalte Lungenentzündung bezeichnet.
Fehlen fast alle typischen Symptome einer Pneumonie, kann nur ein Arzt eine sichere Diagnose stellen - und dies nicht auf den ersten Blick.
Zu den Untersuchungen beim Verdacht auf Lungenentzündung gehören:
Die Anamnese (Aufnahme der Krankengeschichte) gibt weiteren Aufschluss über mögliche Störfaktoren oder Auslöser für die Symptome.
Ist die Ursache der Erkrankung festgestellt, kann eine gezielte Behandlung einsetzen. Ein Krankenhausaufenthalt ist in den seltensten Fällen erforderlich. Patienten müssen dennoch für die Dauer der Behandlung jede Anstrengung vermeiden. Einige Tage Bettruhe sind hilfreich. Während der Therapie müssen Betroffene besonders darauf achten, genügend zu trinken: Das fördert die Sekretbildung in der Lunge und erleichtert das Abhusten.
Selbst wenn typische Anzeichen für eine Lungenentzündung fehlen: Signale wie Atemnot, plötzliche Kurzatmigkeit oder wiederholtes Herzrasen können auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. Verschleppte Erkältungen oder eine Pneumonie neigen zu einem chronischen Verlauf. In jedem Falle rauben sie den Kranken Energie und schwächen die Immunabwehr.
Nach dem Ausheilen der Lungenentzündung empfehlen sich ein langsam gesteigertes „Bewegungsprogramm“ an der frischen Luft und gezielte Atemübungen. Beides trägt dazu bei, die volle Funktion der Lunge wieder herzustellen. Vitaminreiche Kost und Nikotin-Verzicht ergänzen die Therapie sinnvoll.
aktualisiert am 02.03.2021