Nicht immer ist eine Lungenentzündung auf eine Infektion mit Bakterien, Viren oder Pilzen zurückzuführen. Geraten Fremdkörper oder schädliche Substanzen in die Lunge, wird das Gewebe „mechanisch“ angegriffen und reagiert mit einer Entzündungsreaktion. Diese Art der Pneumonie ist nicht ansteckend für Angehörige und Pfleger, für die Betroffenen aber häufig lebensbedrohlich.
Eine Aspirations-Pneumonie, eine Lungenentzündung durch das Einatmen von schädlichen Substanzen, tritt in folgenden Fällen auf:
- Für gewöhnlich schützen Schleimhäute und Flimmerhärchen die Atemwege vor jeder Art von unerwünschten Eindringlingen. Das Einatmen von ätzenden Gasen oder Staubpartikeln kann das Lungengewebe dennoch reizen und zu einer Entzündung führen. Oft siedeln sich in einem zweiten Schritt Bakterien an, die die Situation verschlimmern. Die Lunge kann dauerhaft Schaden nehmen.
- Schluckstörungen bei vorgeschädigten Patienten oder als Folge von Bewusstlosigkeit: Dabei geraten Magensäure oder Mageninhalt in die Luftröhre. Gelangen sie von dort aus in die Lunge, verursachen sie Gewebereizungen und lösen eine Entzündungsreaktion aus. Vergleichbare Folgen drohen, wenn beispielsweise ein Ertrinkender Wasser einatmet.
Wird die Gefahr rechtzeitig erkannt, kann vorbeugend eine Bronchoskopie durchgeführt werden, eine Spiegelung der tieferen Atmungsorgane. Auf diesem Wege lassen sich eingedrungene Flüssigkeiten oder Fremdkörper absaugen, bevor es die Atemwege reizt und zu einer Entzündung führt. In akuten Fällen, beispielsweise nach der Rettung eines Ertrinkenden, helfen weitere Maßnahmen. Dazu zählen das Zuführen von Sauerstoff über die Nasensonde und eine vorbeugende Gabe von Antibiotika.
Weitere Ursachen für eine nicht-infektiöse Lungenentzündung
- Strahlentherapien bei Tumorerkrankungen lösen toxische Reaktionen im Lungengewebe aus. Die Folge ist eine Entzündung, die die Atmung beeinträchtigt und die gleichen Symptome wie eine infektiöse Pneumonie auslöst.
- Ödeme, Wasseransammlungen, die sich durch lange Bettlägerigkeit oder Herzschwäche bilden, sind Ansatzpunkte für Bakterien. Zudem drücken sie auf die Lunge. Das führt zu einer mangelhaften Belüftung und Durchblutung. Auch in diesen Fällen kann sich das Lungengewebe entzünden (Stauungspneumonie).
- Selten können Bakterien, die sich als Entzündungsherde in andere Körperregion befinden, über den Blutkreislauf in die Lunge gelangen. Eine Knocheninfektion kann sich auf die Atmungsorgane ausweiten und eine Lungenentzündung hervorrufen.
In diesen Fällen sind die Patienten durch die Vorerkrankungen stark geschwächt. Ihre Widerstandskraft gegen zusätzliche Komplikationen ist gering.