Keine Lungenentzündung verläuft wie eine andere. Die statistisch erfassten Fälle kennzeichnen die Pneumonie als eine häufige und schwere Infektionskrankheit. Auch die „Dunkelziffer“ ist hoch. Viele Patienten quälen sich wochenlang ohne ärztliche Hilfe mit einer nicht näher identifizierten, hartnäckigen und kräftezehrenden Atemwegsinfektion. Tritt kein Fieber auf (bei einer "kalten" oder atypischen Lungenentzündung), wird die Erkrankung nicht ernst genommen.
Hausmittel mögen dann zwar etwas Erleichterung verschaffen. Wer sich aber keine konsequente Bettruhe gönnt, zögert die Genesung hinaus und riskiert schwere Folgeerkrankungen und dauernde Schäden. Ergänzend zu einer angemessenen Ruhezeit und einer ärztlich verordneten Therapie sind alte Hausmittel wirkungsvoll und hilfreich.
Schnell ansteigendes Fieber, hartnäckiger Husten mit gelb gefärbtem Auswurf, Schüttelfrost und Atembeschwerden sind Alarmzeichen. Sie müssen immer so schnell wie möglich dem Arzt vorgestellt werden. Gleiches gilt auch dann, wenn kein Fieber mit auftritt. Stellt der Arzt eine Lungenentzündung fest, wird er nach dem Erreger forschen und entsprechend Antibiotika oder virenhemmende und die Immunabwehr stärkende Mittel verordnen.
Zu Hause können die Patienten die Genesung gut unterstützen.
Die einfachsten, aber wirkungsvollsten Hausmittel sind
Die Patienten sind extrem ruhebedürftig und sollten diesem Verlangen auch nachgeben.
Zahlreiche Heißgetränke verschaffen bei Erkrankungen der Atemwege Erleichterung. Obendrein wird auf diesem Weg der Flüssigkeitsbedarf gestillt. Das Immunsystem kann besser arbeiten, Krankheitserreger werden buchstäblich "ausgeschwemmt", weil Schleimhäute und Bronchien nicht austrocknen.
Passende Getränke lassen sich leicht selbst herstellen. Zitronen- oder Limettensaft, Honig, Scheiben von frischen Ingwer-Knollen oder Gelbwurz (Kurkuma), mit einem Löffel Honig und heißem Wasser angesetzt, schmecken erfrischend und stillen den Durst. Ingwer, Gelbwurz und Honig beruhigen mit ihren entzündungshemmenden Eigenschaften die erkrankten Atemwege. Zitrusfrüchte liefern Vitamine.
Aus dem vitaminreichen Holundersirup lässt sich ebenfalls ein wohltuendes Getränk herstellen.
Schleim- und krampflösende Tees lassen sich selbst mischen oder fertig kaufen. Alle Sorten, die bei Husten oder Bronchitis helfen, können auch bei einer Lungenentzündung angewendet werden. Wirksame Bestandteile sind Thymian oder Oregano, getrocknete Königskerzenblüten, Spitzwegerich oder Huflattich, Eibisch-Wurzeln, Anis, um nur einige Beispiele zu nennen.
Gut gegen verschleimte Atemwege ist ein selbst angesetzter Hustensaft: Dazu werden Sesam-Samen mit Leinsamen in Wasser eingeweicht, mit Sesamöl, etwas Kochsalz und Honig gemischt und löffelweise eingenommen.
Zu den bewährten Hausmitteln gehören auch äußerlich anzuwendende Maßnahmen:
Alles, was dem Kranken gut tut, trägt auch zur Genesung bei. Im Krankenzimmer sollte es warm sein, aber nicht stickig. Feuchte Handtücher auf der Heizung beugen zu trockener Luft vor. Auch bei kaltem Wetter sollte der Raum gelegentlich kurz durchgelüftet werden.
Im akuten Stadium der Krankheit sind Patienten oft appetitlos. Leichte Kost wie Brühe oder etwas Obst helfen, bei Kräften zu bleiben.
Wichtig ist es, bei einer ernsthaften Erkrankung psychisch „loszulassen“ und sich zu entspannen. Auf körperlich oder geistig anstrengende Tätigkeiten sollten Betroffene verzichten. Bei einer Lungenentzündung ist das Immunsystem vorübergehend überwältigt – um es wieder in Schwung zu bringen, bedarf es der Geduld.
aktualisiert am 24.07.2019