Eine Lungenentzündung bei Kleinkindern gilt als ernsthafte Erkrankung. Moderne Diagnose- und Behandlungsmethoden haben das Risiko erheblich gesenkt. Die Prognose bei ansonsten gesunden Kindern ist gut. Meist heilt eine Pneumonie beim Säugling oder Kind innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder vollständig ab.
Eine Pneumonie entsteht häufig im Gefolge einer Bronchitis oder einer Masern-Infektion.
Kinder, die an Mukoviszidose leiden, sind besonders gefährdet. Dabei handelt es sich um eine erbliche Stoffwechselerkrankung. Ein Symptom ist die Bildung von zähem Schleim in Körperorganen wie den Bronchien. Dieser ist ein Nährboden für Krankheitserreger.
Die Kleinsten unter fünf Jahren sind mehr als ältere Kinder oder Erwachsene gefährdet, sich mit einer Lungenentzündung zu infizieren. Ihr Immunsystem ist noch nicht voll entwickelt. Auch Kinder, bei denen das Abwehrsystem wegen einer Erkrankung oder wegen bestimmten Medikamenten geschwächt ist, haben ein erhöhtes Risiko für eine Lungenentzündung.
Häufige Erreger einer kindlichen Lungenentzündung sind Staphylococcus aureus, Haemophilus influenzae Typ b oder Pneumokokken. Zwischen dem zweiten Lebensmonat und dem zweiten Lebensjahr kann ein Kind gegen diese Infektionen immunisiert werden.
Alarmzeichen für Eltern sind eine beschleunigte, mühsame Atmung und heftiger, oft trockener Husten.
Bei Kindern ist der primäre Auslöser einer Lungenentzündung oft ein Virus, eine bakterielle Infektion kommt in vielen Fällen hinzu. Auf Viren oder Mykoplasmen (eine spezielle Gattung von Bakterien) reagieren die Kleinen oft nur mit etwas erhöhter Temperatur. Die übrigen bakteriellen Infektionen lösen dagegen anhaltendes Fieber über 38,5° C aus.
Äußerlich erkennbar sind Atembeschwerden daran, dass das Kind beim Atmen deutlich die Nasenflügel ausstellt. Gelegentlich wird das Gewebe beim Atmen zwischen den Rippen eingezogen. Auch ein aufgeblähter Bauch und Bauchweh sind wichtige Hinweise.
Kranke Kinder haben weder Durst noch Appetit und sind apathisch. Doch nicht alle zeigen deutliche Befindlichkeitsstörungen oder erhöhte Temperatur.
Röntgenaufnahmen, Blutsenkung, Abhören auf Lungengeräusche und eine mikroskopische Untersuchung des Speichelabstrichs vervollständigen die Diagnose. Die Blutuntersuchung ermöglicht es auch, die Auslöser zu ermitteln und gezielt Medikamente einzusetzen.
Kleinkinder zählen zu den Patientengruppen, die mit einer Pneumonie im Krankenhaus oft besser aufgehoben sind als zu Hause. Denn sie leiden häufig unter starker Atemnot und Sauerstoffmangel. In diesen Fällen ist die zusätzliche Sauerstoffzufuhr oder gar eine Beatmung angezeigt. Säuglinge verschlucken und erbrechen oft den abgehusteten Schleim - das ist ein zusätzliches Risiko. Bei den betroffenen Babys ist eine durchgehende Überwachung notwendig.
Die medikamentöse Behandlung richtet sich nach der Ursache - für Kleinkinder gut verträgliche Antibiotika helfen, bakterielle Infekte zu überwinden. Bei viralen Erkrankungen wird das Immunsystem durch Medikamente unterstützt.
Folgende Maßnahmen können zu Hause oder im Krankenhaus durchgeführt werden:
aktualisiert am 14.12.2023