Nicht aus jeder schweren Atemwegserkrankung wird eine Lungenentzündung. Allerdings sind besonders Patienten mit geschwächter Immunabwehr akut davon bedroht. Senioren, Kinder, starke Raucher sowie Patienten mit bestimmten chronischen Vorerkrankungen können sich durch eine Impfung davor schützen.
Dabei gibt es zweierlei Wege, um einer Lungenentzündung vorzubeugen:
Die Grippe-Impfung schützt nicht nur besonders gefährdete Personenkreise. Ein verstärktes Ansteckungsrisiko besteht für alle, die beispielsweise viel in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind oder die bei ihrer Arbeit häufig kranken Menschen begegnen. Zwar ist der Schutz durch eine Grippeimpfung nicht absolut. Wer sich dennoch ansteckt, kann mit einem milderen Verlauf der Grippe rechnen und überwindet sie schneller. In Kombination mit einer gesunden Lebensweise lässt sich die Erkältungs-Saison ungefährdet überwinden.
Eine bei Kleinkindern noch nicht ausgebildete oder bei Senioren eine nachlassende körpereigene Abwehr ist ein guter Grund für die Pneumokokken-Impfung. Ein weiterer: Viele Bakterienstämme entwickeln eine Resistenz gegen Antibiotika. Den bakteriellen Erregern ist mit bisher wirksamen Medikamenten oder Desinfektionsmitteln nicht mehr beizukommen. Vor allem in Krankenhäusern oder Seniorenheimen drohen Epidemien. In einigen Fällen kann die Lungenentzündung lebensbedrohlich verlaufen. Vorbeugung ist hier die beste Alternative.
Ebenfalls empfohlen wird die Pneumokokken-Impfung bei
In jeder dieser Situationen ist das Immunsystem geschwächt. Bakterien, die im Organismus eines völlig gesunden Menschen nichts ausrichten, lösen in diesen Fällen oft gefährliche Infektionskrankheiten wie beispielsweise die Lungenentzündung aus.
Bei Kleinkindern, bei durch Vorerkrankungen gefährdeten Menschen oder bei Personen über 60 finanzieren die Krankenkassen die relativ teure Impfung (bis zu 250 Euro je Injektion).
Im Fall der Pneumokokken-Impfung wird aus der (harmlosen) Hülle der Bakterien ein Totimpfstoff gewonnen – wird er injiziert, bilden sich Antikörper, die auch frische, vollständige Pneumokokken mit Erfolg abwehren.
Bei Kleinkindern wird eine dreiteilige Grundimmunisierung durchgeführt. Sie findet zwischen dem zweiten und dem 23. Lebensmonat statt. Oft wird sie mit den üblichen Impfungen gegen Kinderkrankheiten kombiniert.
Erwachsene sind bereits nach einer Impfung immun – ab etwa drei Wochen bis zu fünf Jahren nach der Injektion besteht der Impfschutz gegen die Pneumokokken. Stark gefährdete Patienten erhalten häufig zwei Injektionen im Abstand von einem halben oder ganzen Jahr. Vorzugsweise werden zwei Impfstoffe eingesetzt:
Nebenwirkungen sind nur selten zu beobachten: Erschöpfung, leichtes Fieber oder Magen-Darm-Irritationen sind möglich, gehen aber schnell vorüber.
Personen mit beeinträchtigter Immunabwehr entwickeln häufig eine Pneumonie in der unmittelbaren Folge einer Grippe. In 80 Prozent aller Fälle sind es Pneumokokken, die in dieser kritischen Situation die Lunge befallen. Schon eine starke Virus-Grippe kann in der Haupterkältungszeit jeden treffen. Sich davon zu erholen, kostet viel Kraft. Wer ohnehin angeschlagen ist, muss mit Sekundär-Infektionen rechnen. Die Grippe-Impfung ist hier eine indirekte Schutzmaßnahme, kann aber auch verhindern, dass die Virus-Infektionen sich in der Lunge festsetzen.
aktualisiert am 18.03.2020