Eine Lungenentzündung (Pneumonie) lässt sich nicht immer sofort und eindeutig als solche identifizieren. Die Symptome von Bronchitis und Lungenentzündung beispielsweise ähneln sich stark. Manche Bronchitis (Entzündung des Bronchialbaums, also der Luft-Zuführungswege in die Lunge) kann in eine Lungenentzündung übergehen. Und manche Pneumonie kommt und geht unentdeckt, die Patienten empfinden sie "nur" als schleppende, besonders kräftezehrende Erkältung. Gefährlich sind alle Varianten der Lungenentzündung, gleich ob sie durch Bakterien, Viren oder gar Pilze ausgelöst werden. Auch wer sie unbehandelt übersteht, behält häufig Narben im Lungengewebe (sichtbar im Röntgenbild) und kämpft lange damit, wieder zu Kräften zu kommen.
Bei Verdacht auf Lungenentzündung gilt es, sich möglichst schnell die notwendige medizinische Unterstützung zu holen. Dafür ist es wichtig, die charakteristischen Anzeichen zu erkennen. Klassische und typische Symptome einer Lungenentzündung sind:
Atypisch verläuft eine Pneumonie dann, wenn nicht die Lungenbläschen, sondern das Gewebe zwischen den Bläschen und den Blutgefäßen sich entzündet. Das trifft auf etwa 20 Prozent aller Erkrankungen zu.
Das Tückische an der atypischen Lungenentzündung sind die viel weniger ausgeprägten Symptome. Grundsätzlich treten auch hier Fieber, Kopf-, Gelenk- und Gliederschmerzen (wie bei einer Grippe) und Husten auf. Trockener Reizhusten überwiegt. Verdauungsstörungen oder Beeinträchtigungen des Zentralnervensystems sind ebenso möglich wie Atemnot im fortgeschrittenen Stadium.
Bei der atypischen Pneumonie tritt vielfach kein Fieber auf - daher auch die Bezeichnung "kalte Lungenentzündung".
Daher wird sie von den Betroffenen und ihrer Umgebung oft nicht als richtige Krankheit wahrgenommen. Das ist ein schwerwiegender Irrtum.
Ein typisches Anzeichen für eine atypische oder verschleppte Lungenentzündung ist hartnäckiger trockener Reizhusten. Bei Kindern sind oft kalte Hände ein wichtiger Hinweis auf einen solchen versteckten Infekt. Die Beschwerden steigern sich bei der "kalten" Lungenentzündung langsam, aber stetig. Oft gehen die Betreffenden erst zum Arzt, wenn sie
Wer sich bis dahin weiter in die Arbeit schleppt, riskiert eine äußerst langwierige Genesung oder schwerwiegende Folgeerkrankungen.
Schnell einsetzende, starke „Erkältungen“ sollten stets einem Arzt vorgestellt werden. Die Patienten selbst können eine Grippe, Bronchitis oder Lungenentzündung im Vorfeld nicht unterscheiden. Und selbst Mediziner stehen dabei auf den ersten Blick vor einer Herausforderung. Ein starkes Unwohlsein mit Husten ist immer ernst zu nehmen, auch wenn kein Fieber messbar ist.
Bei einer verkannten Lungenentzündung setzen sich die Entzündungsprozesse möglicherweise bis in die Gehirnhäute oder im Mittelohr fest. Selbst eine Blutvergiftung (Sepsis) durch Verbreitung des Erregers über den Kreislauf kann eintreten. Dauerhafte Schäden der Lunge entstehen aus Entzündungen des Lungenfells, aus Flüssigkeitsansammlungen zwischen Brust- und Lungenfell oder Lungenabszessen (eingeschlossenen Eiterherden).
Gelegentlich wird auch der Herzmuskel angegriffen – eine Herzmuskelentzündung ist lebensgefährlich.
Personen mit einem schon im Vorfeld geschwächten Immunsystem erkranken schneller und heftiger an einer Pneumonie als andere:
In diesen Fällen handelt es sich um eine sekundäre Pneumonie, die erfahrungsgemäß langwieriger und schwerer zu behandeln ist. Die Erreger sind hier oft andere als bei einer "gewöhnlichen" Lungenentzündung.
Auf diese Weise kann eindeutig und zeitnah festgestellt werden, um welche Erkrankung es sich handelt und welche Therapie am besten greift.
aktualisiert am 02.03.2021