Eine Kreuzallergie besteht, wenn sich eine Allergie von einem ursprünglichen Auslöser (Allergen) auf weitere Auslöser ausweitet. Dabei weisen das ursprüngliche Allergen und die "neuen" Allergene sehr ähnliche Oberflächenstrukturen auf. Die Reaktion bei der Kreuzallergie ist prinzipiell eine gewöhnliche allergische Reaktion. Die Behandlungsstrategien entsprechen sich daher bei der Hauptallergie und der Kreuzallergie - und im Falle der Hyposensibilisierung kann die gezielte Therapie der Hauptallergie auch die Kreuzallergie ausschalten.
Die einzige Therapieform, die die Ursache einer Allergie angeht, ist die Spezifische Immuntherapie (SIT). Sie ist besser bekannt unter den Namen Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung. Eine Hyposensibilisierung auf den ersten, ursprünglichen Auslöser der Allergie wirkt in vielen Fällen auch gegen die Kreuzallergie. Die Symptome der Kreuzallergie gehen unter der Behandlung stark zurück. Das gilt besonders dann, wenn die Proteinstruktur des Ursprungsallergens und des Kreuzallergens identisch und nicht bloß ähnlich sind. Die Hyposensibilisierung richtet sich immer gegen das ursprüngliche Allergen, da die Therapie besser möglich ist.
Die Behandlung kann sogar einer Kreuzallergie vorbeugen: Wird die Hyposensibilisierung bei der ursprünglichen Allergie früh genug angewendet, kann häufig vermieden werden, dass die Kreuzallergie überhaupt eintritt. Einige Kreuzallergien lassen sich jedoch nicht gut mit der Hyposensibilisierung erreichen, z. B. wenn die Kreuzreaktion gegen Nüsse gerichtet ist.
Die Hyposensibilisierung (SIT) besteht darin, den Patienten immer wieder mit Spritzen das Allergen zu verabreichen, bis die Reaktion darauf sehr gering wird oder sogar ausbleibt. Die Hyposensibilisierung geht in der Regel über drei Jahre.
Bei einer neueren Methode der Allergiebehandlung, der SLIT (sublinguale Immuntherapie), wird ebenfalls vermutet, dass sie zugleich gegen Kreuzallergien wirksam ist.
Die weitere Therapie einer Allergie findet in vielen Aspekten ihre Entsprechung in der Therapie der Kreuzallergie. Die wichtigste Regel besteht darin, den Auslöser zu meiden. Bei der Kreuzallergie sind dies meist Nahrungsmittel: Betroffene müssen auf ihre Ernährung achten. Gegen die Kreuzallergie kommen im Wesentlichen dieselben Medikamente wie bei anderen Allergien zum Einsatz. Wichtige Wirkstoffe sind die Antihistaminika, Mastzellstabilisatoren sowie Cortison. Die medikamentöse Therapie richtet sich nach der Symptomatik der Kreuzallergie.
aktualisiert am 03.05.2016