Sobald ein Befall mit Kopfläusen festgestellt wurde, sollte eine schnelle Bekämpfung erfolgen. Je früher man gegen die Parasiten vorgeht, desto geringer ist das Risiko, dass diese sich vermehren und auf andere Menschen übertragen werden. Dennoch können die Läuse für einige Zeit überleben und damit möglicherweise noch auf andere Menschen überwandern. Unbehandelt können sich immer wieder neue Kopfläuse entwickeln und wiederum Eier legen, sodass die Erkrankung prinzipiell lange ansteckend bleibt.
Eine frühe Bekämpfung der Kopfläuse senkt das Risiko dafür, dass die Läuse Eier ablegen können, und die Vermehrung kann frühzeitig gestoppt werden. Soziale Einrichtungen sind dazu verpflichtet, Eltern über den Befall zu informieren, sodass die Plagegeister rasch bekämpft werden können. Umgekehrt sollte man Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten über einen solchen Parasitenfund informieren.
Das effektivste Mittel gegen Kopfläuse sind chemische Shampoos oder Spülungen, die man in der Apotheke erhält. Werden diese Mittel ordnungsgemäß angewendet, sollten die meisten Läuse nach acht bis zehn Tagen nach der Wiederholungsbehandlung getötet worden sein. Diese Wiederholungsbehandlung ist notwendig, weil die sogenannten Nissen, die Eier der Kopfläuse, oftmals nicht empfindlich auf Bekämpfungsmittel reagieren. Wenn die Larven noch schlüpfen, sind sie nicht direkt ansteckend. Sie müssen erst ein wenig wachsen, bevor sie zu einem anderen Wirt überwandern können.
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass Jungläuse (Nymphen) nach sieben bis zehn Tagen aus den Eiern schlüpfen und damit leere Eihüllen, die Nissen (im eigentlichen Sinne) zurücklassen. Nach neun bis zwölf Tagen entwickeln sich die jungen Läuse zu erwachsenen Parasiten, von denen die Weibchen bis zu zehn Eier pro Tag ablegen können. Die Lebenszeit einer erwachsenen Laus beträgt daraufhin noch bis zu elf Tage, sodass eine Kopflaus bis zu einem Monat auf dem Kopf verbleiben kann. Die wiederholte Anwendung der Bekämpfungsmittel sorgt dafür, dass die restlichen Jungläuse das Erwachsenenstadium nicht erreichen. In vereinzelten Fällen kann es jedoch passieren, dass nach bis zu 14 Tagen eine Junglaus schlüpft. Daher sollte man unbedingt mit einem Läusekamm überprüfen, ob die Läuse nach der Anwendung getötet worden sind.
Die Behandlung wird nach vier Tagen das erste Mal und nach acht Tagen das zweite Mal wiederholt. Anschließend kann die Ansteckung mit den Parasiten höchstwahrscheinlich nicht mehr passieren. Natürlich können Betroffene sich erneut mit Läusen anstecken, wenn eine Person im engen Umfeld noch unter Kopfläusen leidet, und damit selbst wieder ansteckend sein.
Selbst wenn in den Läusewarnungen von Schulen oder Kitas der Hinweis zu finden ist, dass Eltern getragene Mützen und Schals der Kinder gründlich auf einen Lausbefall untersuchen sollen, ist eine Übertragung durch Textilien nahezu ausgeschlossen. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Läuse nicht grundlos ihren Wirt verlassen. Selbst in den Kopfkissen betroffener Kinder werden nur äußerst selten Parasiten gefunden, die aus den Haaren herausgefallen sind. Darüber hinaus sterben Läuse außerhalb von menschlichen Köpfen innerhalb von ein bis zwei Tagen, Jungläuse (Nymphen) nach dem Schlüpfen überleben sogar nur wenige Stunden, wenn sie kein Blut bekommen.
Für eine Übertragung ist im Normalfall also ein Kopf-Kontakt notwendig. Im Kindergarten oder in der Schule spielen die Kinder oft so eng miteinander, dass sich die Köpfe oder Haare berühren. Daher müssen soziale Einrichtungen einen Lausbefall immer ernst nehmen und andere Eltern warnen.
Weiterhin können Läuse über Bürsten und Kämme übertragen werden. Manchmal bleiben die Läuse beim Bürsten der Haare zwischen den Zinken hängen. Verwendet nun eine andere Person den Kamm oder die Bürste, können sich die Läuse auf den neuen Wirt fallen lassen. Vorsorglich empfiehlt es sich, folgende Gegenstände und Textilien bei einem festgestellten Lausbefall zu reinigen und nicht gemeinsam zu benutzen:
aktualisiert am 19.07.2019