Bei der operativen Fensterung der Kieferhöhle wird eine zusätzliche Verbindung zwischen Nasenhöhle und Kieferhöhle geschaffen. Hierzu wird ein kleines Knochenstück entfernt. Meistens erfolgt in Verbindung mit der Fensterung auch gleich eine endoskopische Untersuchung (Spiegelung) der Schleimhaut. Auch Polypen können bei dieser Gelegenheit gleich abgetragen werden. Im Anschluss an die Fensterung erfolgt meist eine Spülung der Kieferhöhle. Hierbei werden Schleim, Sekret und Eiter entfernt und hinaus gespült. Im Anschluss an die Behandlung wird eine Tamponade eingelegt. Diese saugt erneut entstehendes Sekret auf und verhindert Nachblutungen.
Bei der Fensterung der Kieferhöhle handelt es sich um einen relativ einfachen Eingriff mit einer geringen Komplikationsrate. Durch das Einlegen der Tamponade wird der größte Teil der möglichen Komplikationen verhindert beziehungsweise die Wahrscheinlichkeit dafür reduziert.
Dennoch ist es wichtig, dass die Patienten sich genau an die Anweisungen des Arztes halten, um ein optimales Behandlungsergebnis zu gewährleisten. So sollte in der Zeit, in der die Tamponade in der Kieferhöhle liegt, kein erhöhter Druck auf die Nebenhöhlen ausgeübt werden. Das Schneuzen ist zu vermeiden, die Nase darf lediglich durch Abtupfen geputzt werden. Sobald die Tamponade entfernt ist, können die Nase und bei Bedarf auch die Kieferhöhle selbst mit einem speziellen Sauger von Schleim und Sekret befreit werden.
Manche Ärzte verwenden Tamponaden mit einer antibakteriell wirkenden Lösung, um so noch effektiver Infektionen im Anschluss an die Operation zu verhindern. Außerdem wird durch den leichten Druck der Tamponade auf die Schleimhaut die Wahrscheinlichkeit für Nachblutungen nach der Entnahme von Gewebe wie zum Beispiel Polypen herabgesetzt.
Nach einer operativen Behandlung der Kieferhöhle entsteht immer etwas Sekret. Auch um zu verhindern, dass sich dieses Sekret in der Kieferhöhle sammelt und durch Schneuzen nach außen befördert werden muss, wird die Tamponade eingelegt. Diese saugt das Sekret an. Der Patient muss sich also nicht schneuzen, was in den ersten Tagen nach der Operation vermieden werden sollte, da der erhöhte Druck sich negativ auf die frischen Wunden auswirken könnte.
Nach ungefähr zwei bis drei Tagen entfernt der behandelnde Arzt die Tamponade. Dies geschieht ganz einfach durch das Nasenfenster und bedarf somit keiner erneuten Operation. Eventuell sollte in den nächsten Tagen ein regelmäßiges Absaugen der Nasennebenhöhle stattfinden um das entstehende Sekret zu beseitigen. Dies ist aber nicht in allen Fällen nötig.
Nach der Operation wird in regelmäßigen Abständen kontrolliert, ob die Operationswunde wie gewünscht verheilt. Zwar treten bei einer Operation der Kieferhöhle vergleichsweise wenig Komplikationen auf, es ist aber umso wichtiger, diese rechtzeitig zu erkennen. Nur so kann eine frühzeitige Behandlung erfolgen und der Erfolg der Operation sichergestellt werden.
aktualisiert am 06.09.2016