Eine Operation der Kieferhöhle kann mit verschiedenen Methoden erfolgen. Je nach den individuellen anatomischen Verhältnissen und dem Ziel des Eingriffs wählt der behandelnde Arzt die passende Operationsmethode gemeinsam mit dem Patienten aus.
Je größer die Belastung durch den Eingriff ist, desto länger ist der Patient krankgeschrieben. Während bei minimal invasiven Verfahren eine Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit nach wenigen Tagen möglich sein kann, ist bei einer kompletten Eröffnung der Kieferhöhle über den Mundraum eine Krankschreibung von mehreren Wochen erforderlich.
Dient der Eingriff vorwiegend dazu, Sekret abzulassen und die Kieferhöhle zu spülen, wird der Zugang über die Nase bevorzugt (Antrostomie). Hierbei handelt es sich um ein minimal invasives Verfahren mit wenigen Komplikationsrisiken.
Auch Polypen können über die Nase abgetragen werden. Hierbei führt der Arzt einen kleinen Schlauch mit einer Kamera über die Nase ein und kann die Schleimhaut der Kieferhöhle genau betrachten. Über einen weiteren Zugang werden die für die Operation benötigten Instrumente eingeführt. Beim Zugang über die Nase muss kein Knochen entfernt werden, da in der Nasenmuschel ohnehin ein natürlicher Zugang vorhanden ist. Trotzdem wird in Kombination mit diesem Eingriff eine sogenannte Fensterung durchgeführt, bei der ein kleines Stück Lamellenknochen zwischen Nasenhöhle und Kieferhöhle entfernt wird. Dadurch kann der Operateur die Instrumente leichter einführen und die Kieferhöhle wird im Anschluss an die Operation besser belüftet, was eine Verbesserung bei chronischen Nasennebenhöhlen-Entzündungen bewirken kann.
Nach abgeschlossener Operation wird in vielen Fällen eine Tamponade mit Medikamenten in der Nasennebenhöhle belassen. Diese kann nach ungefähr zwei bis drei Tagen über die Nase entfernt werden. Starkes Schneuzen sollte in dieser Zeit vermieden werden. Beim Niesen sollten die Patienten den Mund öffnen um den Druck zu verringern.
Mindestens für die Zeit in der die Tamponade liegt, ist der Patient krankzuschreiben. Meist erfolgt eine längere Krankschreibung, da die Wundheilung nach Entfernung der Tamponade noch nicht abgeschlossen ist.
Wenn die Nähte voll abgeheilt sind, ist der Patient in den meisten Fällen wieder voll belastbar und damit arbeitsfähig. Dies ist nach ungefähr 10 Tagen der Fall. Lediglich bei großen, ungewöhnlichen Operationen, zum Beispiel wenn Tumoren aus der Kieferhöhle entfernt wurden, erfolgt eine längere Krankschreibung.
Auch der Beruf des Patienten hat einen Einfluss auf die Dauer der Krankschreibung. Einem Bürojob kann einige Tage nach der Operation wieder nachgegangen werden, während körperlich anstrengende Arbeit länger vermieden werden sollte.
Auch wenn der Patient bei der Arbeit Staub oder andere Substanzen einatmen könnte und die Heilung der Wunden beeinflusst wird, erfolgt vorsorglich eine längere Krankschreibung.
Es ist von großer Bedeutung, dass mit der Behandlung von Komplikationen so schnell wie möglich begonnen wird, um den Heilungserfolg nicht zu gefährden. Daher sollten die Patienten bei Unklarheiten im Zweifelsfall lieber einmal zu viel einen Arzt aufsuchen. Auch die regelmäßigen Kontrolltermine bei der Nachsorge nach einer Kieferhöhlenoperation dienen der Früherkennung von Problemen bei der Heilung. Meist treten im Vergleich zu anderen Operationen bei einer Operation der Kieferhöhle aber eher selten Komplikationen auf.
aktualisiert am 30.08.2016