Bei einer chronischen Entzündung der Kieferhöhle wird zunächst versucht, konservativ (ohne Operation) zu behandeln. Hierzu werden vor allem abschwellende Nasensprays verwendet, die die Belüftung der Kieferhöhle verbessern sollen und dafür sorgen, dass Sekret besser abfließen kann. Neben den eigentlichen abschwellenden Mitteln können auch Nasensprays mit Cortison nützlich sein, um die Entzündung zu bessern. Auch Antibiotika werden eingesetzt, um die Bakterien, welche die Entzündung auslösen, zu bekämpfen.
Hat eine konservative Therapie keinen Erfolg, wird zu einer Operation der Kieferhöhle geraten. Hierbei handelt es sich in den meisten Fällen um eine Fensterung in Kombination mit einer Spülung der Kieferhöhle.
Bei der Fensterung wird eine zusätzliche Verbindung zwischen Kieferhöhle und Nasenhöhle geschaffen. Es wird ein kleines Stück Knochen aus der Wand zwischen den beiden Hohlräumen entfernt, so dass eine bleibende Öffnung entsteht. So gelangt wieder mehr Luft in die Kieferhöhle und das entstehende Sekret kann abfließen. Die Fensterung ist eine relativ einfache Operation, bei der nur selten Komplikationen auftreten.
Ein neueres Verfahren ist die sogenannte Ballondilatation. Hierbei wird ein kleiner Ballon in den verengten Gang zwischen Nasenhöhle und Kieferhöhle gelegt und vorsichtig gefüllt. So wird der Verbindungsgang erweitert und Sekret kann auf seinem ursprünglichen Weg abfließen. Die Luftzufuhr wird durch dieses Verfahren deutlich verbessert und das Risiko für erneute Infektionen gesenkt.
Die Ballondilatation führt zu ähnlich guten Ergebnissen wie die Fensterung der Kieferhöhle, ist aber deutlich schonender für den Patienten, da es sich bei diesem Verfahren nicht um eine Operation handelt. Da diese Behandlungsmethode noch relativ neu und wenig erprobt ist, liegen kaum Langzeitergebnisse vor. In Deutschland wird die Ballondilatation daher nur von wenigen Ärzten angeboten.
Nach einer Operation der Kieferhöhle ist es wichtig, die Arzttermine zur Nachsorge wahrzunehmen. So kann sichergestellt werden, dass keine Komplikationen auftreten und die Heilung optimal verläuft.
Bei Anzeichen von Komplikationen wie zum Beispiel Schmerzen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Für die Behandlung einer Kieferhöhlen-Entzündung stehen viele Hausmittel wie zum Beispiel Inhalieren und Nasendusche zur Verfügung. Auch zahlreiche weitere Methoden können Linderung verschaffen und bei der Heilung unterstützen. Dennoch sollte eine chronische Kieferhöhlen-Entzündung immer einem Arzt vorgestellt werden. Die Kieferhöhle liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Augenhöhle und zum Gehirn. Wenn eine Infektion auf einen dieser beiden Bereiche übergreift, stellt das ein sehr hohes Risiko für den Patienten dar.
aktualisiert am 05.09.2016