Eine Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie) dient der Untersuchung des Kehlkopfes und der Stimmlippen. Bei anhaltender Heiserkeit, Problemen mit der Stimme oder Fremdkörpergefühl im Hals wird häufig eine Laryngoskopie durchgeführt. Dabei werden zwei allgemeine Formen unterschieden:
Die indirekte Form findet am wachen Patienten statt, die direkte normalerweise unter Vollnarkose.
Es werden zwei indirekte Arten unterschieden. Die eine Variante erfolgt mit einem abgewinkelten Spiegel, die andere mit einem starren Endoskop durch den Mund (transoral) oder mit einem flexiblen Endoskop durch die Nase (transnasal). Ein Endoskop ist ein Untersuchungsinstrument, das in eine Körperöffnung eingeführt wird. Es ist normalerweise mit einer Lichtquelle und einem Spiegel ausgestattet und kann Bilder über eine Kamera an einen Monitor übertragen.
Bei der einfachsten Methode der Laryngoskopie wird ein Kehlkopfspiegel verwendet. Dabei hält der Untersucher die Zunge des Patienten mit einer Kompresse sanft fest und zieht sie leicht nach vorne aus dem Mund. Mit der anderen Hand führt er den abgewinkelten Spiegel vorsichtig Richtung Rachen. Über eine Stirnlampe wird der Spiegel angeleuchtet und ermöglicht den Blick auf den Kehldeckel. Wenn der Patient „hiiii“ sagt, öffnet sich der Kehldeckel und gibt die Sicht auf den Kehlkopf und die Stimmlippen frei.
Bei der transoralen indirekten Laryngoskopie wird ein starres, rohrartiges Endoskop durch den Mund Richtung Rachen geführt. Bei der transnasalen Technik wird ein dünnes, schlauchartiges Endoskop vorsichtig durch die Nase eingeführt. Mit beiden Verfahren können die Stimmlippen und der Kehlkopf angeschaut werden. Eine Kamera am Ende des Endoskops kann das Untersuchungsgebiet auf einem Monitor abbilden. Normalerweise werden diese beiden Verfahren als indirekte Kehlkopfspiegelung kategorisiert, manche Fachleute sehen sie jedoch als direkte Kehlkopfspiegelung an.
Die indirekte Kehlkopfspiegelung wird vielfach ohne Betäubung durchgeführt. Um den Würgereiz zu mildern, kann ein örtliches Betäubungsmittel verwendet werden. Bei der oralen Technik wird ein Spray in den Mund gesprüht, bei der nasalen Technik kommen Gele oder Flüssigkeiten zur Betäubung in die Nase.
Das Verfahren zur direkten Kehlkopfspiegelung wird oft auch Mikrolaryngoskopie genannt und normalerweise in Vollnarkose durchgeführt. Über den Mund oder die Nase wird ein Endoskop bis in den Kehlkopf vorgeschoben. Bei dieser Form der Kehlkopfspiegelung ist es außerdem möglich, kleine operative Eingriffe durchzuführen: Über das Endoskop können chirurgische Instrumente vorgeschoben werden. Mit diesen können zum Beispiel Gewebeentnahmen (Biopsien) vorgenommen oder Stimmbandpolypen entfernt werden.
Bei der Videolaryngoskopie zeichnet eine Kamera am Untersuchungsinstrument alles auf, so dass der Film später noch einmal angesehen werden kann. Dies kann bei allen Verfahren außer bei der Methode mit dem Kehlkopfspiegel durchgeführt werden. Eine Stroboskopie erlaubt dabei die Beurteilung des Schwingungsverhaltens der Stimmbänder. Dazu werden Lichtblitze auf die Stimmlippen projiziert
Gesundheit.gv.at – Laryngoskopie: https://www.gesundheit.gv.at/labor/untersuchungen/laryngoskopie.html (online, letzter Abruf: 29.11.2022)
An International Journal of Otorhinolaryngology Clinics (AIJOC), Anand Nirgude; Indrani Hemantkumar – Anaesthetic Considerations in Microlaryngoscopy and Direct Laryngoscopy: https://www.aijoc.com/doi/AIJOC/pdf/10.5005/jp-journals-10003-1252 (online, letzter Abruf: 29.11.2022)
HNO-Ärzte im Netz – Stroboskopie: https://www.hno-aerzte-im-netz.de/untersuchungen/stroboskopie.html (online, letzter Abruf: 29.11.2022)
aktualisiert am 29.11.2022