Der plötzliche Herzstillstand mit dem Herztod als unmittelbare Folge ist ein gefürchtetes Ereignis. Besonders tückisch ist dabei: Ein Herzinfarkt beispielsweise geht mit eindeutigen Zeichen einher, auf die Arzt und Patient reagieren können. Der spontane Herzstillstand dagegen zeigt sich erst beim Zusammenbruch des Patienten. In diesem Falle bleiben nur wenige Minuten, um den Herztod aufzuhalten.
Zur Beruhigung sei gesagt: Selten führt ein einzelner „Auslöser“ zu einem plötzlichen Herzstillstand. Für gewöhnlich müssen mehrere ungünstige Faktoren zusammentreffen. Patienten mit einschlägiger Vorbelastung stehen normalerweise ohnehin unter medizinischer Beobachtung.
Doch auch gesunde Menschen sollten keinen Raubbau am Herz-Kreislauf-System betreiben. Negativer Stress sowie körperliche und psychische Überlastung sind freilich nicht immer vermeidbar. Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Bewegung ist die beste Vorbeugung für viele Erkrankungen. Ein guter Vorsatz ist auch der Entschluss, sich Widrigkeiten nicht zu sehr „zu Herzen“ zu nehmen.
Diese konkreten Schutzmaßnahmen halten das Herz gesund und funktionsfähig:
- Ausgewogene Ernährungsweise und genügend körperliche Bewegung wirken sich langfristig günstig auf das Herz-Kreislauf-System aus.
- Schwere Atemwegserkrankungen, wie Grippe, Bronchitis oder Lungenentzündung, müssen ernst genommen und geduldig auskuriert werden. Werden sie verschleppt, drohen Herzmuskelentzündungen. Oft bleiben unbemerkt schwere Schäden zurück.
- Wer sich ab dem mittleren Lebensalter allzu enthusiastisch in ein Fitnessprogramm stürzt, überfordert seinen untrainierten Herzmuskel. Zudem erschweren bereits erste Gefäßablagerungen die Durchlässigkeit der Blutgefäße. Bei Überanstrengung setzen möglicherweise Durchblutungsprobleme bis hin zum Herzversagen ein. Nachhaltiger und schonender ist es, langsam und systematisch zu trainieren.
- Schweißtreibende körperliche Belastung mit hohem Flüssigkeitsverlust bringt den Elektrolythaushalt aus dem Lot. Dies gilt besonders bei sommerlichen Temperaturen. Wer in dieser Situation zu wenig trinkt, bringt den Blutkreislauf zum Erliegen und gefährdet zudem die Leitfähigkeit der Nervenzellen. Auch jüngere, gut trainierte Sportler sind von Herzversagen bedroht, wenn sie nicht gut auf sich achten.
Wer gilt als stärker gefährdet?
Zu den Risikogruppen zählen Personen, bei denen die folgenden Erkrankungen diagnostiziert wurden:
- Herzinfarktpatienten – das vorgeschädigte Herzmuskelgewebe schränkt Funktion und Belastbarkeit des Organs ein. Auch hier gilt: Bewegung und Sport im richtigen Maß sind gesund, Überforderung ist gefährlich.
- Alle bekannten Herzerkrankungen setzen die Leistungsfähigkeit herab: Herzrhythmusstörungen, Herzklappenfehler, vergrößerte oder verdickte Herzkammern, verkalkte Koronargefäße (gemeint sind die zahlreichen Blutgefäße rund um das Herz).
- Arterienverkalkung tritt sowohl veranlagungs- als auch ernährungsbedingt bei einigen Menschen relativ früh ein. Sind die großen Körperarterien betroffen, steigt die Gefahr eines Herzversagens.
- Diabetes mellitus – ein über längere Zeit erhöhter Blutzuckerspiegel schädigt die Blutgefäße und das Herz auf vielerlei Weise. Vorbeugend muss der Blutzuckerspiegel durch Medikamente reguliert werden, um das Risiko eines Herzversagens zu senken.
- Rauchen und Drogenkonsum sowie zu viel Alkohol schädigen bekanntlich den Herzmuskel und die Gefäße. Durchblutungsstörungen mit spontanem Herzversagen in Folge treten mit größerer Wahrscheinlichkeit auf. Auch einige Medikamente können die Gefahr erhöhen.
Angehörigen von Menschen, die einer erhöhten Gefahr des plötzlichen Herzstillstands ausgesetzt sind, wird empfohlen, die Maßnahmen der Ersten Hilfe aufzufrischen. Wichtig ist es ebenfalls, die Anzeichen für ein Herzversagen erkennen zu können.