Herzinfarkt und plötzliches Herzversagen sind zwei Begriffe, deren Abgrenzung vielen Menschen unklar ist. Im Wesentlichen unterscheiden sie sich folgendermaßen:
Ein Herzinfarkt kann im nächsten Schritt zu plötzlichem Herzversagen und zum Herztod führen. Doch Auslöser und Symptome können ganz unterschiedlich sein.
Herzversagen ist darüber hinaus ein Begriff, der oft für das Krankheitsbild der Herzinsuffizienz verwendet wird. Bei einer Herzinsuffizienz besteht eine Funktionsschwäche des Herzens, so dass es das Blut nur noch eingeschränkt weiterpumpen kann. Verschiedene Krankheiten, darunter auch ein Herzinfarkt, verursachen die Herzinsuffizienz.
Verschließen sich wichtige Blutgefäße, die Blut vom oder zum Herzen führen, ist das Resultat eine mangelnde Sauerstoffversorgung im Herzmuskel, im Myokard. In der Folge sterben Gewebezellen unwiederbringlich ab.
Verengte oder beschädigte Koronargefäße (Herzkranzgefäße) oder eine Verstopfung eines wichtigen Gefäßes durch einen Blutpfropf sind die überwiegenden Ursachen für Herzinfarkte.
Die abgestorbenen Gewebeareale behindern die Herzfunktion. Bleiben die Gefäße verschlossen, wird der Herzmuskel weiter geschädigt. Die Situation ist lebensbedrohlich.
Die Symptome eines Herzinfarktes können recht unterschiedlich ausfallen. Häufig zeigen sie sich bei Frauen anders als bei Männern. Herzinfarkte kündigen sich beispielsweise an durch
Typische Vorzeichen sind spontan auftretende, dann anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen in der Brust, die bis in den linken Arm ausstrahlen. Zuweilen beschränken sich die Schmerzen auf den Rücken, den oberen Bauch, die linke Schulter oder den Unterkiefer. Die Schmerzen entstehen da, wo der Infarkt stattfindet – und hängen damit davon ab, welches Herzkranzgefäß jeweils betroffen ist. Wird die hintere Herzwand von der Blutzufuhr abgeschnitten, treten die Schmerzen im Oberbauch auf. Verstopft die linke Herzkranzarterie, ist die vordere Herzwand in Mitleidenschaft gezogen und die Schmerzen breiten sich in der Brust aus.
Infarktpatienten haben vielfach die Chance, sich so schnell wie möglich in Behandlung zu begeben. Je eher erste Hilfe geleistet wird, desto geringer sind die Vernarbungen am Herzen und desto besser die Heilungs-Aussichten.
Plötzliches Herzversagen oder Herzstillstand – mit Todesfolge auch berüchtigt als Sekundenherztod – geht auf verschiedenste Funktionsstörungen des Herzens zurück. Dabei schlägt das Herz entweder gar nicht oder es besteht ein Herzkammerflimmern mit einer Herzfrequenz von über 300 Schlägen pro Minute, womit kein effektives Pumpen des Blutes mehr möglich ist.
Die Ursachen für einen spontanen Herzstillstand sind vielfältig. In etwa 80 Prozent aller Fälle sind die Herzkranzgefäße geschädigt, die Herzdurchblutung ist eingeschränkt. Das plötzliche Herzversagen kann durchaus durch einen Herzinfarkt verursacht werden. Der Infarkt kann zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen und Kammerflimmern bis hin zum Herzstillstand führen. Die Gefahr, dass ein Herzinfarkt durch spontanen Stillstand des Herzens zum Tode führt, ist innerhalb von 48 Stunden nach den ersten Symptomen am größten und sinkt mit jedem Tag ab, den der Patient in Behandlung ist. Vernarbungen aus früheren Infarkten erhöhen das Risiko eines späteren Herzstillstandes. Sie sind häufig die Ursache für Rhythmusstörungen und Kammerflimmern.
Weiterhin sind krankhafte Vergrößerungen der Herzkammern oder der Kammerwände Auslöser für Funktionsstörungen. Genetisch bedingte Defekte wie etwa das Brugada-Syndrom führen zu Herzkammerflimmern im Schlaf.
Weitere häufig auftretende Beispiele für Auslöser eines Herzversagens sind
Stehen Herz und Kreislauf still, ist dies erkennbar an
Der Betroffene bemerkt keine Vorzeichen oder missachtet sie häufig, weil er keine Herzschwäche vermutet. Kurzatmigkeit, spontaner Leistungsabfall, grundlose Erschöpfung, Engegefühl in der Brust oder Schmerzen können allerdings im Vorfeld Hinweise auf angeborene oder erworbene Herz-Defekte geben. Bei entsprechender Diagnose und Therapie könnte die Gefahr begrenzt werden.
Durch schnelle Erste Hilfe mit Herzmassage oder auch einem Defibrillator kann das Herz mit einer Chance von etwa 30 Prozent wieder in Gang gebracht werden. Problematisch ist, dass bereits nach drei oder vier Minuten einer Mangeldurchblutung des Gehirns erste diffuse Schäden durch zerstörte Nervenzellen auftreten. Dieser Prozess schreitet sehr rasch fort. Selbst nach einer geglückten Reanimation drohen aufgrund des plötzlichen Herzversagens bleibende Behinderungen.
aktualisiert am 04.10.2018