Scheinbar ereilt der plötzliche Herzstillstand oder Herztod Menschen jeden Alters völlig unerwartet, ob junge Sportler oder alte Menschen. Zwischen 100.000 und 150.000 Fällen gibt es alljährlich allein in Deutschland – das übertrifft die Zahl der Verkehrstoten um etwa das 30- bis 40-Fache.
Statistisch gesehen trifft es Männer häufiger als Frauen und Personen, die älter als 45 sind, weitaus öfter als jüngere.
Viele von ihnen gehören zu Risiko-Gruppen und wissen, dass sie an genetischen oder erworbenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden. Andere ahnen nichts oder haben wichtige Warnsignale ihres Körpers ignoriert. Grund zur Angst besteht dennoch nicht: Viele ungünstige Faktoren müssen zusammentreffen, damit ein Herzversagen eintritt.
Die Patienten selbst verspüren vielleicht einen Moment lang starken Schwindel, Atemnot, ein Engegefühl in der Brust oder erleiden einen Schweißausbruch. Doch Zeit zu einer Reaktion bleibt ihnen nicht. Der Zusammenbruch erfolgt in Sekundenbruchteilen. Für Außenstehende erkennbar sind diese Anzeichen eines plötzlichen Herzstillstandes:
Viele Menschen haben Hemmungen, bei einem solchen Zusammenbruch helfend einzugreifen. Die Angst ist unbegründet. Ohne Hilfe würde die Situation unweigerlich zum Tode führen. Mit beherztem Einsatz, am besten mehrerer Helfer, ab der ersten Minute steigen die Überlebenschancen. Das Risiko, etwas „falsch“ zu machen, ist geringfügig. Jede Sekunde zählt.
Zeugen des Vorfalls sollten sich sofort die folgenden Aufgaben teilen und
Der Tod kann bereits nach Sekunden eintreten und jede Bemühung ist vergeblich. Normalerweise bleibt jedoch ein Zeitfenster von wenigen Minuten, um die beschriebenen Maßnahmen erfolgreich anzuwenden.
In etwa 50 Prozent der Fälle geben Überlebende an, sie hätten Wochen, Tage oder Stunden vor dem Ereignis unter Schmerzen in der Brust oder Atemnot gelitten. Weitere Symptome waren Schwindelattacken, Benommenheit, kurze Bewusstlosigkeit oder Herzrasen. Diese Signale können auf Herzkammerflimmern hinweisen, den üblichen Auslöser für den Herz-Kreislauf-Stillstand.
Hätten die Betroffenen bereits aufgrund solcher Beobachtungen einen Arzt aufgesucht oder den Notarzt gerufen, hätte sich der Herzstillstand mit großer Wahrscheinlichkeit vermeiden lassen. Denn auf diesem Wege wären eventuelle Herz-Defekte diagnostiziert und behandelt worden.
Nur 30 Prozent aller Herzstillstand-Patienten können bei zeitnahem Eingreifen „zurückgeholt“ werden. Der Grund dafür ist: Der Kreislauf kommt vollständig zum Erliegen, das Gehirn wird nicht mehr über die Blutbahnen mit Sauerstoff versorgt. Dadurch sterben Gehirnzellen unwiederbringlich ab. Mehr oder weniger rasch kommen wichtige Funktionen zum Stillstand.
aktualisiert am 16.03.2022