Bei akutem Herzversagen kommt das Herz-Kreislauf-System zum Erliegen. Geschieht dies im Schlaf, ist der Betroffene oft nicht zu retten. Bekanntermaßen stark gefährdete Patienten sind aus gutem Grund auf der Intensivstation untergebracht. Hier stehen sie unter ständiger, minutiöser Überwachung durch Geräte und geschultes Personal.
Wie bei anderen Situationen kann ein Herztod nicht selten auch zu einer Zeit auftreten, wenn die Person schläft. Die Ursachen für ein Herzversagen im Schlaf sind
Sind Vorschäden oder Vorerkrankungen bekannt, lässt sich medizinisch gegensteuern. Besonders tückisch ist die Schlafapnoe, der Atemstillstand im Schlaf, der auch bei ansonsten gesunden Menschen vorkommt.
Studien weisen einen direkten Zusammenhang zwischen spontanem Herztod im Schlaf und der Schlafapnoe nach. Dieser wiederholte Atemstillstand während des Schlafens tritt besonders bei Menschen auf, die stark schnarchen. Betroffen sind vor allem Personen jenseits des 60. Lebensjahres. Starkes Übergewicht, Alkoholkonsum, Nasenpolypen und andere Anomalien der Weichteile in den Atemwegen leisten dem Schnarchen Vorschub und behindern die Atmung. Das Risiko eines Herzinfarktes steigt bei Dauer-Schnarchern um über 30 Prozent, das eines Schlaganfalles um fast 70 Prozent. Ursache ist eine wiederkehrende Unterversorgung des Organismus mit Sauerstoff.
Treten die Schlaf-Aussetzer öfter als fünf Mal in der Stunde über 10 Sekunden lang auf, besteht ein erhöhtes Risiko eines spontanen Herzstillstandes.
Wer im Schlaf immer wieder laut und lange schnarcht, macht nicht nur einfach „Krach“, der auch den Lebenspartner stört. Meist leiden die Betroffenen tagsüber unter chronischer Müdigkeit und einem ständigen Gefühl des Nicht-Ausgeschlafen-Seins. Oft wachen sie in der Nacht mehrmals auf. Ein Warnzeichen ist die Neigung zum Einnicken tagsüber, etwa nach einem Essen. Auch Sekundenschlaf kann auftreten.
Die Phasen, in denen sich Körper und Geist vollständig erholen und regenerieren, kommen bei starkem Schnarchen mit häufigem Atemstillstand zu kurz. Lebensqualität, Belastbarkeit und Konzentrationsfähigkeit leiden.
Wer ein massives Schnarch-Problem hat und die beschriebenen Symptome an sich beobachtet, sollte sich einer Untersuchung auf das Schlafapnoe-Syndrom unterziehen. Diese kann in einem Schlaflabor stattfinden. Wahlweise erhält der Patient ein tragbares Aufzeichnungsgerät für zu Hause. Ermittelt werden unter anderem, ob Atemstillstände auftreten, wie häufig sie sind und wie lang sie anhalten. Fällt durch die Schlafapnoe die Sauerstoffsättigung des Blutes unter 78 Prozent, steigt das Risiko des plötzlichen Herztodes um bis zu 80 Prozent an.
Selbst wenn die Schlafapnoe bei ansonsten gesunden Menschen nicht gleich zum Herztod führt, verursacht sie chronische Erschöpfungszustände und in einigen Fällen bleibende Schäden. Vorhof-Flimmern, Bluthochdruck, Herzinfarkte nehmen hier häufig ihren Anfang.
Gegen chronisches Schnarchen sind viele Rezepte bekannt. Letztlich entscheidet die Ursache des „Stör-Geräusches“, welche Maßnahme Erfolg bringt. Leichtes gelegentliches Schnarchen ist vollkommen normal und kein Grund zur Besorgnis.
Anatomische Ursachen für Schnarchen mit Schlafapnoe sind beispielsweise eine Anomalie der Nasenscheidewand, des Gaumenbodens oder des Unterkiefers. Auch drückende Rachenmandeln können die Atmung erschweren. In diesen Fällen hilft oft eine Operation.
Mit zunehmendem Alter verändert sich der Muskeltonus der Atmungsorgane: Die Wahrscheinlichkeit, im Schlaf zu schnarchen, steigt. Wer die Muskulatur des Oberkörpers fit hält, beugt der Atembehinderung allerdings wirksam vor.
Atem- und Entspannungsübungen, Seitenlage im Schlaf, Anti-Schnarch-Kissen verbessern die Atmung im Schlaf. Alkohol, Medikamente, insbesondere Schlafmittel, schwer verdauliche Nahrung vor dem Schlafengehen oder extreme körperliche Erschöpfung können hingegen dazu führen, dass die Sauerstoff-Versorgung im Schlaf durch das Schnarchen leidet.
Bei starker Schlafapnoe hilft vielen Betroffenen das nächtliche Tragen einer Atemmaske mit Überdruck (CPAP). Der Überdruck hält die Atemwege offen und verhindert die Atemaussetzer.
aktualisiert am 04.12.2023