Die TVT-Bänder bestehen aus 100 Prozent Polypropylen, welches sehr gut vom Körper vertragen wird und nur in absoluten Ausnahmefällen abgestoßen wird. Normalerweise macht Polypropylen keinerlei Komplikationen. Mit den gut verträglichen Eigenschaften vom Polypropylen kann derzeit kein anderes Material mithalten. Daher verwundert es nicht, dass zwar viele unterschiedliche Produkte auf dem Markt sind, es also TVT-Bänder von einer Vielzahl von Herstellern zu kaufen gibt, diese jedoch alle aus dem gleichen Material bestehen.
Das TVT-Band wird in der Operation bei Blasenschwäche in das Bindegewebe eingebracht und dort belassen. Durch seine besondere Struktur haftet es wie ein Klettverschluss im Gewebe und verrutscht nicht. Daher muss es nicht extra vernäht werden, was den Vorteil hat, dass auch kein weiteres Nahtmaterial eingebracht werden muss, welches abgestoßen werden könnte.
Auch wenn echte Abstoßungsreaktionen beinahe ausgeschlossen sind, kann es durch das Einsetzen eines TVT-Bandes zur Reizung des benachbarten Gewebes und damit zu einer entzündungsartigen Reaktion kommen. Hierbei bildet sich übermäßig viel neues Bindegewebe um das Band herum. Solche Reaktionen sind aber in den meisten Fällen nur von kurzer Dauer und bilden sich bald zurück.
Das Polypropylen des TVT-Bandes wird vom Immunsystem des Körpers nicht erkannt und bietet daher keine Angriffsfläche für eine Abstoßungsreaktion. Es kann viele Jahre oder auch Jahrzehnte im Körper verbleiben, ohne Probleme zu machen. Normalerweise wächst es ins umliegende Bindegewebe ein und wird vom Körper nicht als fremdes Material registriert.
Wie bei jeder Operation besteht auch beim Einsetzen eines TVT-Bandes ein gewisses Restrisiko. Das Verfahren ist zwar minimal invasiv und birgt dadurch ein geringes Infektionsrisiko, dennoch kann es zu Entzündungen und Wundheilungsstörungen kommen. Daher ist es wichtig, dass absolut steril gearbeitet wird, was für einen guten Operateur beziehungsweise in einem modernen OP eine Selbstverständlichkeit ist. Die Heilung der Wunde ist in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren und die Operationswunden sind sauber zu halten.
Auch die versehentliche Verletzung von Blase oder anderen Strukturen stellt ein Risiko dar. Deswegen ist es sehr wichtig, dass der Operateur mit dem Verfahren vertraut ist und in einer ausführlichen Voruntersuchung abgeklärt wurde, ob die Patientin für die entsprechende Operationsmethode geeignet ist.
Alles in allem sind die Risikofaktoren beim Einsetzen eines TVT-Bandes aber äußerst gering. Die Abstoßungsreaktion ist auf Grund des verträglichen Materials eines der am seltensten auftretenden Probleme nach der OP.
aktualisiert am 12.04.2019