Beim Einsetzen eines TVT-Bandes bei Blasenschwäche handelt es sich um einen minimal invasiven Eingriff. Es entsteht keiner große Operationsnarbe, sondern drei kleine Schnitte reichen aus, um das Band in den Körper einzuführen und um die Harnröhre herum zu legen. Auch ein Vernähen des Bandes ist nicht nötig, da die besondere Struktur wie ein Klettverschluss wirkt und das TVT-Band so von ganz alleine an seinem Platz bleibt. Mit der Zeit verwächst es dort mit dem umliegenden Bindegewebe.
Dennoch handelt es sich auch bei diesem Eingriff um eine Operation. Es entstehen kleine Wunden, sowohl an den Ein- und Austrittsstellen des Operationswerkzeuges als auch innerhalb des Körpers. Diese müssen zunächst verheilen, bevor wieder eine vollständige Belastung stattfinden kann.
Durch das geringe Ausmaß der Wunden sind leichte sportliche Aktivitäten bereits nach kurzer Zeit möglich. Mit intensivem Leistungssport sollte etwas länger gewartet werden. Solange die äußeren Wunden nicht komplett verheilt sind, sollte allein schon aus hygienischen Gründen auf Sport verzichtet werden. Dank der geringen Größe dieser Wunden geht die Heilung schnell voran. Leichte alltägliche Bewegungen, die keine Belastung für den operierten Bereich bedeuten, können praktisch von Anfang an ausgeführt werden.
Je nach Art der beruflichen Tätigkeit sind die Patientinnen nach ungefähr zwei Wochen wieder arbeitsfähig. In einem normalen Rahmen kann der Körper nun wieder belastet werden. Müssen anstrengende körperliche Tätigkeiten ausgeübt werden, kann aber auch eine längere Krankschreibung erfolgen.
Leichte sportliche Aktivitäten, wie zum Beispiel Nordic Walking, sind nach dieser Zeit wieder möglich. Wann genau körperliche Tätigkeiten wieder aufgenommen werden können, hängt vom individuellen Operationsverlauf und Heilungsprozess ab. Daher sollte immer mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden, wann im Einzelfall welche Belastung angebracht ist.
Eine volle Belastung durch intensiven Sport setzt voraus, dass alle Operationswunden vollständig abgeheilt sind und das entstandene Narbengewebe stabil ist. Dies ist normalerweise nach sechs bis acht Wochen der Fall.
Ob und wann eine vollständige Belastung stattfinden kann, insbesondere bei intensiven Sportarten wie zum Beispiel Kraftsport oder körperbetontem Wettkampfsport, ist bei jedem Einzelfall etwas unterschiedlich und kann nicht pauschal für alle Patientinnen gesagt werden. Auch hier sollte dies mit dem Arzt besprochen werden. Treten keine Komplikationen auf, so ist aber spätestens nach acht Wochen von einer vollständigen Heilung auszugehen. Nach einer vollständigen Abheilung alles Wunden sollte die Leistungsfähigkeit genauso hoch wie vorher sein. Mit dauerhaften Einschränkungen durch die Operation ist nicht zu rechnen.
Mit einer guten Nachsorge und Kontrolle durch den Arzt nach der Operation ist man auf der sicheren Seite. Eine zu frühe Belastung kann den Erfolg der Operation gefährden. Dank des minimal invasiven Verfahrens muss aber nicht allzu lange auf körperlichen Einsatz verzichtet werden. Gerade am Anfang gilt: Weniger ist mehr. Langfristig ist mit einer Wiederherstellung der vollständigen Leistungsfähigkeit zu rechnen. Dadurch, dass die Inkontinenz nicht mehr im Wege steht, kann der Sport nun umso mehr genossen werden.
aktualisiert am 30.05.2016