Ein TVT-Band sollte sich spannungsfrei um die Harnröhre legen und diese lediglich bei Belastung unterstützen. Beim Einsetzen des Bandes wird die korrekte Lage mehrfach überprüft. Besonders gut funktioniert das in Lokalanästhesie: Hier lässt der operierende Arzt seine Patientin husten und überprüft dabei, ob das Band bei dem erhöhten Druck den Verschlussmechanismus ausreichend unterstützt. Beim Husten sollte das TVT-Band zusätzlichen Druck auf die Harnröhre ausüben und so den Urin am unbeabsichtigten Austreten hindern. Im Ruhezustand dagegen darf das Band keinen Druck auf die Harnröhre ausüben.
Auch wenn die Operation unter Vollnarkose stattfindet, kann die richtige Lage überprüft werden. Hierzu wird während der Operation mehrfach eine Blasenspiegelung durchgeführt. Dennoch ist der Eingriff mit lokaler Betäubung vorzuziehen. Abgesehen von der besseren Kontrolle über die richtige Lage des eingesetzten Bandes ist auch die körperliche Belastung deutlich geringer als bei einer Vollnarkose.
Durch die Kontrolle während der Operation sollen Komplikationen wie ein zu eng oder zu locker sitzendes Band von vornherein vermieden werden.
Sitzt das TVT-Band zu locker, kann es bei Belastung keinen Druck auf die Harnröhre ausüben und so den Verschlussmechanismus nicht unterstützen. Die Inkontinenz wird daher nicht behoben. Der Erfolg, den man sich von der Operation versprochen hat, stellt sich nicht ein.
Ansonsten macht ein zu locker sitzendes Band keine weiteren Komplikationen, auf Grund des fehlenden Erfolges sollte aber auch hier die Lage des Bandes überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Dies sollte möglichst bald nach der Operation geschehen, solange das TVT-Band noch nicht fest ins Bindegewebe eingewachsen ist. Je länger eine Korrektur der Lage hinausgezögert wird, umso schwieriger und belastender ist die hierfür notwendige Operation.
Liegt das TVT-Band zu eng an der Harnröhre an, so kann dies dazu führen, dass das spontane Wasserlassen massiv erschwert wird. Diese für den Patienten unangenehme und auch schmerzhafte Komplikation sollte durch eine gute Kontrolle der Lage des Bandes während der Operation eigentlich vermieden werden.
Tritt das Problem dennoch auf, so hilft nur eine Entfernung des Bandes oder eine Korrektur der Lage. Hierzu ist eine erneute Operation erforderlich, die leider auch etwas aufwendiger als der minimal invasive, schonende Eingriff zum Einsetzen des Bandes ist.
Eine Korrektur der Lage des Bandes erfordert meistens eine aufwendigere OP als das Einsetzen. Je nachdem, wie fest das Band bereits im Bauchraum verwachsen ist, sind größere Schnitte notwendig.
Wenn sich abzeichnet, dass eine Operation zur Korrektur der Lage erforderlich ist, so sollte diese nicht unnötig lange hinausgezögert werden. Wird die Lage bereits kurze Zeit nach der ursprünglichen Operation korrigiert, so ist dies meist deutlich einfacher, als wenn nach längerer Zeit, da das TVT-Band in diesem Fall meistens schon fest in das umgebende Bindegewebe eingewachsen ist.
Damit eine Korrektur gar nicht erst nötig wird, sollte bereits während dem Einsetzen des Bandes mehrfach der richtige Sitz überprüft werden. Dennoch kann es nach einiger Zeit dazu kommen, dass das Band nicht mehr richtig liegt. Derartige Komplikationen sind aber relativ selten.
aktualisiert am 16.11.2023