Zum Einsetzen des TVT-Bandes bei Blasenschwäche sind nur drei kleine Schnitte erforderlich, bei einigen neuen Mini-Sling-Verfahren reichen manchmal sogar ein oder zwei Schnitte. Bei der OP entsteht daher keine große Wunde. Die kleinen Einschnitte heilen schnell und problemlos ab und bereiten wenig bis gar keine Schmerzen.
Auch im Bauchraum selber finden keine größeren Verletzungen statt. Der Weg für das Band wird mit feinen Geräten freipräpariert. Hierzu wird das Bindegewebe mit einer Flüssigkeit aufgespritzt, um dem Operateur mehr Raum zu geben und Verletzungen umliegender Strukturen, insbesondere der Harnblase, zu vermeiden.
Durch den Eingriff im Bauchraum kann es in den ersten Tagen zu einem leichten Druckschmerz kommen. Dieser ist jedoch gering und verschwindet bald wieder. Auch wenn die Operation nur ungefähr 30 Minuten dauert, kann es wie bei anderen Operationen auch zu einem sogenannten „Lagerungsschmerz“ kommen: Bei der Patientin, die während der Operation die ganze Zeit in der selben Postion liegt und eine eventuell ungünstige Lage auf Grund der Anästhesie nicht bemerkt, können kleine Nerven geklemmt werden und kleine Blutergüsse im Gewebe entstehen. Diese Schmerzen verschwinden meistens schnell.
Wie nach jeder Operation sollte man sich auch nach einem TVT-Eingriff schonen. Auch wenn es sich um ein minimal invasives Verfahren handelt, benötigt die Heilung eine gewisse Zeit und erfordert Ruhe für das betroffene Gewebe. Daher sollten in den ersten zwei Wochen keine schweren Sachen gehoben werden. Bei Belastung kann es zu Schmerzen des operierten Bereichs kommen, die unbedingt vermieden werden sollten.
Die Heilungsdauer nach dem Einsetzen eines TVT-Bandes ist zwar kurz und die Beschwerden gering, dennoch sollte eine Schonzeit unbedingt eingehalten werden. Bereits nach kurzer Zeit kann wieder Sport getrieben werden. Wie lange eine Schonung im Einzelfall angebracht ist, sollte immer individuell mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden, da jeder Heilungsprozess anders verläuft und auch von der individuellen Operation abhängig ist.
Nach zwei Wochen ist die Patientin normalerweise wieder arbeitsfähig. Bei Berufen mit erhöhter körperlicher Belastung kann auch eine längere Krankschreibung erfolgen. Nach weiteren vier bis sechs Wochen ist die volle Belastbarkeit wieder hergestellt und die Wunden der Operation vollständig verheilt.
Das Einsetzen eines TVT-Bandes ist ein minimal invasiver Eingriff und mit einer relativ geringen Belastung für die Patientin verbunden. Stärkere Schmerzen nach der Operation sind nicht normal und bedürfen einer Abklärung. Daher sollten Patientinnen mit Schmerzen umgehend einen Arzt aufsuchen, um mögliche Komplikationen abklären und gegebenenfalls behandeln zu lassen.
Je schneller Komplikationen erkannt werden, desto besser können sie behandelt werden. Falsche „Tapferkeit“ im Bezug auf Schmerzen ist nach einer OP unangebracht und kann im schlimmsten Falle dazu führen, dass auftretende Komplikationen zu spät erkannt werden. Dadurch kann der gesamte Behandlungserfolg gefährdet werden. Auch Schmerzmittel sollten nach der Operation nur in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden.
aktualisiert am 02.09.2019