Die Behandlung einer Belastungsinkontinenz mit dem Einsatz eines TVT-Bandes ist sehr erfolgversprechend. Bei fast 90 Prozent der Patientinnen ist das Problem der Inkontinenz nach der Operation vollständig behoben.
Bei der Operationsmethode, mit der das Band eingesetzt wird, handelt es sich um ein minimal invasives Verfahren. Es sind lediglich drei kleine Schnitte nötig, um das für die Operation benötigte Werkzeug einzuführen. Das Band wird um die Harnröhre gelegt und bleibt durch seine kleinen Widerhaken zuverlässig in der richtigen Postion liegen.
Aber auch wenn es sich um eine sehr kleine Operation mit einer großen Erfolgsquote handelt, können natürlich, wie bei allen Operationen, Probleme auftreten. So treten bei einem geringen Prozentsatz der Patientinnen nach der OP weiterhin Probleme mit Inkontinenz auf, oder es kommt zu Harnverhalt.
Noch während der Operation überprüft der behandelnde Arzt die korrekte Lage des Bandes. Findet die Operation in Lokalanästhesie (örtlicher Betäubung) statt, so bittet er die Patientin, einfach zu husten. Dadurch wirkt ein erhöhter Druck auf die Blase und es wird überprüft, ob die Schließfunktion unter Belastung durch das Band wieder hergestellt wurde. Bei einer Operation in Vollnarkose wird die Belastbarkeit mechanisch überprüft.
Durch die Prüfung während der OP soll eine falsche Lage des Bandes verhindert werden. Probleme wie bestehende Inkontinenz oder Beschwerden beim Wasserlassen sollen so gar nicht erst auftreten.
Das TVT-Band liegt im Ruhezustand spannungsfrei um die Harnröhre. Wird es jedoch zu locker angelegt, kann es auch im Belastungszustand nicht genug Druck auf die Harnröhre ausüben, um die Funktion des Schließmuskels wirksam zu unterstützen. Die Inkontinenz bleibt weiterhin bestehen.
Liegt das Band dagegen zu fest um die Harnröhre, so kann es passieren, dass auch im Ruhezustand, bei dem das Band eigentlich ohne Spannung liegen sollte, Druck ausgeübt wird. Im schlimmsten Fall verhindert dies das problemlose Ablaufen des Urins beim Wasserlassen und führt so zu Harnverhalt. Ist dies der Fall, muss operativ korrigiert werden. Auch um dieses Problem im Vorfeld zu vermeiden, wird der korrekte Sitz des Bandes bereits während der Operation durch einen Belastungstest überprüft.
Sollte nach der Operation festgestellt werden, dass das TVT-Band nicht korrekt liegt, und dadurch eine erneute OP erforderlich sein, sollte diese möglichst bald in Angriff genommen werden. Das TVT-Band verwächst mit der Zeit mit dem umgebenden Bindegewebe. Dies ist gewollt und sichert den langfristigen korrekten Sitz des Bandes. Für eine Entfernung des Bandes beziehungsweise eine Korrektur der Lage ist es jedoch von Vorteil, wenn die Verwachsungen noch nicht stark fortgeschritten sind.
Nicht immer ist eine weiterhin bestehende Inkontinenz auf eine falsche Lage des TVT-Bandes zurückzuführen. Hier ist immer abzuklären, ob eventuell weitere Probleme vorhanden sind, die durch den Einsatz eines Bandes nicht behoben werden können. Nicht alle Blasenprobleme können durch ein TVT-Band behoben werden. Daher muss vor der Operation gut abgeklärt werden, ob durch die Behandlung ein Erfolg zu erwarten wäre.
aktualisiert am 14.12.2023