Eine operative Behandlung der Blasenschwäche mittels eine TVT-Bandes verspricht eine hohe Erfolgsquote. So wird die Inkontinenz durch eine korrekt durchgeführte Operation bei 88 Prozent der Patientinnen vollständig behoben und bei weiteren 9 Prozent deutlich verringert. Diese Erfolge sind nicht nur von kurzer Dauer, sondern halten über einen langen Zeitraum an.
Beim richtigen Einsatz des Bandes kann also von einer deutlichen langfristigen Verbesserung der Lebensqualität gesprochen werden. Wichtig für einen guten Erfolg der Operation ist eine ausführliche Anamnese (Patientengespräch) und Untersuchung im Vorfeld. So kann herausgefunden werden, welche Operationsmethode sich für die jeweilige Patientin eignet und worauf im Einzelfall zu achten ist.
Die Langzeitergebnisse können sich sehen lassen: Nach sieben Jahren gelten noch deutlich über 80 Prozent der Frauen als geheilt. Das Material, aus dem die Bänder bestehen, ist äußerst lange haltbar und verursacht im Normalfall keinerlei Abstoßungsreaktionen. Daher können die TVT-Bänder langfristig im Körper verbleiben, ohne dort zu Problemen zu führen.
Ein korrekt eingesetztes Band muss nicht festgenäht werden, sondern bleibt durch kleine Widerhaken an Ort und Stelle und verwächst mit der Zeit mit dem örtlichen Bindegewebe. Das eingewachsene TVT-Band kann so über viele Jahre den sicheren Verschluss der Harnröhre unter Belastung unterstützen. Sollte das Band seine Funktion eines Tages nicht mehr erfüllen können, wird es in manchen Fällen entfernt. Es kann aber, vorausgesetzt es bereitet keine Probleme, einfach im Körper belassen werden, um die Strapazen einer erneuten Operation zu umgehen. Auch eine erneute Operation mit Einsatz eines TVT-Bandes ist möglich.
Egal, für welchen Hersteller man sich letztendlich entscheidet: Alle derzeit verwendeten Bänder bestehen aus Polypropylen. Dieses Material zeichnet sich durch eine lange Haltbarkeit aus, verändert seine Struktur also auch nach vielen Jahren im Körper nicht. Polypropylen wird vom Körper sehr gut angenommen. Abstoßungsreaktionen sind äußerst selten. Lediglich durch mechanische Reizung ausgelöste, übermäßige Bildung von Bindegewebe kommt gelegentlich vor. Dies geschieht aber meistens in der ersten Zeit nach der Operation, so dass bei einem komplikationslosen Verlauf einer langen Liegedauer des Bandes nichts im Wege steht.
Das TVT-Band wird in einer minimal invasiven Operation eingesetzt und genau angepasst. Wenn es optimal liegt, so unterstützt es die Verschlussfunktion der Harnröhre unter Belastung, zum Beispiel beim Husten oder unter körperlicher Anstrengung. Im Ruhezustand liegt das Band spannungsfrei und übt keinen Druck auf die Harnröhre aus.
Wenn sich der Körper stark verändert, so kann dies die Lage des Bandes negativ beeinflussen. Das TVT-Band liegt eingebettet im Bindegewebe, welches die Harnröhre umgibt. Finden hier nun große Veränderungen statt, so verändert sich naturgemäß auch die Lage des Bandes und eine optimale Wirkung ist nicht mehr gewährleistet. Insbesondere bei einer Schwangerschaft kann es dazu kommen, dass das eigentlich optimal eingesetzte Band seine Funktion nicht mehr erfüllen kann. Bereits bei der Planung einer Operation zur Behebung der Blasenprobleme sollte berücksichtigt werden, ob und wann eine Schwangerschaft geplant ist. Plant die Frau, in naher Zukunft schwanger zu werden, so sollte ein TVT-Band erst nach der Geburt eingesetzt werden.
aktualisiert am 12.04.2019