Hallo zusammen,
ich gebe hier auch mal meine Erfahrungen weiter, vielleicht hilft das jemandem. Vorab: Ich bin kein Mediziner oder Fachmann, deshalb wie immer in solchen Foren auch immer kritisch herangehen und Dinge überprüfen und sicherheitshalber immer mit dem Arzt abklären, bevor ihr eine Empfehlung im Forum aufgreift und anwendet. Es handelt sich bei mir um einen Erfahrungsbericht und das, was ich durch Recherche in der Zeit herausfinden konnte.
Bei mir hat es sich etwa ein Jahr lang gezogen, jetzt sieht es seit etwa drei Monaten sehr gut aus. Mein Hautarzt meinte, dass der Juckreiz bis zu mehreren Monaten noch anhalten kann. Was mich zuversichtlich stimmt, ist die Tatsache, dass der Juckreiz in der Intensität abnimmt (was er tun sollte, wenn die Behandlung erfolgreich war) und auch tauchen keine neuen Pusteln mehr auf. Ebenfalls konnte mein Hautarzt keine neuen Anzeichen finden und meinte, dass man abwarten müsse und ich nochmal kommen solle, falls wieder Symptome verstärkt auftreten.
Was kann man gegen den Juckreiz tun? Vor dem Schlafengehen nehme ich eine Cetirizin-Tablette. Das sind Antihystamine, die den Juckreiz lindern und das Einschlafen dadurch etwas erleichtern (Allergiker werden es kennen). Cetirizin ist nicht verschreibungspflichtig und in der Apotheke zu erhalten. Tagesdosis von zwei Tabletten soll meines Wissens nicht überschritten werden, zur Anwednung lieber nochmal den Arzt oder Apotheker fragen. Ebenfalls empfiehlt es sich Produkte zu verwenden, die der Haut Feuchtigkeit spenden. Besonders die Behandlung mit der Permethrincreme kann die Haut austrocknen, was wiederum den Juckreiz verstärken kann. Auch kann oder wird euch euer Hautarzt pflegende Cremes verschreiben.
Zur Behandlung selbst: Ich denke oftmals liegt es an Anwendungsfehlern beim Medikament, den Hygienemaßnahmen oder es handelt sich um eine erneute Ansteckung. Ich hatte ingsgesamt acht Anwendungen der Permethrincreme - leider immer erfolglos. Später in Kombination mit Ivermectin Tabletten. Also eincremen vor dem Schlafengehen, die Tabletten schlucken und in 14 Tagen nochmal eincremen. Das scheint bei mir dann endlich funktioniert zu haben.
Ivermectin war eine längere Zeit vergriffen. Eine Möglichkeit in solchen Fällen ist, das Medikament über Frankreich zu beziehen. Dort heißt das Präparat Stromectol und in der Regel können es Apotheken in Deutschland bestellen. Verschreibungspflicht besteht natürlich weiterhin (dem Arzt also weitergeben, dass er explizit Stromectol verschreiben soll) und ihr solltet es mit euerer Krankenkasse abklären, ob sie alle Kosten übernimmt.
Ich habe noch ein Hausmittel hinzugezogen: 10 % Schwefelseife. Ich weiß nicht, inwiefern die antiskabiöse Wirkung von Schwefel wissenschaftlich geprüft und belegt ist, auch mein Hautarzt konnte keine näheren Angaben dazu machen, er meinte, er wisse das nicht, aber Hausmittel könne man zusätzlich immer anwenden. Schwefelseife wird ansonsten heute eher in der Kosmetik eingesetzt. Mein Arzt konnte bestätigen, dass die Seife zumindest in die Hautstellen hineindringt (also einseifen und einziehen lassen ein paar Minuten) in welcher die Milben leben. Ich hatte den Tipp mit der Schwefelseife von meiner Oma, die meinte, dass es das Mittel war, was bei Ihnen im Dorf nach dem Krieg sehr geholfen hat, um die kleinen Plagegeister loszuwerden. Der Apotheker meinte, dass Schwefel tatsächlich in vergangenen Zeiten oft benutzt wurde, um Krätze zu behandeln, aber man heutzutage nicht mehr darauf zurückgreife, da neuere Wirkstoffe wie Permethrin und Ivermectin weit wirksamer sind.
Der große Vorteil an Schwefelseife ist jedoch, dass man sie theoretisch täglich anwenden kann. Man könnte damit vielleicht ein bisschen Anwendungsfehlern der anderen Mittel entgegentreten und täglich den Milben, falls noch welche vorhanden sind, den Lebensraum sehr unbequem machen. Aber auch hier vorsichtig: Es trocknet die Haut ebenfalls aus, also auch hier vielleicht immer eine Bodylotion verwenden und die Haut immer wieder pflegen. Vielleicht auch erstmal nur auf kleine Hautareale anwenden, um zu prüfen, wie eure Haut auf das Zeug reagiert.
Ich möchte noch auf einen weiteren Punkt zu sprechen kommen: Die Psyche. Die Krankheit ist ja an sich nicht besonders bedrohlich, allerdings hat sie sich bei mir schwer auf die Psyche ausgewirkt. 24/7 war die Krankheit präsent, bei jedem Händedruck oder kurzen Umarmung schiebt man Panik, man meidet Leute, etc. Mein Tipp hier ist: Zieht euch nicht zurück und sprecht mit anderen darüber. Denkt daran, ihr schleudert ja nicht die Milben in eurer Umgebung rum - bei einem funktionierenden Immunsystem sind ja meistens nicht mehr als 15-20 Milben im Körper (macht euch also auch beim Putzen in der Wohnung nicht verrückt, es ist ja nicht so, dass die Viecher Kolonien in euren Textilien gründen). Die Wahrscheinlichkeit andere anzustecken besteht also nur darin, wenn man längeren Hautkontakt zu der anderen Person hat oder längere Zeit Textilien teilt. Kurze Händedrücke, Küsschen oder Umarmungen sind in der Regel unbedenklich.
Ein weiterer Punkt: Krätze hat wenig damit zu tun, wie sauber oder ordentlich ihr seid. Diese Viecher leben NUR im Menschen und sind keine Bakterien oder Pilze, die von mangelnder Hygiene in der Umgebung profitieren. Die Krankheit kann jeden treffen und tut es auch, das zieht sich über alle Altersgruppen, Geschlechter und soziale Schichten. Es ist auch keine reine Geschlechtskrankheit, da sie eben nicht durch den GV selbst, sondern durch Hautkontakt übertragen wird.
Und vielleicht das Wichtigste: Auch wenn es einen wirklich Überwindung kostet, warnt andere! Die Diagnose ist schwierig, wenn eine Person das Wissen hat, kann sie sofort handeln, zum Arzt gehen und Maßnahmen ergreifen, bevor sie die Krankheit weiterträgt. Denkt daran: Nach der Erstansteckung vergehen 4-6 Wochen bis die allergischen Reaktionen eintreten, aber man kann bereits in dieser Zeit natürlich andere anstecken! Ich persönliche habe überprüft, mit welchen Personen ich in dieser Zeit engeren Kontakt hatte und diese entsprechend kontaktiert. In den meisten Fällen, wäre es gar nicht nötig gewesen. Ich habe von niemandem eine negative Reaktion erhalten, ganz im Gegenteil: Sie waren alle froh und dankbar, dass ich sie gewarnt habe.
Haltet durch Ihr Lieben, es wird vorbeigehen!
ich gebe hier auch mal meine Erfahrungen weiter, vielleicht hilft das jemandem. Vorab: Ich bin kein Mediziner oder Fachmann, deshalb wie immer in solchen Foren auch immer kritisch herangehen und Dinge überprüfen und sicherheitshalber immer mit dem Arzt abklären, bevor ihr eine Empfehlung im Forum aufgreift und anwendet. Es handelt sich bei mir um einen Erfahrungsbericht und das, was ich durch Recherche in der Zeit herausfinden konnte.
Bei mir hat es sich etwa ein Jahr lang gezogen, jetzt sieht es seit etwa drei Monaten sehr gut aus. Mein Hautarzt meinte, dass der Juckreiz bis zu mehreren Monaten noch anhalten kann. Was mich zuversichtlich stimmt, ist die Tatsache, dass der Juckreiz in der Intensität abnimmt (was er tun sollte, wenn die Behandlung erfolgreich war) und auch tauchen keine neuen Pusteln mehr auf. Ebenfalls konnte mein Hautarzt keine neuen Anzeichen finden und meinte, dass man abwarten müsse und ich nochmal kommen solle, falls wieder Symptome verstärkt auftreten.
Was kann man gegen den Juckreiz tun? Vor dem Schlafengehen nehme ich eine Cetirizin-Tablette. Das sind Antihystamine, die den Juckreiz lindern und das Einschlafen dadurch etwas erleichtern (Allergiker werden es kennen). Cetirizin ist nicht verschreibungspflichtig und in der Apotheke zu erhalten. Tagesdosis von zwei Tabletten soll meines Wissens nicht überschritten werden, zur Anwednung lieber nochmal den Arzt oder Apotheker fragen. Ebenfalls empfiehlt es sich Produkte zu verwenden, die der Haut Feuchtigkeit spenden. Besonders die Behandlung mit der Permethrincreme kann die Haut austrocknen, was wiederum den Juckreiz verstärken kann. Auch kann oder wird euch euer Hautarzt pflegende Cremes verschreiben.
Zur Behandlung selbst: Ich denke oftmals liegt es an Anwendungsfehlern beim Medikament, den Hygienemaßnahmen oder es handelt sich um eine erneute Ansteckung. Ich hatte ingsgesamt acht Anwendungen der Permethrincreme - leider immer erfolglos. Später in Kombination mit Ivermectin Tabletten. Also eincremen vor dem Schlafengehen, die Tabletten schlucken und in 14 Tagen nochmal eincremen. Das scheint bei mir dann endlich funktioniert zu haben.
Ivermectin war eine längere Zeit vergriffen. Eine Möglichkeit in solchen Fällen ist, das Medikament über Frankreich zu beziehen. Dort heißt das Präparat Stromectol und in der Regel können es Apotheken in Deutschland bestellen. Verschreibungspflicht besteht natürlich weiterhin (dem Arzt also weitergeben, dass er explizit Stromectol verschreiben soll) und ihr solltet es mit euerer Krankenkasse abklären, ob sie alle Kosten übernimmt.
Ich habe noch ein Hausmittel hinzugezogen: 10 % Schwefelseife. Ich weiß nicht, inwiefern die antiskabiöse Wirkung von Schwefel wissenschaftlich geprüft und belegt ist, auch mein Hautarzt konnte keine näheren Angaben dazu machen, er meinte, er wisse das nicht, aber Hausmittel könne man zusätzlich immer anwenden. Schwefelseife wird ansonsten heute eher in der Kosmetik eingesetzt. Mein Arzt konnte bestätigen, dass die Seife zumindest in die Hautstellen hineindringt (also einseifen und einziehen lassen ein paar Minuten) in welcher die Milben leben. Ich hatte den Tipp mit der Schwefelseife von meiner Oma, die meinte, dass es das Mittel war, was bei Ihnen im Dorf nach dem Krieg sehr geholfen hat, um die kleinen Plagegeister loszuwerden. Der Apotheker meinte, dass Schwefel tatsächlich in vergangenen Zeiten oft benutzt wurde, um Krätze zu behandeln, aber man heutzutage nicht mehr darauf zurückgreife, da neuere Wirkstoffe wie Permethrin und Ivermectin weit wirksamer sind.
Der große Vorteil an Schwefelseife ist jedoch, dass man sie theoretisch täglich anwenden kann. Man könnte damit vielleicht ein bisschen Anwendungsfehlern der anderen Mittel entgegentreten und täglich den Milben, falls noch welche vorhanden sind, den Lebensraum sehr unbequem machen. Aber auch hier vorsichtig: Es trocknet die Haut ebenfalls aus, also auch hier vielleicht immer eine Bodylotion verwenden und die Haut immer wieder pflegen. Vielleicht auch erstmal nur auf kleine Hautareale anwenden, um zu prüfen, wie eure Haut auf das Zeug reagiert.
Ich möchte noch auf einen weiteren Punkt zu sprechen kommen: Die Psyche. Die Krankheit ist ja an sich nicht besonders bedrohlich, allerdings hat sie sich bei mir schwer auf die Psyche ausgewirkt. 24/7 war die Krankheit präsent, bei jedem Händedruck oder kurzen Umarmung schiebt man Panik, man meidet Leute, etc. Mein Tipp hier ist: Zieht euch nicht zurück und sprecht mit anderen darüber. Denkt daran, ihr schleudert ja nicht die Milben in eurer Umgebung rum - bei einem funktionierenden Immunsystem sind ja meistens nicht mehr als 15-20 Milben im Körper (macht euch also auch beim Putzen in der Wohnung nicht verrückt, es ist ja nicht so, dass die Viecher Kolonien in euren Textilien gründen). Die Wahrscheinlichkeit andere anzustecken besteht also nur darin, wenn man längeren Hautkontakt zu der anderen Person hat oder längere Zeit Textilien teilt. Kurze Händedrücke, Küsschen oder Umarmungen sind in der Regel unbedenklich.
Ein weiterer Punkt: Krätze hat wenig damit zu tun, wie sauber oder ordentlich ihr seid. Diese Viecher leben NUR im Menschen und sind keine Bakterien oder Pilze, die von mangelnder Hygiene in der Umgebung profitieren. Die Krankheit kann jeden treffen und tut es auch, das zieht sich über alle Altersgruppen, Geschlechter und soziale Schichten. Es ist auch keine reine Geschlechtskrankheit, da sie eben nicht durch den GV selbst, sondern durch Hautkontakt übertragen wird.
Und vielleicht das Wichtigste: Auch wenn es einen wirklich Überwindung kostet, warnt andere! Die Diagnose ist schwierig, wenn eine Person das Wissen hat, kann sie sofort handeln, zum Arzt gehen und Maßnahmen ergreifen, bevor sie die Krankheit weiterträgt. Denkt daran: Nach der Erstansteckung vergehen 4-6 Wochen bis die allergischen Reaktionen eintreten, aber man kann bereits in dieser Zeit natürlich andere anstecken! Ich persönliche habe überprüft, mit welchen Personen ich in dieser Zeit engeren Kontakt hatte und diese entsprechend kontaktiert. In den meisten Fällen, wäre es gar nicht nötig gewesen. Ich habe von niemandem eine negative Reaktion erhalten, ganz im Gegenteil: Sie waren alle froh und dankbar, dass ich sie gewarnt habe.
Haltet durch Ihr Lieben, es wird vorbeigehen!