Ich brauche nicht die Hand aufs Herz zu legen, ich sage Ihnen immer die ungeschminkte Wahrheit, zumindest das was ich als wahr betrachte! Wie lange eine Prozedur hält und ob sie auf Dauer so bleibt hängt von vielen Faktoren ab.
1. der Ausgangssituation: wie eng ist die Nase wirklich, meßbar über den Flow in ml Luft pro Sekunde oder Rhinoclack.
2. gibt es Begleiterkrankungen, bspw. der Nebenhöhlen,
Allergien (Allergiediagnostik häufig falsch negativ - Stichwort "topische
Allergie"=Syndrom der örtlichen IgE-Produktion, bei negativem Hauttest und Bluttest!)
3. Lebenswandel: Raucher, Nichtraucher, "Dampfer", Shisha Bar
4. berufliche inhalative Noxen (Schadstoffe), Benzin, Öl, Lösungsmittel etc.
5. Nasenpflege im positiven, wie im negativen Sinn: täglicher Gebrauch von Sprays, Nasenduschen, Inhalationen etc.
6. eine gesunde Nase braucht nur dann, wenn Sie durch Infekt oder sonstige Reizung (z.
B. OP) erkrankt Sprays und Nasenspülungen, wobei letztere von manchen zu einem Kultritual erhoben worden sind. Daher auch mein Hinweis für Patienten, die "trotz täglichem Spülen" der Nase immer noch Beschwerden haben: "wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass wir tgl. Wasser durch die Nase ziehen, hätte er uns wahrscheinlich einen Rüssel verpasst! Nein ernsthaft, auch hier ist oft weniger mehr. Unsere Nase und das empfindliche Flimmerepithel sind einfach dafür nicht gemacht. So hilfreich Nasenspülungen bei bestimmten Erkrankungen und auch als Nachbehandlung bei Ops sein mögen, auf Dauer wird dieser Gebrauch schaden und muss zeitlich begrenzt bleiben.
Zur Beantwortung der Frage: als wirklich erfahrener HNO-Chirurg kann ich nur sagen, dass es nach meiner Erfahrung keine einzige OP oder Prozedur gibt, die garantiert auf Dauer beschwerdefrei macht. Ich kann aber sagen, dass eine sorgfältig ausgeführte und richtig indizierte Operation des Atmungsorgans Nase (richtig, da soll Luft durch und nicht unbedingt Wasser!) in weit über 90% der Fälle die Patienten für viele Jahre beschwerdefrei macht, wenn keine der o.g. Faktoren einen Strich durch die Rechnung machen. Diese müssen dann aber nicht nur diagnostiziert, sondern auch fachgerecht behandelt werden (z.B.
Hyposensibilisierung, medikamentöse Therapie, Karenz von Noxen)
Hoffe das hilft weiter?
Euer Dr. Michael Schedler