Ich möchte euch ganz kurz unsere Geschichte erzählen.
Mein Mann ist 32 Jahre alt und hat laut Aussage der Ärzte im Krankenhaus Akne inversa.
Am 30.04.2020 wurde im UNI Klinikum in Greifswald eine Fistelexzision perianal gemacht. Bis dahin wusste ich nicht mal ansatzweise was das ist und mein Mann erst recht nicht. Sein Befund ist Multiple personale subkutane Fistelgänge bei Akne inversa. Auch das waren bis vor ein paar Tagen Worte die wir nicht kannten. Mein Mann hat seit ein paar Jahren etwas Probleme mit der Haut. Es fing ganz klein an. Erst ein zwei Stellen unter der Achsel. Wir glaubten vom rasieren. Wir haben es mit Zugsalbe behandelt und es ging wieder weg. Teilweise kam es wieder, mal etwas stärker, mal etwas weniger. Dann bekam er richtig Probleme mit der Kopfhaut. Erst richtig starke
Schuppen, dann richtig Eiterherde auf der Kopfhaut. Es ging auch dort teilweise wieder weg und kam wieder. Man fing an so wie jeder. Ab zum Hausarzt, ja ja, bla bla, nichts schlimmes, nimm Hausmittel. Ab zum Hautarzt, von Schuppen Shampoo über Wässerchen über Salben über Tinkturen und bis hin zu Antibiotika. Es ging und kam wieder. Immer Schubweise. Keiner wusste was oder warum. Es wurde auf die Tabletten geschoben die er nehmen muss. Nebenwirkungen. Dann fing es im Gesicht an, richtig schlimme Eiter und Entzündungsprozesse. Wieder Hautarzt, wieder die gleiche Prozedur. Mit allem drum und dran. Mehrmals Antibiotika. Es war so schlimm. Er schämte sich so sehr. Keiner wusste was, keiner sagte was. Klar haben wir auch bei den anderen Ärzten alles mögliche klären lassen, Zwecks Nebenwirkungen und ob irgendwie was anderes dahinter steckt. Nichts. Und dann fing es auch im Genitalbereich an. Es war wie verhext. Ständig irgendwelche Eiterherde. Wir haben es immer irgendwie hinbekommen. Gott sei Dank wurde es nie so extrem, dass man aufgeschnitten wurde. Doch vor ungefähr 1 Jahr fing ein Abszess an zu wachsen, der ging auf und heilte nie ab. Er war nie so extrem, dass man es nicht aushielt aber er subte vor sich hin. Wieder Hautarzt, Hausarzt und wieder alles von vorne. Salben, Siztbäder, Antibiotika und und. Nichts half. Dann nach mehrmaligen Nerven des Arztes, wurde gesagt, dass es eine Fistel sein kann und da musst du zum Chirurgen. Also dort hin. Der meinte doch glatt, wenn du keine Schmerzen hast wie sau und der Eiter fließt in Strömen, dann kann das so bleiben und es muss nichts gemacht werden. Wenn du
Fieber hast und sehr starke Schmerzen, dann musst du ins Krankenhaus. Mit dieser Aussage wurde er nach Hause geschickt. Keine Aufklärung wieso, woher, was ist es. Keine Medikamente. Nichts. Wir waren echt am Ende unseres Latein. Was ist jetzt richtig und was falsch. Ich fing an zu lesen. Und mit jedem Artikel und jedem Beitrag fühlte ich mich von den Ärzten verarscht. Also sind wir ins Krankenhaus gegangen. Dort wurde er über die Notaufnahme nach 5 Stunden warten aufgenommen. Erst
Darmspiegelung, dann
CT, weil
MRT Zwecks Difibrilator nicht ging. Und Hautarzt noch oben drauf. Dann kam auf einmal die Diagnose Akne inversa, ganz eindeutig. Aber keiner erklärte was, wie, warum. Und schwupps lag er schon unter dem Messer. Ein Tag später kam die Aussage:war doch alles komplizierter als gedacht aber es geht nach Hause. Einmal am Tag kommt ein Pflegedienst und spült die Wunde, wenn sie Stuhlgang haben, bitte mit lauwarmem Wasser spülen. Fertig waren die. Es wurde nichts weiter erklärt, keine Informationen wie es weiter geht, nur das die Kontrolle der Hausarzt macht, keine Ahnung wie man sich verhält, keine Medikamente, wenn er nicht gesagt hätte, eh es ist der 1. Mai und langes Wochenende, ich brauche Verbandsmaterial und so weiter, dann hätten wir nicht mal das. So ging es nach Hause. Sitzen geht wenn überhaupt nur für 5 Minuten auf extrem weichen Kissen. Stehen geht auch nicht lange. Denn es gibt drei
Wunden. Jeweils 1 auf beiden Seiten vom After. Und eine Mörder Wunde von beiden Seiten des Hodens bis zum After. Es sieht aus wie im Kriegsgebiet. Mein Mann könnte sich das garnicht alleine Duschen. Ich muss das machen. Er tut mir so leid. Es ist eitrig, subt vor sich hin aber angeblich ist das alles normal. Der Chirurg bei dem wir heute zur Kontrolle waren, war ernsthaft der Meinung, ein Pflegedienst braucht man nicht, lauwarmes Wasser reicht, eine Lösung zum Spülen ist Blödsinn, sie kriegen dort niemals eine sterile Wunde hin. Das es eitert und subt ist völlig normal. Wir haben so mit ihm diskutiert, dass er meinte, ob die Wundschwester soll sich morgen das ganze anschauen und dann entscheiden wie die Wunde weiter versorgt wird. Ich bin so schockiert und enttäuscht vom Gesundheitssystem. Es kann doch nicht sein, dass die Menschen sich im Internet alleine belesen müssen. Wo soll das alles enden. Nicht jeder traut sich mit dem Arzt zu diskutieren. Viele Menschen müssen dann alles so hinnehmen weil sie auch einfach keine Ahnung haben. Es kotzt mich echt an.
Alle die hier geschrieben haben, ich hoffe es geht euch allen wieder gut und wünsche euch ganz viel Kraft.
Bitte seit so lieb und schreibt hier auch ruhig wie es weiter gegangen ist mit euch. Dies hilft bestimmt vielen anderen Leuten. Und vielleicht könnt ihr präzisere Angaben zu euren Dingen machen die euch geholfen haben. Teilweise weiß man nicht genau was ihr meint.
Ich versuche euch auf dem laufenden zu halten.
Liebe Grüße aus Mecklenburg