Bei den Gründen für einen Bluthochdruck muss man die primäre von der sekundären Hypertonie unterscheiden:
Für die seltenere sekundäre Hypertonie, unter der rund fünf bis zehn Prozent der Betroffenen leiden, ist eine Grunderkrankung verantwortlich.
Häufiger ist aber die primäre Hypertonie. Für diese Form von Bluthochdruck, für die keine Grunderkrankung vorliegt, lassen sich die Ursachen meist nicht eindeutig klären. Es gibt jedoch eine Reihe von Faktoren, die ein Ansteigen des Blutdrucks begünstigen.
Welche Faktoren tragen zu Bluthochdruck bei?
Verschiedene Risikofaktoren fördern die Entwicklung eines hohen Blutdrucks. Die meisten hängen mit der Lebensweise des Menschen in der modernen Gesellschaft zusammen.
Übergewicht: Jedes Kilo zu viel ist Wasser auf die Mühlen des hohen Blutdrucks. Vor allem Fett, das sich in der Bauchgegend ansammelt, ist gesundheitsgefährdend. Eine Gewichtsabnahme hilft daher, den Blutdruck zu senken. Auch sollte man seinen Cholesterinspiegel im Auge behalten.
Ungesunde Ernährung: Zu fett, zu süß, zu salzig – falsche Ernährungsgewohnheiten schlagen sich nicht nur in Übergewicht nieder. Sie führen auch zu Bluthochdruck. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nehmen wir auch viermal so viel Salz zu uns, wie unser Körper benötigt, was ebenfalls zu einem Blutdruckanstieg führt.
Rauchen: Jede Zigarette lässt den Blutdruck in die Höhe schnellen. Durch die Wirkung des Nikotins steigt die Herzfrequenz und die Gefäße verengen sich. Das Risiko von Gefäßverstopfungen erhöht sich.
Alkohol und Kaffee: Jedes Glas Alkohol treibt den Blutdruck in die Höhe. Zwar muss man bei
Bluthochdruck nicht ganz auf Alkohol verzichten, er sollte allerdings nur in geringen Maßen genossen werden. Dasselbe gilt für Kaffee: Mehr als eine bis zwei Tassen pro Tag sollten es nicht sein.
Wenig Bewegung: Wer als "Schreibtischtäter" sein Geld verdient, dem mangelt es häufig an Bewegung. Diese ist aber gerade für Menschen mit Bluthochdruck (Hypertoniker) wichtig. Wer untrainiert ist oder sich gar nicht zu sportlicher Betätigung aufraffen kann, der sollte regelmäßig spazieren gehen und statt des Autos das Fahrrad nehmen.
Stress: Ein wesentlicher Faktor für hohen Blutdruck ist die Arbeitssituation. Auch wenn man oft an den Umständen selbst nicht viel ändern kann, so kann man immerhin versuchen, mit der Belastung besser umzugehen. Entspannungsübungen wie Autogenes Training,
Progressive Muskelrelaxation, Qi Gong oder Yoga helfen, Stress zu reduzieren und den Blutdruck langfristig zu senken.
Genetische Veranlagung: Leiden mehrere Personen in der Familie an erhöhtem Blutdruck, ist eine Vererbung wahrscheinlich.
Alter: Besonders jenseits der 60 steigt der Blutdruck. Die Gefäße sind nicht mehr so elastisch und können erhöhtem Druck nicht mehr so gut standhalten. Der systolische (größere) Wert des Blutdrucks steigt an.
Diabetes mellitus: Bluthochdruck und Diabetes Typ II gehen oft Hand in Hand. Bei Diabetes sollte der Blutdruckwert 130 zu 80 mmHg nicht überschreiten.
Was sind die häufigsten Grunderkrankungen bei sekundärem Bluthochdruck?
Sekundärer Bluthochdruck bedeutet, dass eine andere Krankheit des Patienten zu einem Blutdruckanstieg führt. Hier zählen zu den häufigsten Grunderkrankungen:
- Nierenschäden, Verengung der Nierenarterie
- Störungen des Hormonhaushaltes, zum Beispiel bei Schilddrüsenüberfunktion oder bei hormonbildenden Tumoren
- Schlafapnoe-Syndrom (Atemblockaden im Schlaf)
Wann spricht man von Bluthochdruck?
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat einen systolischen Blutdruck von mindestens 140 mmHg und einen diastolischen Blutdruck von mindestens 90 mmHg als Hypertonie festgelegt. Vorübergehende Blutdruckschwankungen, wie sie in der Schwangerschaft oder durch die Einnahme von Medikamenten auftreten, gehören nicht in die Definition der arteriellen Hypertonie.
Bluthochdruck zählt zu den typischen Zivilisationskrankheiten. Rund 20 Prozent der Bevölkerung in Mitteleuropa leiden an chronisch erhöhtem Blutdruck. Im Alter steigt die Zahl der Betroffenen weiter an.
Dauerhaft erhöhter Blutdruck stellt ein nicht unbeträchtliches Gesundheitsrisiko dar und muss behandelt werden. Unbehandelte Hypertonie kann Erkrankungen wie Nierenversagen, Schlaganfall oder Herzinfarkt zur Folge haben.
Arterielle Hypertonie gehört immer in die Hand eines erfahrenen Arztes. Der Blutdruck muss dauerhaft gesenkt werden, falls notwendig mit Medikamenten. Doch der Betroffene sollte sich nicht nur auf die Erzeugnisse der Pharmaindustrie verlassen, sondern aktiv dabei mithelfen, seine Blutdruckwerte zu verbessern, indem er seine Lebensweise ändert.