Bei der Bauchfellentzündung handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung, die zu einem lebensbedrohlichen Zustand werden kann, wenn sie nicht behandelt wird. Entscheidend für den Behandlungserfolg ist, dass die Entzündung des Bauchfells frühzeitig erkannt wird. Dies ist angesichts des diffusen Symptombildes – bei einzelnen Patienten zeigen sich sogar überhaupt keine Symptome – alles andere als einfach. Wegen der vielen anderen Erkrankungen, die Bauchbeschwerden auslösen, ist die Feststellung nur über eine gründliche Diagnose möglich.
Während der Therapie kommen sehr häufig Antibiotika zum Einsatz, wobei wegen der hohen Rückfallgefahr meist auch eine antibiotische Nachbehandlung erforderlich ist. Problematisch ist die Bauchfellentzündung darüber hinaus, da die Entzündung auch auf andere Organe übergreifen kann. Bei Frauen besteht die Gefahr, dass sie durch die Bauchfellentzündung unfruchtbar werden. Diese Gefahr ist gegeben, wenn die Entzündung auf Eileiter oder Eierstöcke übergreift. Entzündungen wie jene, die als Folge einer Peritonitis entstehen können, machen unter Umständen eine Operation an den Eierstöcken oder den Eileitern erforderlich, bei der das Organ ganz oder teilweise entfernt wird.
Im Hinblick auf die Fruchtbarkeit spielen im Zusammenhang mit einer Bauchfellentzündung vor allem die möglichen Langzeitfolgen eine wichtige Rolle. So kann es durch die Entzündung der Bauchhöhle zu Vernarbungen an den Eileitern oder zu Verwachsungen kommen, die letztlich zu einer Unfruchtbarkeit der Frau führen können. Aber auch umgekehrt besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Bauchfellentzündung und der sogenannten Salpingitis – also der Entzündung der Eileiter. Beispielsweise kann die Bauchfellentzündung auch als Folge der Salpingitis auftreten.
Als Salpingitis werden entzündliche Erkrankungen am Eileiter, also dem Verbindungsstück zwischen der Gebärmutter und den Eierstöcken, bezeichnet. Die Salpingitis kann ein- und beidseitig auftreten, wobei die beidseitige Form weitaus häufiger auftritt. Zudem kann eine akute Salpingitis unbehandelt zu einer chronischen Entzündung führen. Verursacht wird die Salpingitis in der Regel durch eine Infektion der Innenauskleidung der Gebärmutter, des Gebärmutterhalses oder der Scheide.
Um Veränderungen beziehungsweise Infektionen an Eierstock und Eileiter zu beheben, stehen mehrere Therapien zur Auswahl. Der Arzt entscheidet von Fall zu Fall individuell anhand der Befunde, welche Therapie zum Einsatz kommt. Folgende Möglichkeiten gibt es:
Bei einer Bauchfellentzündung ist fast immer eine Operation notwendig, um den lebensbedrohlichen Zustand zu bekämpfen. Dabei erfolgt eine Spülung des Bauches und eine Beseitigung der Entzündungsursache.
Will es nach einer überstandenen Vorerkrankung mit dem Babywunsch nicht klappen, sollten die Partner eine Fruchtbarkeitsuntersuchung durchführen lassen. Für Frauen, die eine Bauchfellentzündung hinter sich haben, empfiehlt es sich, die Durchgängigkeit der Eileiter prüfen zu lassen. Dahinter steckt folgender Sinn: Durch die Peritonitis kann es zu Verwachsungen in den Eileitern gekommen sein, welche den Durchtritt des Eies in den Eileiter verhindert.
Diese Untersuchung erfolgt mithilfe einer Bauchspiegelung. Dabei wird über einen Katheter eine farbige Flüssigkeit über die Gebärmutter in die Eileiter gespritzt, die anschließend in die Bauchhöhle gelangt, sofern die Eileiter durchgängig sind. Auf einem Monitor kann der untersuchende Arzt die austretende Flüssigkeit beobachten. Zwar erfolgt dieser Eingriff unter Vollnarkose, jedoch meist ambulant.
Diese Methode gilt als besonders zuverlässig und aussagekräftig. Möglich ist die Prüfung der Eileiter aber auch durch Ultraschall. Für diese Untersuchung ist keine Narkose notwendig.
Letzte Aktualisierung am 16.11.2023.