Charakteristisch für eine Peritonitis (Bauchfellentzündung) sind neben einem aufgeblähten Bauch starke Schmerzen im Bauch, eine Verhärtung der Muskeln in dieser Körperpartie, Fieber, Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit, fehlender Stuhl und Darmwinde sowie ein schlechtes Allgemeinbefinden. Allerdings müssen die Symptome nicht komplett auftreten. Beispielsweise kann es sein, dass Patienten kein Fieber haben oder keine Schmerzen verspüren. Grundsätzlich unterscheiden Mediziner zwischen Beschwerden, die von der Peritonitis selbst und solchen, die von der Grunderkrankung hervorgerufen werden.
Heftigste Bauchschmerzen zählen zu den charakteristischen Zeichen einer Peritonitis – sie sind jedoch nicht bei jedem Patienten ausgeprägt. Vor allem in der Anfangsphase der Bauchfellentzündung können die Patienten unter Schmerzen im gesamten Bauchraum leiden. Geht die Peritonitis von einem bestimmten Organ aus, wie es etwa bei einem Blinddarmdurchbruch der Fall ist, kann ein lokal begrenzter, starker Schmerz dem Arzt wertvolle Hinweise auf die Grunderkrankung geben. Verstärkt werden die Schmerzen durch jede Bewegung, weshalb die Patienten meist in leicht gekrümmter Stellung verharren und sich möglichst ruhig verhalten. Verstärkt werden die Schmerzen außerdem durch Erschütterungen, die etwa von Niesen oder Husten verursacht werden.
Zu den weiteren typischen Symptomen einer Peritonitis gehört die Abwehrspannung. Das heißt: Der Schmerz verursacht eine unwillkürliche Verkrampfung der Muskulatur an der Bauchdecke, die so entstandene Verhärtung wird als Abwehrspannung bezeichnet. Nachweisbar ist sie zu Beginn der Bauchfellentzündung allerdings nur über dem Organ, das erkrankt ist. Die Muskelverkrampfung dehnt sich im Verlauf der Bauchfellentzündung immer weiter aus. Sofern der Patient unter einer schweren Peritonitis leidet, fühlt sich die komplette Bauchdecke bretthart an.
Weil das Bauchfell sehr gut durchblutet ist, können die Stoffwechselprodukte, die bei der Entzündung entstehen, rasch in andere Teile des Körpers gelangen und hier zu diversen anderen Symptomen führen. Als Folge dieser Entwicklung wirken die Patienten schwer krank und leiden unter Appetitlosigkeit ebenso wie unter Übelkeit, Fieber und Erbrechen. Zudem wirkt der Bauch aufgebläht und es kann zu einer Darmlähmung kommen, weshalb weder Stuhl noch Darmwinde abgehen können. Viele Patienten klagen außerdem über einen niedrigen Blutdruck. Die erwähnten Anzeichen können gerade bei beginnender oder leichter Peritonitis fehlen.
Des Weiteren leiden viele Patienten unter den Symptomen der Grundkrankheit. Dazu gehören blutiges Erbrechen, Koterbrechen sowie Schmerzen, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken.
Welche Symptome die Patienten verspüren, hängt teilweise davon ab, unter welcher Art der Bauchfellentzündung sie leiden.
Handelt es sich um eine spontane bakterielle Bauchfellentzündung, so lassen sich die Symptome nicht immer klar erfassen. Bei vielen Patienten zeigen sich keine klinischen Anzeichen, die typisch für eine Bauchfellentzündung sind. Betroffene klagen häufig über Fieber und Bauchschmerzen, die ebenso auf viele andere Krankheiten des Bauchraumes hinweisen können.
Wenn die Bauchfellentzündung als Folge einer anderweitigen Entzündung im Bauchbereich entsteht, klagen die Patienten vielfach über Bauchschmerzen, die jedoch nicht von Fieber begleitet sein müssen. Allerdings spannt sich bei dieser sogenannten Bauchfellentzündung die Muskulatur des Bauches reflektorisch an, weshalb sich die Bauchdecke bretthart anfühlen kann. Die Symptome sind zu Beginn der Bauchfellentzündung lokal begrenzt, breiten sich aber immer weiter aus.
Besonders schwierig zu diagnostizieren ist die Bauchfellentzündung, die nach einer Peritonealdialyse (Blutwäsche über das Bauchfell) entsteht. Hier machen sich die Symptome kaum oder nur in einer stark abgeschwächten Form bemerkbar. Die Körpertemperatur ist meist nur leicht erhöht und die Patienten fühlen sich ebenfalls nur mäßig krank.
Die genannten Symptome können, müssen jedoch nicht bei allen Patienten auftreten, was die Diagnose für den Arzt zunächst einmal schwierig macht. Denn jedes dieser Symptome kann auch auf eine andere Erkrankung hindeuten. So gibt es durchaus Patienten, bei denen das charakteristischste Anzeichen – der starke Spontanschmerz – fehlt. Auch sonstige Körperfunktionen wie etwa Darmgeräusche oder der Allgemeinzustand sind bei so manchen Patienten wenig bis gar nicht beeinträchtigt. Von den fehlenden Symptomen sind vor allem auch sehr alte Menschen, die körperlich beeinträchtigt sind, betroffen. Ein möglicher Grund für die fehlenden Symptome kann darin liegen, dass deren Bauchmuskulatur verkümmert ist, so dass sich die Muskeln nicht mehr anspannen lassen.
Letzte Aktualisierung am 11.01.2021.