Zwar entsteht eine Bauchfellentzündung häufig als Folge einer Vorerkrankung wie einer fortschreitenden Entzündung im Magen-Darm-Trakt, jedoch können auch Faktoren von außen eine große Rolle für die Peritonitis spielen. Dies ist dann der Fall, wenn die Bauchfellentzündung beispielsweise als Folge einer Verletzung durch einen medizinischen Eingriff entsteht. Mögliche Einflussfaktoren, die das Entstehen einer Peritonitis begünstigen, sind Operationen im Bauchraum, bei denen Krankheitserreger in die Bauchhöhle eindringen, aber auch Verletzungen des Darms bei einer Darmspiegelung, Strahlentherapie, Verletzungen durch Messerstiche oder von außen eingedrungene Fremdkörper.
Trotz aller Vorsicht kann es bei einer Darmoperation vorkommen, dass Organe verletzt werden, die sich im oder in der Nähe des Operationsgebietes befinden. Operationen sind häufig notwendig, aber nicht immer ungefährlich. Beispielsweise kann es zu Transportstörungen innerhalb des Darmes kommen, wenn sich die vernähten Wunden zwischen den einzelnen Abschnitten des Darms zusammenziehen. Im schlimmsten Fall führt dieses Problem zu einem Darmverschluss, der neben weiteren gravierenden Folgen eine Bauchfellentzündung nach sich ziehen kann.
Gefährlich ist es, wenn Keime wie Bakterien in die freie Bauchhöhle oder auch in benachbarte Organe gelangen, etwa weil der Darm undicht ist. Dies kann aufgrund von Verletzungen des Darms oder nach einem Eingriff am Darm, bei dem die Darmwand nicht komplett dicht vernäht worden ist oder die Naht wieder aufgegangen ist, der Fall sein. In diesem Fall können die Keime nicht nur zu einer Entzündung des betroffenen Organs führen, sondern auch eine lebensbedrohliche Bauchfellentzündung auslösen.
Bakterien und andere Krankheitserreger können auch über die Operationswunde von außen eindringen. Dabei ist die Hygiene in Operationssälen und Krankenhäusern in Deutschland auf einem sehr hohen Standard und wird großgeschrieben, eben aufgrund der bekannten Risiken schwerwiegender Infektionen. Diese können damit zumeist verhindert werden, aber trotz Einhaltung strenger Richtlinien bei keiner OP ganz ausgeschlossen werden.
Das Risiko hängt von der Art der Operation ab. So können bei Eröffnung des Darmrohres eher Bakterien in die Bauchhöhle eindringen als bei anderen Eingriffen und entsprechend ist die Gefahr der Peritonitis erhöht. Und auch die zugrundeliegende Erkrankung kann an sich schon eine Bauchfellentzündung auslösen, etwa ein Blinddarmdurchbruch.
Nicht ungefährlich sind darüber hinaus eventuelle Blutungen, Nachblutungen, Störungen der Wundheilung oder eine überschießende Narbenbildung. Auch hier können möglicherweise funktionelle Probleme entstehen, die als unerwartete Spätfolge eine Peritonitis auslösen können.
Eine Laparoskopie - im Volksmund Bauchspiegelung genannt - ist ebenfalls mit dem Risiko verbunden, dass der Patient an einer Bauchfellentzündung erkranken kann. Denn bei der Laparoskopie wird vom Arzt ein Endoskop (Instrument zur Spiegelung) in die Bauch- oder Beckenhöhle eingeführt, um den Zustand der inneren Organe zu beurteilen oder Operationsmaßnahmen durchzuführen. Auch wenn es sich hierbei um einen vergleichsweise kleinen Eingriff handelt, besteht dennoch das Risiko, dass Organe, Nerven oder Gefäße beschädigt werden können. Die OP-Wunden sind zwar klein, aber auch sie können die Eintrittsöffnung für Bakterien darstellen. Auch Wundinfektionen zählen zu den Komplikationen, die bei einer Bauchspiegelung möglich sind - in einzelnen Fällen mit der Folge einer Bauchfellentzündung.
Die Verletzungsgefahr des Bauchraums bei einer Darmspiegelung - oder Endoskopie - war in der Vergangenheit sehr viel größer. Denn lange Zeit wurde ein starres Rohr in den Darm eingeführt, das an der Spitze einen Spiegel hatte. Dieser diente dazu, die unterschiedlichen Strukturen des Organs zu betrachten. Heute wird hingegen ein biegbarer Schlauch eingeführt, in dem sich neben einer Lichtquelle auch ein zusätzlicher Kanal, über den Hilfsinstrumente eingeführt werden können, sowie ein optisches System, das mit einer Kamera ausgestattet ist, befinden. Ebenfalls achten Hersteller und Ärzte sehr genau darauf, dass die Verletzungsgefahr durch dieses Instrument möglichst gering ist. So wird für das optische System Kaltlicht verwendet, um eventuelle Hitzeschäden am Darmgewebe zu vermeiden.
Eingesetzt wird die Strahlentherapie bei der Behandlung von Tumoren - auf den Körper des Patienten wirkt dabei eine ionisierende Strahlung ein, welche die Krebs- bzw. Tumorzellen zerstören soll. Der Nachteil dieser Therapie besteht darin, dass nicht nur Krebszellen, sondern auch andere Zellen im menschlichen Körper angegriffen werden. Zwar reagieren gesunde Zellen weniger empfindlich auf die ionisierende Strahlung als Tumorzellen. Dennoch lässt sich nicht ausschließen, dass das gesunde Gewebe unerwünscht reagiert. Wird ein Tumor im Bauchraum bestrahlt, kann sich möglicherweise als Folge eine Peritonitis entwickeln.
Eine Bauchfellentzündung ist akut lebensbedrohlich und muss so schnell wie möglich behandelt werden. Der Bauchraum muss dazu erneut geöffnet und gründlich gespült werden (Lavage). Besteht ein Infektionsherd als Quelle für die Bauchfellentzündung, dann muss dieser ausgeräumt werden.
Letzte Aktualisierung am 05.03.2019.