Bei der Bauchfellentzündung (Peritonitis) handelt es sich um eine Erkrankung, die in den meisten Fällen als Folge einer anderen Krankheit auftritt. Die Peritonitis ist oft lebensbedrohlich, sie kann unter anderem zu einer Sepsis (Blutvergiftung) führen, die rasch Schäden an weiteren Organen verursacht.
Deshalb ist es für die erfolgreiche Behandlung umso wichtiger, dass die Bauchfellentzündung frühzeitig erkannt und behandelt wird. Zu den wichtigsten möglichen Anzeichen gehört:
Das Erkennen der Bauchfellentzündung kann insofern schwierig sein, weil es Erkrankungen gibt, bei denen ähnliche Symptome auftreten. Sich rasch entwickelnde starke Bauchschmerzen (akutes Abdomen) können viele Ursachen haben. Die sogenannte Pseudoperitonitis lässt sich insbesondere schwierig von der Peritonitis abgrenzen, bei der Pseudoperitonitis lässt sich jedoch keine Entzündung feststellen. Sie kann auftreten, wenn die Patienten unter Diabetes oder einer akuten sowie schweren Nebennieren-Unterfunktion leiden. Einen Hinweis auf diese Erkrankung geben erhöhte Blutzuckerwerte. Diese Krankheit legt sich allerdings, sofern die Grunderkrankung erfolgreich behandelt werden kann. Beschwerden, die auf eine Bauchfellentzündung hinweisen, müssen umgehend ärztlich abgeklärt werden.
Das wohl deutlichste Symptom einer Peritonitis ist, dass die Betroffenen einen brettharten Bauch haben. Das ist vor allem dann der Fall, sofern das komplette Bauchfell von der Entzündung betroffen ist. Hier ist auch die Gefahr am größten, dass die Entzündung auf Organe wie Darm, Bauchspeicheldrüse oder Blinddarm übergreift.
Ein weiteres Indiz, das für eine Bauchfellentzündung spricht – aber auch auf andere Erkrankungen hinweisen kann – sind starke bis sehr starke Schmerzen, deren Intensität oft bewegungsabhängig ist. Extreme Schmerzen treten vor allem auf, wenn Druck auf die betreffende Stelle ausgeübt wird oder der Bauchraum mittels einer Klopfabtastung untersucht wird. Darüber hinaus fällt oft auf, dass die Betroffenen die Beine zum Körper ziehen, um eine entlastende Stellung einzunehmen.
In vielen Fällen besteht bei betroffenen Patienten Appetitlosigkeit. Diese tritt vor allem auf, wenn die Patienten zugleich unter starken Schmerzen leiden. Die heftigen Beschwerden führen verständlicherweise zum Widerwillen gegenüber einer Nahrungsaufnahme.
Die Peritonitis löst außerdem kalte Schweißausbrüche aus. Bei diesem Symptom handelt es sich im Grunde auch um eine Folgeerscheinung der starken Schmerzen, denn diese sorgen dafür, dass die erkrankten Patienten stark ins Schwitzen kommen.
Typisch für entzündliche Erkrankungen wie eine Peritonitis ist das Auftreten von mäßigem bis starkem Fieber. Prinzipiell gilt es eher als gutes Anzeichen, wenn bei einem Patienten Fieber auftritt. Dieses zeigt an, dass die Körperabwehr des Patienten intakt ist und der Körper aktuell versucht, die Entzündung abzuwehren. Bei einer schweren Peritonitis reicht die Abwehr des Körpers jedoch nicht aus, die Erkrankung alleine erfolgreich zu bekämpfen.
Weil die Bauchfellentzündung die Patienten extrem schwächt, werden sie von einem starken Krankheitsgefühl geplagt. Dieses Krankheitsgefühl ist gut nachvollziehbar, weil aufgrund des entzündeten Bauchraums Lebensgefahr bestehen kann.
Nicht bei allen Patienten erscheinen jedoch die Anzeichen so drastisch. Ist die Peritonitis örtlich (noch) stark begrenzt, dann sind die Symptome oft schwach ausgeprägt. Die Schmerzen sind dann oft nur an einer Stelle und vor allem bei Druck vorhanden, das Krankheitsgefühl kann gering sein und es muss kein Fieber bestehen. Auch bei alten Menschen, die an einer Bauchfellentzündung leiden, können die Anzeichen vermindert sein, beispielsweise kann die Bauchdecken-Anspannung wenig ausgeprägt sein.
Wenn Patienten die genannten Symptome verspüren, sollten sie deshalb möglichst schnell einen Arzt aufsuchen. Sofern sich der Verdacht einer Bauchfellentzündung bestätigt, kann die Behandlung direkt eingeleitet werden. Zu Beginn der Untersuchung beim Arzt befragt dieser den Patienten näher zu den Symptomen. Dabei informiert der Patient seinen Arzt auch über eventuelle Operationen und bestehende Erkrankungen. Denn Krankheiten wie Morbus Crohn, eine chronisch entzündliche Erkrankung des Darms, oder krankhafte Veränderungen der Leber wie die Zirrhose können das Entstehen einer Bauchfellentzündung begünstigen. Vorerkrankungen wie etwa eine Magenentzündung können für Diagnostik und Behandlung eine wichtige Rolle spielen.
Letzte Aktualisierung am 11.01.2021.