Zwar kommen die betroffenen Patienten, die an einer Peritonitis (Bauchfellentzündung) leiden, in den meisten Fällen um eine Operation nicht herum, jedoch hat sich die zusätzliche Gabe dieser Medikamente in der Vergangenheit bewährt. Durch eingesetzte Antibiotika erhöhen sich die Chancen auf eine Heilung wesentlich. Leiden die Betroffenen an einer primären Peritonitis (einer sehr seltenen Form ohne genaue Infektionsursache), sind Antibiotika sogar Mittel erster Wahl. Zusätzlich muss ausreichend Flüssigkeit mittels Infusionen in den Körper gebracht werden.
Im Fall einer Bauchfellentzündung muss die antibiotische Therapie in jedem Fall kalkuliert erfolgen. Denn als Auslöser einer Peritonitis kommen viele unterschiedliche Krankheitserreger in Frage. Neben Streptokokken können zu den ursächlichen Bakterien auch Escherichia coli, Enterokokken sowie Pneumokokken und verschiedene Anaerobier gehören. Deshalb wird bei einer Bauchfellentzündung üblicherweise eine Kombination verschiedener Antibiotika verwendet:
Während sich eine primäre Peritonitis unter Umständen allein durch eine antibiotische Therapie gut in den Griff bekommen lässt, ist bei einer sekundären Peritonitis (Bauchfellentzündung durch fassbare Ursache wie undichten oder infizierten Darm) eine Operation zwingend notwendig. Die operative Behandlung wird allerdings durch die Gabe von Antibiotika sowie viel Flüssigkeit flankiert.
Die Entdeckung der Antibiotika stellte in der Medizin einen absoluten Meilenstein dar. Schließlich lassen sich durch Antibiotika Infektionen heilen, die lebensbedrohlich sind und in früheren Jahren nicht selten zum Tod geführt haben. Krankheiten wie bakterielle Lungenentzündungen lassen sich durch Antibiotika komplett heilen, bei einer Bauchfellentzündung sind die Überlebenschancen merklich gestiegen.
Allerdings bergen Antibiotika im Allgemeinen eine nicht zu unterschätzende Gefahr: Sie werden gerne auch bei harmloseren Erkrankungen verschrieben, mit denen der menschliche Körper im Grunde alleine fertig werden könnte – vorausgesetzt, der Patient gibt seinem Körper die notwendige Zeit und Ruhe zur Heilung. Das wiederum hat zur Folge, dass die Zahl der Krankheitserreger, die inzwischen gegen Antibiotika resistent (unempfindlich) sind, weiter anwächst. Gerade bei gefährlichen Erkrankungen wie einer Bauchfellentzündung darf auf die Gabe notwendiger Antibiotika natürlich nicht verzichtet werden.
Bei Antibiotika handelt es sich um Stoffwechselprodukte, die von Bakterien oder Pilzen ausgeschieden werden und sowohl natürlich als auch synthetisch gebildet werden können. Als Arzneimittel eingesetzt wirken Antibiotika streng genommen nur gegen bakterielle Infektionen. Mittlerweile gibt es allerdings auch Breitbandantibiotika, die zusätzlich Wirkung bei Infektionen durch Pilze oder Viren zeigen.
Weil Antibiotika nicht nur eine große therapeutische Breite bieten, sondern in aller Regel auch gut vertragen werden, ist der Einsatz meist unproblematisch, sofern keine Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören beispielsweise eine Störung der Darmflora, ein mögliches Auftreten von Infektionen durch Pilze und vor allem Allergien. In seltenen Fällen können Antibiotika Schäden am Gehör oder den Nieren verursachen.
Auch die Gefahr von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ist bei der Gabe von Antibiotika nicht zu unterschätzen. Beispielsweise hemmen einige Präparate den Abbau von Koffein in der menschlichen Leber, was bei den betroffenen Patienten zu Herzklopfen, Schwindelgefühlen und Kopfschmerzen führen kann.
Das generell größte Problem geht jedoch von der Resistenzbildung gegen Antibiotika aus. Das bedeutet: Im Lauf der Zeit können die verschiedenen Bakterien einen Widerstand gegen das jeweilige Antibiotikum entwickeln, sodass das entsprechende Präparat keine Wirkung mehr zeigt. Viele Bakterienstämme sind mittlerweile gegen mehrere Antibiotika resistent – einige sogar gegen alle gängigen Mittel. Deshalb sollten Antibiotika nur bei ernsthaften und schweren Erkrankungen wie einer Bauchfellentzündung verabreicht werden, um dieser Gefahr entgegenzuwirken.
Letzte Aktualisierung am 28.03.2018.