Die Wahrscheinlichkeit, sich an einem Patienten mit den Erregern einer Bauchfellentzündung (Peritonitis) anzustecken, ist äußerst gering. Dabei gilt, dass nicht die Peritonitis als Erkrankung ansteckend ist, sondern die Erreger übertragen werden könnten. Diese können beim neuen Wirt ganz andere Erkrankungen als die Bauchfellentzündung auslösen. Die Keime, die bei der Peritonitis beteiligt sind, sind jedoch nur in einem kleinen Teil der Fälle typische Krankheitserreger.
Die Peritonitis wird zum allergrößten Teil durch Bakterien ausgelöst.
Die Erregerarten sind bei der Bauchfellentzündung unterschiedlich. Ein Teil der möglichen Erreger ist harmlos und in der normalen Darm- oder Hautflora zu finden. Diese Bakterien bedeuten für andere von vornherein kein Ansteckungs- oder Erkrankungsrisiko. Ausnahmen sind hier Menschen mit einem erheblich geschwächten Immunsystem, bei denen diese Keime Infektionskrankheiten auslösen können. Obwohl die Mikroorganismen im Darm oder auf der Haut nicht schädlich sind, sieht es bei einem Peritonitis-Patienten bei einem Eindringen in den Bauchraum ganz anders aus. Die Keime führen dann zu einer schweren Bauchfellentzündung. Zu den typischen Bakterien der Darmflora gehört Escherichia coli, zu den typischen Bakterien auf der Haut gehören Staphylokokken.
Andere mögliche Bakterien bei einer Peritonitis sind prinzipiell gefährlich und können unabhängig davon Krankheiten auslösen. Solche Krankheitserreger sind aber selten beteiligt. Zu diesen gehören:
Die Peritonitis ist eine Entzündung innerhalb des Bauchraums und damit vorerst auf das Körperinnere von Betroffenen begrenzt. Angehörige und Besucher von Patienten mit einer Peritonitis müssen keine Ansteckung befürchten. In der Regel gibt ein Betroffener mit Peritonitis nicht mehr Krankheitserreger ab als ein gesunder Mensch. Die Personen im Umfeld können sich nicht über die Luft oder über die Körperausscheidungen von Patienten anstecken. In Kontakt mit den Bakterien, die für die Peritonitis verantwortlich sind, kommen diejenigen anderen Menschen, die am Bauchraum des Patienten „hantieren“. Dazu gehört das medizinische Personal mit Ärzten oder Assistenten wie OP-Schwestern und OP-Pflegern. Der heutige Hygienestandard im OP und im Krankenhaus vermeidet die Übertragung kritischer Keime weitestgehend zuverlässig.
Selten gibt es bei Bauchfellentzündungen Ausnahmen mit Keimen, die von sich aus gefährlich sind und nicht erst nach dem Eindringen in den Bauchraum eine Entzündung auslösen. Mit den meisten Krankheitserregern werden die Menschen aus dem Umfeld des Patienten nicht in Kontakt kommen. Die Übertragung ist eher möglich, wenn eine „ursprüngliche“ Erkrankung wie eine Magen-Darm-Grippe zusammen mit der Peritonitis besteht. Andere Menschen können die verantwortlichen Bakterien über die Ausscheidungen beziehungsweise über Verunreinigungen aufnehmen. In diesem Fall wird die Infektion bei der neu angesteckten Person normalerweise nicht als Bauchfellentzündung, sondern zum Beispiel als Magen-Darm-Erkrankung auftreten.
aktualisiert am 06.06.2023