Eine Analthrombose wird auch als Analvenenthrombose oder Perianalthrombose bezeichnet. Dabei verschließt sich eine Vene im Afterbereich durch ein Blutgerinnsel (Thrombus). Es bildet sich eine rötlich-blaue Verdickung, die erbsen- bis pflaumengroß sein kann. Im Vergleich zu tiefen Beinvenenthrombosen ist eine Analvenenthrombose harmlos und heilt in den meisten Fällen von selbst wieder ab. Verschiedene Medikamente in Tabletten- oder Salbenform können Symptome lindern und die Heilung unterstützen. Das Gleiche gilt für einige Hausmittel wie Sitzbäder oder die Verwendung von Vaseline.
Bevor man mit Hausmitteln behandelt, ist es wichtig herauszufinden, ob es sich wirklich um eine Analthrombose handelt. Die typischen Beschwerden, die bei einer Analvenenthrombose auftreten können, sind:
Eine Analvenenthrombose blutet normalerweise nicht. Das unterscheidet sie beispielsweise von Hämorrhoiden, bei denen Blut am After oder am Stuhl typisch ist. Außerdem entwickeln sich Hämorrhoiden langsam, schmerzen zu Beginn nicht und werden erst im fortgeschrittenen Stadium außerhalb des Afters sichtbar.
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Es gibt verschiedene Hausmittel, die die Heilung einer Analvenenthrombose unterstützen können. Hierzu zählen:
Einige Verhaltensweisen können ebenfalls dazu beitragen, dass die Analthrombose möglichst schnell wieder abheilt:
Wenn unklar ist, ob es sich überhaupt um eine Analvenenthrombose handelt, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Das Gleiche gilt bei sehr starken Schmerzen, einem sehr großen Knoten und bei Blutungen. Wenn die Beschwerden sich durch die Anwendung der Hausmittel nicht innerhalb von zwei bis drei Tagen bessern, ist ebenfalls eine Vorstellung beim Arzt angeraten.
Die meisten Analvenenthrombosen heilen innerhalb von Tagen oder wenigen Wochen von selbst wieder ab. In leichten Fällen ist im Grunde überhaupt keine Therapie nötig. Bei störenden Schmerzen können schmerzlindernde Medikamente in Salben- oder Tablettenform angewendet werden. Die enthaltenen Wirkstoffe können hier beispielsweise Lidocain, Ibuprofen oder Diclofenac sein. Wenn es darum geht, Juckreiz und entzündliche Beschwerden zu lindern, können entzündungshemmende Medikamente oder Salben verwendet werden. Dabei ist auch die Verordnung von Cortisonpräparaten möglich. Um ein weiteres Anschwellen des Thrombus zu vermeiden, haben sich Heparinsalben als wirkungsvoll erwiesen.
Eine Operation kommt in Frage, wenn sehr starke Schmerzen vorliegen, der Thrombus sehr groß ist oder zu platzen droht. Es gibt zwei unterschiedliche operative Verfahren. Entweder wird die Analvenenthrombose eingeschnitten und das Blutgerinnsel herausgedrückt. Bei dieser Methode ist das Risiko gegeben, dass sich der Hohlraum erneut mit Blut füllt und somit eine neue Analthrombose entsteht. Bei der zweiten Variante wird der komplette Thrombus mit dem betroffenen Venenstück chirurgisch entfernt.
Bayerisches Ärzteblatt, Dr. Markus Zoller – Analvenenthrombose: https://www.bayerisches-aerzteblatt.de/fileadmin/aerzteblatt/ausgaben/2015/01/einzelpdf/BAB_1_2_2015_5.pdf (online, letzter Abruf: 08.04.2022)
aktualisiert am 11.07.2022