Bei einer Analthrombose (auch Analvenenthrombose oder Perianalthrombose genannt) bildet sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) in einer Vene im Bereich des Afters. Eine Analthrombose ist harmlos. Anders als bei einem Blutgerinnsel in den Beinvenen (Beinvenenthrombose) besteht hier nicht die Gefahr, dass der Thrombus sich loslöst und beispielsweise zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie führt. Häufig heilt eine Analthrombose ohne Behandlung ab. Salben, zum Beispiel mit den Wirkstoffen Lidocain oder Heparin, können lindernd wirken.
Typisches Anzeichen für eine Analthrombose ist eine sicht- und tastbare Verdickung am Rand des Afters. Diese bildet sich innerhalb sehr kurzer Zeit (Minuten bis Stunden) aus. Sie ist meist prall zu tasten und rötlich oder bläulich gefärbt. Die Größe variiert von erbsen- bis pflaumengroß. Auch mehrere Thrombosen nebeneinander sind möglich. Weitere Symptome können Schmerzen oder ein starkes Druckgefühl, Jucken, Brennen oder auch ein Stechen sein. Der Arzt kann die Diagnose normalerweise durch Betrachten und Betasten der betroffenen Region leicht stellen.
In vielen Fällen wird keine besondere Behandlung benötigt oder eine konservative Therapie (Behandlung ohne OP) reicht aus. Die meisten Analvenenthrombosen bilden sich innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen von selbst zurück. Der Körper baut das Blutgerinnsel nach und nach ab, so dass es kleiner wird und letztlich wieder verschwindet. Bei Schmerzen und Juckreiz können schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente in Tabletten- oder Salbenform zur Anwendung kommen. Manchmal platzt die Thrombose auch auf und entleert sich. Dies lindert sofort die Beschwerden. Wenn die Analvenenthrombose starke Schmerzen verursacht, kommt auch eine Operation in Frage. Dabei wird das Gerinnsel entweder angestochen und ausgedrückt oder der Thrombus vollständig operativ entfernt. Bei der ersten Variante ist das Risiko höher, dass sich erneut eine Analthrombose bildet.
Salben können bei einer Analvenenthrombose mit den folgenden Zielen zum Einsatz kommen:
Zur Schmerzlinderung sind Salben mit Wirkstoffen wie Diclofenac oder dem örtlichen Betäubungsmittel Lidocain geeignet. Entzündungshemmende Salben können beispielsweise Cortison oder ebenfalls Diclofenac enthalten. Heparin hingegen hemmt die Blutgerinnung und soll eine Zunahme des Thrombus verhindern. Zum Erhalt der Hautelastizität bieten sich Fettcremes wie Melkfett oder Vaseline an. Sie schützen die stark gespannte Haut vor Einrissen. Die Salben sollten bestenfalls nach Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker und nach Verordnung angewendet werden.
Eine Analvenenthrombose ist eine harmlose Erkrankung. Oft heilt sie ohne begleitende Therapie innerhalb von Tagen oder Wochen von selbst wieder ab. Bei stärkeren Symptomen wie Schmerzen oder Jucken können verschiedene Salben und Medikamente angewendet werden. Welcher Wirkstoff sinnvoll ist, hängt vom Beschwerdebild ab und sollte mit einem Arzt besprochen werden. Nur in seltenen Fällen wird eine Analthrombose operiert.
AWMF online, Dr. med. Horst Mlitz; Prof. Dr. Volker Wienert – Analthrombose: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/081-002.pdf (online, letzter Abruf: 28.03.2022)
End- und Dickdarm-Zentrum Mannheim – Oft für Hämorrhoiden gehalten: Analthromben: https://www.enddarm-zentrum.de/_resources/dokumente/presse/analthromben_oder_haemor.pdf (online, letzter Abruf: 28.03.2022)
Amboss – Analvenenthrombose: https://www.amboss.com/de/wissen/Analvenenthrombose/ (online, letzter Abruf: 28.03.2022)
aktualisiert am 28.03.2022