Marisken sind kleine Hautfalten im Bereich des Afterrandes. Der Name kommt vom französischen Wort „marisque“ beziehungsweise vom lateinischen Wort „marisca“, was eine Art Feige bedeutet. Gut zwei Drittel aller Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens Marisken. Dabei können einzelne oder mehrere oder ein Kranz aus Hautfalten entstehen. Marisken sind harmlos und müssen meist nicht behandelt werden. Wenn sie stören, sehr groß sind oder Beschwerden verursachen, können sie operativ entfernt werden.
Es wird zwischen primären und sekundären Marisken unterschieden. Primäre Marisken entstehen ohne bekannte Ursache. Man nennt sie auch idiopathische Marisken. Sekundäre Marisken hingegen bilden sich als Folge einer anderen Symptomatik aus. Das können Analfissuren (Risse in der Analschleimhaut), Analthrombosen (Gerinnsel in Venen im Bereich des Afters), Operationen (beispielsweise an Hämorrhoiden) oder eine entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn sein.
Jeder Mensch kann Marisken ausbilden. Frauen sind oft ab einem Alter von 20 Jahren betroffen, Männer eher ab einem Alter von 40 Jahren.
Marisken sind hautfarbene Falten der Haut oder kleine Hautlappen. Sie können unterschiedlich groß sein. Meist sind sie weich zu tasten. Manchmal verdicken sie sich und fühlen sich dann eher derb und fest an. Marisken verursachen oft gar keine Beschwerden. Durch eine intensive Hygiene im Analbereich oder durch enge Unterwäsche kann es allerdings zu Reizungen und Entzündungen kommen. Dann schwellen die Marisken an und können jucken oder brennen. Auch ein Nässen oder leichte Blutungen sind dann möglich.
Meist reicht ein Betrachten aus, um die Diagnose zu stellen. Bei Unsicherheiten werden weitere Untersuchungen wie Rektoskopie (Mastdarmspiegelung), Koloskopie (Darmspiegelung) oder die Entnahme einer Gewebeprobe veranlasst.
Marisken bilden sich nicht von selbst wieder zurück. In den meisten Fällen verursachen sie aber keine Beschwerden und benötigen keine Behandlung. Wenn sie gereizt oder entzündet sind, helfen oft Salben, die Zink oder andere entzündungshemmende Wirkstoffe enthalten. Auch Sitzbäder haben eine lindernde Wirkung.
Wenn Marisken sich immer wieder entzünden oder aufgrund ihrer Größe stark stören, können sie operativ entfernt werden. Der Eingriff wird ambulant unter lokaler Betäubung durchgeführt und dauert wenige Minuten. Müssen mehrere Marisken entfernt werden, ist oft eine Kurznarkose sinnvoll. Nach der operativen Entfernung wird die Wunde nicht vernäht, sondern heilt innerhalb weniger Wochen von selbst ab. In dieser Zeit sollte die Wunde zweimal täglich mit Wasser abgeduscht werden. So können Infektionen vermieden werden.
Marisken sind harmlose Hautfalten, die meist nicht behandelt werden müssen. Sollten sie wiederholt Beschwerden verursachen, können sie operativ entfernt werden.
AWMF online – Mariske: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/081-001.pdf (online, letzter Abruf: 09.05.2022)
Thieme via medici – Analvenenthrombose und Marisken: https://viamedici.thieme.de/lernmodul/5191602/4958217/subject/chirurgie/viszeralchirurgie/darm/proktologische+erkrankungen/analvenenthrombose+und+marisken (online, letzter Abruf: 09.05.2022)
Ammerland Klinik – Behandlung von Analfissur/Analvenenthrombose/Marisken/Feigwarzen: https://ammerland-klinik.de/medeport/Boegen/CH_31_DE.pdf (online, letzter Abruf: 09.05.2022)
Healthline, Kimberly Holland – How to Recognize and Treat Anal Skin Tags?: https://www.healthline.com/health/skin-disorders/anal-skin-tag (online, letzter Abruf: 09.05.2022)
aktualisiert am 09.05.2022