Eine Analthrombose (Perianalthrombose oder Analvenenthrombose) ist normalerweise harmlos und muss in vielen Fällen auch nicht behandelt werden. Meist heilt sie innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen von selbst wieder ab. Medikamente, Salben oder Cremes können die Heilung unterstützen. In seltenen Fällen platzt die Analthrombose auf und blutet. Analthrombosen werden nicht bösartig und sind normalerweise nicht mit Gefahren verbunden. Wichtig ist aber klarzustellen, dass es sich um eine Analvenenthrombose handelt und nicht etwa um einen Abszess (abgekapselte Eiteransammlung) oder einen bösartigen Tumor.
Bei einer Analthrombose bildet sich in einer oder mehreren Venen im Bereich des Afters ein Blutgerinnsel (Thrombus). Dadurch entstehen ein oder mehrere bläulich-rote Knoten, die meist prall gefüllt sind. Die Größe variiert von erbsen- bis pflaumengroß. Beschwerden sind oft plötzlich einsetzende Schmerzen oder ein starker Druck im Analbereich. Außerdem kann es zu Juckreiz, Brennen oder Stechen kommen. Analthrombosen bluten normalerweise nicht.
In den meisten Fällen bildet sich die Thrombose von selbst wieder zurück. Der Körper baut das Gerinnsel nach und nach ab, so dass es wieder vollständig verschwindet. Dieser Vorgang kann wenige Tage bis mehrere Wochen dauern.
Bei störenden Schmerzen können schmerzlindernde Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac helfen. Auch Cremes mit diesen Wirkstoffen oder mit Lidocain wirken schmerzlindernd. Steht der Juckreiz im Vordergrund, sind entzündungshemmende Cremes oft wirksam. Um zu verhindern, dass der Thrombus (Gerinnsel) weiter an Größe zunimmt, wird manchmal Heparinsalbe empfohlen.
Es ist wichtig abzuklären, dass es sich um eine Analthrombose handelt. Dann ist in den meisten Fällen neben dem eventuellen Einsatz von Schmerzmitteln oder Salben keine besondere Therapie notwendig. Bei Unsicherheit sollte in jedem Fall eine ärztliche Abklärung erfolgen, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen. Dies könnte ein bösartiger Tumor wie ein malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs) oder ein Karzinom am Analrand sein.
Blut am Stuhl kann ein Zeichen dafür sein, dass die Haut um die Analthrombose herum verletzt ist und sich die Thrombose entleert. Das tritt meist erst im späteren Verlauf auf und ist nicht gefährlich. Blut kann aber auch ein Hinweis auf eine Darmerkrankung oder Ähnliches sein, die behandelt werden muss. Zur Absicherung der Diagnose sollte ein Arzt aufgesucht werden. Sollten starke, nicht zu stillende Blutungen am After auftreten, sollte dies umgehend von einem Arzt beurteilt werden.
Komplikationen wie eine bakterielle Infektion, nachdem sich die Thrombose von selbst geöffnet hat, sind sehr selten. Die Gefahr, eine Lungenembolie (Verschluss einer Lungenarterie) oder einen Schlaganfall zu erleiden, besteht bei einer Analvenenthrombose nicht. Dies ist ein großer Unterschied zu Thrombosen in den tiefen Bein- oder Beckenvenen.
In seltenen Fällen bleibt nach der Rückbildung der Thrombose eine Hautfalte (Mariske) im Analbereich zurück. Sollte diese Beschwerden verursachen, kann sie entfernt werden.
Bei stark schmerzenden oder sehr großen Analvenenthrombosen oder wenn der Knoten droht aufzuplatzen, kann auch eine Operation erfolgen. Eine Methode ist, die Thrombose aufzuschneiden und das Gerinnsel auszudrücken. Bei dieser Variante besteht ein erhöhtes Risiko, dass es nachblutet und sich erneut ein Gerinnsel bildet. Eine zweite Methode besteht darin, die Analvenenthrombose inklusive des betroffenen Venenabschnittes vollständig zu entfernen. Bei diesem Verfahren dauert die Heilung länger.
Proktologische Praxis München – Analvenenthrombose: https://www.darmsprechstunde.de/diagnosen/analthrombose/ (online, letzter Abruf: 07.04.2022)
Kantonspital Baselland – Perianalvenenthrombose (Analvenenthrombose): https://www.ksbl.ch/darmkrebszentrum-angebote/proktologie/proktologie/perianalvenenthrombose-analvenenthrombose (online, letzter Abruf: 07.04.2022)
aktualisiert am 07.04.2022