Eine Analthrombose wird auch Analvenenthrombose oder Perianalthrombose genannt. Dabei verschließt ein Blutgerinnsel (Thrombus) eine Vene im Bereich des Afters. Als Folge bildet sich ein mit Blut gefüllter, praller, rötlich-blauer Knoten im Analbereich, an dem es zu Schmerzen, Jucken und Brennen kommen kann. Im Unterschied zu tiefen Beinvenenthrombosen, die lebensgefährlich werden können, sind Analvenenthrombosen harmlos. Wenn die Haut um das Blutgerinnsel am After durch Druck oder Reibung einreißt, kann es zu Blutungen kommen. Diese hören normalerweise von selbst wieder auf.
Bei der Analvenenthrombose handelt es sich um einen mit frischem und teils auch schon getrocknetem Blut gefüllten Teil einer Vene. Da das Blutgefäß oft prall gefüllt ist, kann die Haut bei Druck (wie beim Stuhlgang) oder beim Reiben (Bewegung, Toilettenpapier, Handtuch) einreißen. Dadurch können kleine oder größere Mengen Blut aus der Thrombose austreten. In manchen Fällen platzt die Analvenenthrombose derart auf, dass sie sich vollständig entleert. Da der Druck abnimmt, sobald die Thrombose aufgeht und das Blut sich ergießt, gehen auch die Schmerzen unmittelbar zurück.
In den meisten Fällen dauert die Blutung aus einer Analthrombose nur kurz (wenige Minuten). Das Anlegen einer Kompresse kann helfen, die Blutung zu stoppen. Wie stark die Blutung ist, hängt davon ab, ob die Haut nur leicht einreißt oder ob die Thrombose platzt, also davon, wie viel Blut auf einmal austreten kann. Wenn eine Blutung aus einer Analthrombose nicht nach wenigen Minuten von selbst wieder aufhört, sollte ein Proktologe (Facharzt für Erkrankungen des Enddarms) aufgesucht werden. Bei Unsicherheit, ob die Ursache der Blutung überhaupt eine Analvenenthrombose ist, sollte in jedem Fall ein Arzt hinzugezogen werden.
Wenn eine Analvenenthrombose blutet, sollte die Stelle mit sauberen Kompressen versorgt werden. In der Folge ist auf eine ausreichende und schonende Analhygiene zu achten. Durch die verletzte Haut können Keime eindringen und zu Infektionen führen. Dies soll möglichst vermieden werden. So kann ein Abduschen der Analregion nach dem Stuhlgang sinnvoller sein als das Reiben mit Toilettenpapier. Auf Seife sollte verzichtet werden. Sie reizt den Bereich meist zusätzlich. Bei hartem Stuhlgang kann eine ballaststoffreiche Ernährung helfen, die Darmentleerung zu erleichtern. Ob bestimmte Salben oder Sitzbäder die Heilung unterstützen können, sollte mit einem Arzt abgesprochen werden.
Medical Tribune, Dr. Dorothea Ranft – Harmlose Analknubbel: Sogar aus dem After spritzendes Blut ist meist kein Grund zur Sorge: https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/harmlose-analknubbel-sogar-aus-dem-after-spritzendes-blut-ist-meist-kein-grund-zur-sorge/ (online, letzter Abruf: 28.03.2022)
End- und Dickdarm-Zentrum Mannheim – Analvenenthrombose: https://www.enddarm-zentrum.de/_resources/dokumente/patienteninformation/EDZ-Analvenenthrombose.pdf (online, letzter Abruf: 28.03.2022)
VeryWellHealth, Barbara Bolen – Thrombosed Haemorrhoid Symptoms and Treatment: https://www.verywellhealth.com/thrombosed-hemorrhoid-1945070#toc-treatment-for-thrombosed-hemorrhoids (online, letzter Abruf: 28.03.2022)
aktualisiert am 28.03.2022