Eine Operation am Rektumprolaps (Mastdarmvorfall) kann mit unterschiedlichen Verfahren erfolgen. Die Heilungsdauer und die Zeit, bis wieder Sport und andere Aktivitäten ausgeübt werden können, hängen von der Operationsmethode ab. Die Operation ist vom After aus möglich oder über einen Zugang durch die Bauchhöhle (meist minimal-invasiv per Bauchspiegelung). Letztendlich entscheidet der Arzt, wann ein Patient sich wieder sportlich betätigen kann.
Bevor eine sportliche Betätigung oder eine körperliche Arbeit nach der Mastdarm-Operation in Frage kommt, muss die OP-Wunde verheilt sein. Bis die Wunde komplett ausgeheilt ist, dürfen Betroffene zudem nicht schwimmen gehen.
Bereits nach einer oder zwei Wochen dürfen normalerweise leichte Sportarten und Bewegungsformen ausgeführt werden. Dazu gehören Spaziergänge und nicht zu kräftiges Walking, gegebenenfalls zurückhaltendes Joggen und vorsichtige Gymnastik, die für die Patienten geeignet ist.
Mit anstrengenden und belastenden Sportarten muss hingegen länger gewartet werden. Ungünstig sind Betätigungen, bei denen der Sportler starke und abrupte Bewegungen ausführt, stärker schwitzt oder sich im Sitzen anstrengt. Zu solchen Disziplinen gehören etwa Fußball und andere Ballsportarten, Fahrradfahren, Rudern und Kampfsportarten. Tätigkeiten mit schwerem Heben sind ebenfalls einige Zeit zu unterlassen. Ein bis drei Monate kann es nach der OP dauern, bis die Aktivitäten bedenkenlos stattfinden können. Hier gilt, dass der Arzt erst sein Okay geben muss, bis es nach der Rektumprolaps-OP mit diesen Sportarten wieder losgehen kann. Üblicherweise bekommen die Patienten dazu ein Merkblatt oder eine Broschüre – oder persönlich den Hinweis durch das medizinische Team.
Bei jeglichen Aktivitäten muss darauf geachtet werden, dass sie am After und an der Wunde keine Schmerzen verursachen. Ansonsten muss der Patient mit dem Sport oder der körperlichen Betätigung pausieren. Blutungen sind ebenfalls ein Warnzeichen.
Die Rektumprolaps-Operation kann über die Bauchhöhle oder über den After durchgeführt werden. Die OP über die Bauchhöhle erfolgt im Regelfall über kleine Zugänge (minimal-invasiv als Laparoskopie, Bauchspiegelung). In dieser Operation wird entweder der Mastdarm befestigt (Rektopexie) oder der Sigmadarm entfernt, damit der Mastdarm gestreckt werden kann. Der Eingriff über den After besteht entweder aus der Entfernung des vorgefallenen Abschnitts des Darms (z. B. STARR-Methode) oder aus der Entfernung der Schleimhaut und der anschließenden Vernähung in Zickzack-Form, um eine Straffung zu bewirken. Bei der Operation über den After gilt, dass die Heilungsdauer sich im Vergleich zur Bauchspiegelungs-OP verkürzt. Entsprechend können die Patienten nach der OP über den After tendenziell eher mit dem Sport wieder anfangen als nach der Bauch-OP. Nach einer Bauchspiegelung gilt es, bis zu vier Wochen keinen Sport zu machen.
Die Heilungsdauer verlängert sich noch einmal deutlich, sofern (in sehr seltenen Fällen) eine offene Bauchoperation des Rektumprolaps mit Bauchschnitt notwendig ist. Hier kann es bis zu vier Wochen dauern, bis der Patient leichten körperlichen Aktivitäten nachgehen kann, und bis zu zwölf Wochen, bis sämtliche Sportarten wieder möglich sind.
aktualisiert am 03.12.2018