Der Rektumprolaps oder Mastdarmvorfall wird operativ behandelt, nur bei leichten Formen kann manchmal darauf verzichtet werden. Zur Operation des Mastdarmvorfalls kommen verschiedene Methoden in Frage. Von der durchgeführten OP-Methode hängen der Heilungsverlauf und die im Anschluss zu erwartenden Schmerzen ab. Meist verspüren Patienten nach der OP nur mäßige oder keine Schmerzen. Dabei ist das Schmerzempfinden von Mensch zu Mensch unterschiedlich und diverse weitere Einflüsse spielen eine Rolle.
Der Rektumprolaps an sich ist normalerweise kaum schmerzhaft. Es entsteht eher ein unangenehmes Gefühl dadurch, dass sich der Enddarm nach außen stülpt. Außerdem nässt der Befund. Besteht der Vorfall einige Zeit, dann können sich jedoch Juckreiz oder auch Schmerzen entwickeln. Das Zurückschieben des vorgefallenen Mastdarms kann sich zudem schmerzhaft gestalten.
Häufig handelt es sich bei Rektumprolaps-Operationen um Eingriffe über die Bauchdecke. Diese Operationen werden normalerweise minimal-invasiv als Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt. Dementsprechend sind die Schmerzen an den Bauchwunden gering, da lediglich kleine Zugänge erforderlich sind und kein langer Bauchschnitt. Der operierte Darm wird praktisch gar nicht als schmerzhaft empfunden. Der Darm besitzt keine gewöhnlichen Nervenfasern, die den Schmerz vermitteln. Zu den Operationen per Bauchspiegelung gehört die Rektopexie, bei der der Mastdarm nach oben gezogen und vor dem Kreuzbein befestigt wird, damit er nicht mehr vorfallen kann. Dabei wird in einigen Fällen zusätzlich ein Stück Darm (Sigmadarm) entfernt.
Operationen direkt über den After (transanal) sind prinzipiell eher mit Schmerzen verbunden. Die Schmerzen können kurz nach dem Eingriff stark sein. Die STARR-Operation (spezielle Entfernung von Mastdarm-Anteilen über den After und anschließende Klammerung im Darm) führt häufiger zu Schmerzen bei den Patienten. Weitere Methoden über den Anus sind die Operation nach Altemeier (Entfernung eines Mastdarmstücks) und die Operation nach Rehn-Delorme (Schleimhautentfernung und straffende Naht). Bei den Eingriffen kommt es hinsichtlich der Schmerzen darauf an, ob das Gewebe unterhalb der Linea dentata einbezogen ist. Die Linea dentata ist eine Grenze zwischen der Darmschleimhaut (die weitestgehend keine Schmerzen empfindet) und des Aftergewebes (welches stark schmerzen kann). Weitere Maßnahmen am After, die im Rahmen der OP erfolgen, können daher ebenfalls später schmerzhaft sein.
Mit Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen lassen sich die Schmerzen am After meist erfolgreich lindern. Die Schmerzmittel nehmen die Patienten am besten für einige Tage weiter und vermindern dabei die Dosis. Es kann sinnvoll sein, jeweils circa eine halbe Stunde vor einer anstehenden Reinigung der OP-Wunde das Schmerzmittel einzunehmen. Dann ist eine ausreichende schmerzhemmende Wirkung bei der Reinigung gegeben. In einigen Fällen werden in Kombination mit den Medikamenten noch örtliche Betäubungsmittel (Lokalanästhetika) in Salbenform gegeben.
In aller Regel gehen die Schmerzen nach der Operation am After nach wenigen Tagen weg. Kommt es erneut zu stärkeren Schmerzen, dann kann dies auf Komplikationen hindeuten. Betroffene sollten sich kurzfristig erneut beim Arzt vorstellen.
aktualisiert am 18.12.2018