Grundsätzlich ist man in der modernen Medizin stets bestrebt, den Krankenhausaufenthalt nach einer Operation so kurz wie möglich zu halten. Hierzu ist es unter anderem sinnvoll, so schnell wie möglich nach der Operation mit der Mobilisation des Patienten zu beginnen. Die Dauer des Klinikaufenthalts nach der Operation eines Rektumprolaps (Mastdarmvorfalls) variiert in Abhängigkeit der Operationsmethode und des Genesungsverlaufs.
Grundsätzlich werden zwei voneinander verschiedene Ansätze zur Therapie eines Rektumprolaps eingesetzt. Eine Möglichkeit ist die Operation mit Zugang über den Anus. Hierbei werden die Operationsinstrumente und auch das Verbrauchsmaterial wie Faden oder Klammern über den Anus an die Operationsstelle gebracht. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass dem Körper keine äußerlichen Wunden zugefügt werden und sich damit auch die Dauer des Krankenhausaufenthalts verringern kann. In den meisten Kliniken beträgt die Dauer des Aufenthalts zwischen zwei und vier Tagen.Längere Aufenthalte sind nur vonnöten, wenn Komplikationen wie anhaltende Blutungen oder starke Schmerzen auftreten.
Eine der prominentesten Operationsmethoden, die ganz ohne äußerliche Schnitte auskommt, ist aktuell die STARR-Methode. Sie verbindet eine kurze Operationsdauer mit einem kurzen Klinikaufenthalt und einer geringen Schmerzbelastung des Patienten. Mit der Mobilisation des Patienten wird so rasch wie möglich, im günstigsten Fall bereits noch am Operationstag, begonnen.
Bei einem Krankheitsbild, das eine laparoskopische Therapie (OP mittels Bauchspiegelung) notwendig macht, wird über mehrere kleine Schnitte in der Bauchdecke auf den betroffenen Abschnitt des Mastdarms zugegriffen. Um freie Sicht auf das Operationsfeld zu ermöglichen, wird der Bauchraum vor der Operation mit einem ungefährlichen Gas aufgebläht.
Eine weitere Möglichkeit ist die komplette Freilegung des Enddarms, die allerdings einen längeren Schnitt in der Bauchdecke notwendig macht. Sie hat die längste Verweildauer im Krankenhaus nach dem Eingriff zur Folge. In diesen Fällen muss der Patient mit einem Aufenthalt von 7 bis 10 Tagen rechnen, soweit keine Kombinationen auftreten. Welche OP-Form die geeignete ist, wird der behandelnde Arzt im Vorfeld gewissenhaft mit dem Patienten abstimmen.
aktualisiert am 16.08.2016