Ein Spritzenabszess ist ein Abszess, der nach einer Spritzenbehandlung auftritt. Dies kann beispielsweise ein Abszess im Gesäß nach einer Spritze in den Pomuskel sein. Bei einem Abszess handelt es sich um eine abgegrenzte Entzündung im Gewebe. Wenn im Rahmen der Spritzenbehandlung Bakterien in den Körper gelangen, kann sich ein Abszess bilden. Die Ursache kann aber auch eine Reaktion des Körpers auf das gespritzte Medikament sein.
Ein Abszess bildet sich meist als Folge einer Infektion durch Bakterien. Gelangen Bakterien in den Körper, reagiert dieser mit einer Entzündung. Bei der Entstehung eines Abszesses bildet sich Eiter, der in einer Kapsel vom umliegenden Gewebe abgeschlossen wird.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie sich ein Spritzenabszess bilden kann:
Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben, sind eher gefährdet, eine Spritzenabszess zu entwickeln. Hierzu zählen unter anderem:
Spritzen unter die Haut (subkutan), in den Muskel (intramuskulär, beispielsweise am Oberarm oder am Gesäß), aber auch die sogenannte Leitungsanästhesie (gezielte Betäubung einzelner Nerven) können einen Spritzenabszess zur Folge haben. Wenn alle Hygienemaßnahmen eingehalten werden, kommt dies allerdings in der Regel nicht vor, da das Risiko sehr gering ist.
Wenn sich der Spritzenabszess relativ nah an der Oberfläche bildet, zeigt er die üblichen Symptome eines Abszesses. Dies sind:
Bei einem Abszess ohne Bakterien (steriler Abszess) können die Anzeichen der Entzündung auch fehlen und es kann lediglich eine Schwellung durch die Abszesshöhle bestehen.
Liegt der Abszess in der Tiefe, treten neben Schmerzen im Bereich der Einstichstelle möglicherweise allgemeine Krankheitssymptome wie Schüttelfrost und Fieber auf.
Bei oberflächlichen Abszessen reicht die Beurteilung der Symptome oft aus, um sie zu erkennen. Die Information über eine zuvor stattgefundene Injektion oder sonstige Spritzenbehandlung kann die Vermutung weiterhin stützen. In manchen Fällen hilft eine Ultraschalluntersuchung dabei, die Diagnose zu stellen.
In den meisten Fällen muss ein Abszess vom Arzt behandelt werden. Dieser öffnet die Abszesskapsel, so dass der Eiter abfließen kann. Die Wunde muss in der Folgezeit von innen heraus heilen. Sie wird nicht durch eine Naht verschlossen, um die Bildung eines erneuten Abszesses zu vermeiden. In vielen Fällen erfolgt als Begleittherapie auch eine Antibiotikagabe.
Einen Abszess darf man nie selbst öffnen. Wenn nach einer Spritzentherapie die oben genannten Symptome (Schmerzen, Rötung, Schwellung, Überwärmung) auftreten, sollte die Möglichkeit eines Abszesses bedacht werden. Um Komplikationen zu vermeiden, geht man am besten frühzeitig zum Arzt. Treten Fieber oder Schüttelfrost auf, sollte sofort ein Arzt kontaktiert werden. Das gilt auch, wenn man eine rote Linie auf der Haut entdeckt, die vom Gebiet des Spritzeneinstichs Richtung Herz verläuft. Sie ist ein Hinweis auf eine Lymphgefäßentzündung, die in seltenen Fällen eine lebensgefährliche Blutvergiftung (Sepsis) auslösen kann.
aktualisiert am 21.09.2021