Ein Abszess entsteht, wenn Bakterien an einer Körperstelle eine Entzündung verursachen. Die Immunreaktion des Körpers kann dann für eine Einschmelzung des umliegenden Gewebes sorgen, sodass sich ein Hohlraum bildet, der mit Eiter gefüllt ist. Die Folge der Abszessbildung sind Schmerzen und rote Schwellungen. Meistens muss die Entzündung durch einen Arzt behandelt werden. Allerdings gibt es einige Salben, die bei kleinen Abszessen Besserung versprechen.
Bevor man selbst tätig wird und unter Umständen den Krankheitsverlauf eines Abszesses negativ beeinflusst, sollte man wissen, wie schwerwiegend der Abszess ist. Große Abszesse sollten immer vom Arzt untersucht werden, denn hier reicht die Behandlung mit Salben nicht aus und der Eiterherd muss fachmännisch geöffnet werden. In vielen Fällen ist das Bakterium Staphyloccocus aureus für die Entstehung eines Abszesses verantwortlich, jedoch gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Abszessen mit anderen Keimen oder manchmal ganz ohne Krankheitserreger.
Bei Abszessen besteht das Problem, dass der Entzündungsherd vom umgebenden Gewebe abgekapselt ist. Das bedeutet, dass die Wirkstoffe aus Salben nur schlecht in den Abszess eindringen und dort gegen die Bakterien helfen können. Die meisten Abszesse sind chirurgisch zu behandeln, um den Eiter zu entfernen. Unter anderem gilt das für folgende Abszesse:
Insgesamt lässt sich sagen, dass Abszesse im Inneren des Körpers sowie größere Abszesse immer von einem Arzt behandelt werden sollten. Ist ein Abszess auf der Haut sichtbar, aber klein, versprechen spezielle Salben allerdings Linderung. Trotzdem sollte man achtsam sein: Kommen Fieber, Schüttelfrost oder körperliche Abgeschlagenheit zur Abszessbildung hinzu, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um gefährliche Folgeerkrankungen wie eine Blutvergiftung (Sepsis) oder eine Hirnhautentzündung zu vermeiden.
Um einen Abszess dauerhaft loszuwerden und nicht nur seine Symptome zu lindern, ist es wichtig, den Eiter darin zu entfernen. Ist der Abszess groß, übernimmt der Arzt die Öffnung, sodass der Eiter abfließen kann. Handelt es sich nur um einen kleinen Abszess, der keine gefährlichen Beschwerden verursacht, kann man mithilfe des Wirkstoffs Lärchenterpentin die Reifung des Abszesses anregen. Lärchenterpentin findet sich in sogenannten Zugsalben. Die meisten dieser Salben sind verschreibungsfrei und können in der Apotheke erworben werden. Folgende Präparate eignen sich zur Eigenbehandlung von Abszessen:
Es ist trotzdem ratsam, sich von einem Apotheker oder Arzt beraten zu lassen.
Die genaue Anwendung finden Patienten auf der Packungsbeilage der Salbe beschrieben. Allerdings gleichen sich die Salben in ihrer Anwendung recht häufig: Die meisten Hersteller empfehlen, die Salbe bis zu dreimal auf die betroffene Hautstelle aufzutragen. Je höher dosiert der Wirkstoff in der Salbe ist, desto dünner sollte die Salbe aufgetragen werden. Direkter Kontakt mit dem Gesicht oder mit Schleimhäuten sollte dabei vermieden werden, um Reizungen zu vermeiden.
Sollten sich die Schmerzen im Zeitraum der Behandlung verschlimmern, dann ist mit der Verwendung der Salbe aufzuhören und ein Arzt aufzusuchen. Auch wenn nach einer Woche keine Besserung eintritt, ist ein Arztbesuch sinnvoll. Der Arzt kann nicht nur höher dosierte Zugsalben verschreiben, sondern ebenso ein Rezept für eine Salbe mit Antibiotika ausstellen. Diese Salbe sorgt dafür, dass die Bakterien im Inneren des Eiterherds bekämpft werden können. Damit der Wirkstoff in der Salbe allerdings effektiv die Bakterien erreichen kann, muss sich der Abszess entweder selbst spontan geöffnet haben oder vom Arzt geöffnet worden sein.
Im Handel sind neben Zugsalben und Salben mit Antibiotika außerdem homöopathische Präparate erhältlich. Diese enthalten zumeist den Wirkstoff Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) und bieten sich bei sehr kleinen Abszessen an. Wer sich für diese Alternative entscheidet, sollte die betroffene Stelle dick eincremen. Um die Wirkung zu intensivieren, kann man die Stelle zusätzlich alle drei Stunden desinfizieren und erneut eincremen. Wissen sollten Patienten, dass die Wirkung von homöopathischen Präparaten in der Wissenschaft weiterhin sehr kritisch betrachtet wird, weil durch wissenschaftliche Untersuchungen aktuell keine Wirkung festgestellt werden kann.
aktualisiert am 15.03.2021