Zungenbrennen ist äußerst unangenehm und immer wieder schmerzhaft. Hält das lästige Syndrom länger an, leidet auch der Geschmackssinn. Die Behandlung beim Zungenbrennen ist oftmals schwierig, da bei vielen Patienten keine genaue Ursache festgestellt werden kann. Oftmals lässt sich keine Zungenentzündung (Glossitis) feststellen. Mediziner sprechen vom Burning-Mouth-Syndrom. Für die Betroffenen stellt sich die Frage, wie sie das Brennen möglichst schnell und ohne Nebenwirkungen lindern können. Hausmittel sind dann besonders gefragt. Hierbei gibt es einige einfache Methoden, welche gegen die hartnäckigen Beschwerden helfen.
Als eine Maßnahme, die das Zungenbrennen lindert, gilt kühles Wasser. Allgemein ist es zu empfehlen, viel Wasser zu trinken. Kaltes Wasser ist fast immer schnell verfügbar. Wer unter einer brennenden Zunge leidet, kann den Mund mehrmals mit kaltem Wasser spülen. Entzündungsreize können mit dem kühlenden Wasser gemildert werden. Darüber hinaus hilft manchen Betroffenen mit dem Burning-Mouth-Syndrom das Lutschen von Eiswürfeln.
Pflanzliche Heilmittel haben auch heute nichts von ihrer Bedeutung verloren. Die pharmakologische Wirkung kann das Zungenbrennen lindern. Geeignet sind Extrakte aus:
Zwei bis drei Teelöffel der Pflanzenteile genügen. Sie werden mit kochend heißem Wasser übergossen und sollten zehn Minuten ziehen. Danach wird der Tee abgeseiht und sollte abkühlen. Die Wirkung zeigt sich aber nicht nur bei kaltem Tee, sondern auch im warmen Zustand. Da die Zunge auf Wärme oft empfindlich reagiert, sollte der Tee je nach dem Empfinden höchstens lauwarm sein. Für die Herstellung von gutem Tee muss es sich um die Pflanzenteile handeln, in denen der Wirkstoff besonders konzentriert ist. Um sicherzugehen, empfiehlt es sich deshalb, die Pflanzenteile für einen Aufguss in einer Apotheke zu erwerben. Sie selbst zu sammeln, ist nur bei sehr guten Pflanzenkenntnissen ratsam, denn die Pflanzen könnten verunreinigt oder stark mit schädlichen Stoffen belastet sein. Außerdem besteht bei einigen Kräutern die Gefahr einer Verwechslung mit giftigen Gewächsen.
Ätherische Öle werden aus Pflanzen gewonnen. Einige haben eine desinfizierende und entzündungshemmende Wirkung und eignen sich damit für die Behandlung einer brennend-schmerzhaften Zunge. Besonders empfehlenswert ist das Öl der Kamille und Salbeiöl. Geringe Mengen genügen. Bewährt hat sich die Anwendung mit einem Glas Wasser und drei bis fünf Tropfen des Öls. Die Öle sollten nicht miteinander gemischt werden. Es ist wichtig, nicht mehr als fünf Tropfen zu verwenden, um eine zusätzliche Reizung zu vermeiden. Für die Anwendung eignen sich hochwertige und reine Öle aus der Apotheke. Nach dem Spülen wird das Wasser wieder ausgespuckt. Außerdem ist es wichtig, für jede Anwendung wieder ein neues Glas vorzubereiten. Nicht jeder verträgt allerdings ätherische Öle in einer Mundspülung.
Salzwasser ist ein klassisches Hausmittel, das im Mundraum Entzündungen lindert und bei Zungenbrennen eingesetzt werden kann. Als Dosierung empfiehlt sich ein Teelöffel Salz auf ein Glas mit lauwarmem Wasser. Statt zu spülen ist es möglich, mit dem Wasser zu gurgeln. Das Salzwasser wird anschließend ausgespuckt. Die Salzlösung sollte nicht heruntergeschluckt werden. Die Nieren reagieren auf Salz empfindlich. Schlimmstenfalls droht Nierenversagen.
Ölziehen ist ein sehr altes Verfahren mit stark reinigender Wirkung im Mund und Rachenraum. Es lindert laut der Naturheilkunde Entzündungen und soll den gesamten Körper entgiften. Als Erklärung für die Wirkung wird angeführt, dass das Ölziehen das Lymphsystem belebt. Für das Ölziehen eignen sich nur reine und hochwertige Öle. Besonders beliebt sind:
Ein Esslöffel des Öls wird in den Mund gegeben. Anschließend wird das Öl 15 Minuten durch die Zähne gezogen und dann ausgespuckt. Es kann sein, dass das Öl dann eine weißliche Färbung angenommen hat. Dieser Effekt ist gewünscht und ein Hinweis auf die Aufnahme unerwünschter Stoffe aus der Schleimhaut.
Scharfe Speisen können das Zungenbrennen verschlimmern und daher sollten Betroffene damit vorsichtig sein. Das gilt ebenfalls für saure Lebensmittel. Patienten sollten allgemein testen, welche Lebensmittel sie gut vertragen und welche das unangenehme Brennen verstärken. Eine allgemein gesunde Lebensweise und Ernährung trägt zum Wohlbefinden bei, auch was die Zunge und den Mund angeht. Hingegen wirken sich Alkohol und Rauchen bei den meisten Betroffenen negativ aus und verstärken das Burning-Mouth-Syndrom.
Eine weitere Maßnahme gegen das Zungenbrennen ist die Anwendung von Entspannungsverfahren. Dazu gehören Autogenes Training, Yoga oder Meditation. Darüber hinaus hilft es Betroffenen mit den Beschwerden, sich in Selbsthilfegruppen zusammenzufinden und austauschen zu können.
aktualisiert am 23.11.2018